Freitag, 16. Februar 2024

Bloggeburtstag!

Aus dem Ar­beits­all­tag ei­ner Dol­met­sche­rin kön­nen Sie auf die­sen Blog­sei­ten ei­ni­ges er­fah­ren. Mei­ne Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich arbei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, ins Eng­li­sche über­setzt die Bü­ro­kol­le­gin. Jetzt ist mir fei­er­lich zu­mu­te.

Bärensymbol mit Blick auf den roten Teppich
Der Tanz um den gol­de­nen Bären
Heute vor 17 Jah­ren wurde die­ser Blog ge­bo­ren. Sein Va­ter ist ein dick­er Bär, der Ber­li­na­le­bär, sei­ne Mut­ter ei­ne Stadt, die Stadt Ber­lin. Ich bin hier nur die Heb­am­me bzw. das Be­gleit­per­so­nal in den Fol­ge­jah­ren.

Der Ort der Ge­burt war stan­des­ge­mäß, wie es sich für ei­nen Dol­metsch­we­blog ge­hört, ei­ne Dol­metsch­ka­bi­ne, und zwar ei­ne der Ber­li­na­le, un­ter der fach­kun­di­gen und be­währ­ten tech­ni­schen Be­treu­ung von Paul Stu­ten­bäu­mer.

Oh­ne, dass sie es wis­sen, sind De­vid Strie­sow und Ni­na Hoss die Pa­ten mei­nes We­b­logs, Chris­ti­an Pet­zold auch ein biss­chen. Hier der al­ler­ers­te Blog­ein­trag: klick!

17 Len­ze al­so, die schwe­ren Teen­age­jah­re sind bald vor­über, bald ist die­ses Gör voll­jäh­rig! Was ha­ben wir nicht al­les zu­sam­men er­lebt! Waren zu­sam­men im Stor­chen­wa­gen bei ei­ner Ge­burt da­bei, aber auch im Ana­to­mie­saal, sind quer durch Eu­ro­pa ge­reist, zum Bei­spiel von Tou­lou­se bis Tal­linn, sind in Berg­bau­stol­len ein­ge­fah­ren und über So­lar­dä­cher ge­kraxelt, hat­ten mit fet­ten Bo­den­ein­läu­fen zu tun, aber auch mit mi­kro­sko­pisch fei­nen Ver­än­de­run­gen der Fau­na im Humus­bo­den. Von In­sol­venz­ver­wal­tern in Brüs­sel über Start­ups in Ber­lin reich­te das Spek­trum, klei­ne Aus­flü­ge gal­ten der Neo­na­to­lo­gie, eine Öso­pha­gus­at­re­sie ha­be ich noch sehr gut in Er­in­ne­rung, schwer aus­zu­spre­chen wa­ren am An­fang auch die Kipp­koch­kes­sel oder der An­walt­ver­ein oh­ne Bin­nen-S.

Das al­ler­schöns­te Mo­ment war, als Win­nie Ya Ot­to strah­lend vor mir stand, eine jun­ge Kol­le­gin, und er­zählt hat, sie hät­te mei­ne Blog­tex­te schon im Stu­di­um ge­le­sen und den Do­zent:innen wie­der­holt mei­ne Set­tings 'aus der Pra­xis' be­schrie­ben und da­zu be­fragt. Hach! Dan­ke!

Und soll ich ei­gent­lich wei­ter­ma­chen? Über den 20. Ge­burts­tag hin­aus? Wer heu­te neu an­fängt, wür­de wohl eher die Form des Pod­casts wäh­len, aber da­zu fehlt mir der­zeit we­nig die Zeit beim Spa­gat mei­nes All­tags.

Zur Fei­er des Ta­ges sit­ze ich lei­der nicht in der Dol­metsch­ka­bi­ne der Ber­li­na­le, bei den Kür­zun­gen wa­ren die Letz­ten, die ge­kom­men wa­ren, die Ers­ten, die ge­hen muss­ten, auch in der Sektion "Wett­be­werb" war ich ja erst in der zwei­ten Phase mei­nes Le­bens als Ber­li­na­le­dolmetscherin. Hier die Über­sicht, wie vie­le Ar­ten des Dol­met­schens auf der Ber­li­na­le ich ken­ne: klick.

Jetzt stecke ich mit­ten in der drit­ten Phase und ar­bei­te im Hin­ter­grund, ob­wohl mir die Büh­ne, die al­ler­ers­te Phase (mit Über­schnei­dung in die zwei­te), so sehr ge­le­gen hat. Zur drit­ten Phase zählt auch Or­ga­ni­sa­ti­ons­kram, der ei­nen ein we­nig ver­schleißen und mich hun­g­rig zu­rück­lässt, aber OK, ma­che ich ger­ne, ak­qui­rie­re Ar­beit, be­kom­me dann im Tausch von Kol­leg:in­nen auch wie­der Auf­trä­ge ver­mit­telt.

Wie mag wohl mei­ne vier­te Ber­li­na­le­pha­se aus­se­hen?

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Foto:
C.E. (Archiv)

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