Mittwoch, 30. Mai 2018

Neun Punkte

Hier bloggt eine Kon­­fe­­renz­­dol­­met­­sche­­rin mit den Schwer­­punk­­ten Politik, Wirt­schaft, Archi­tektur, Sozia­les, Lan­des­kunde, Me­dien, Kul­tur und Film. Was ist los mit dem Dolmetsch­markt?

Dolmetscherin, Dolmetschpult, Rechner, Publikum
Studientag, kleines Budget: Kabine ohne Wände
Weiter im Text. Eine merk­wür­di­ge Frühjahrssaison neigt sich bald schon dem Ende zu. Was lässt sich be­ob­ach­ten?

Erster Aspekt: Die Anfragen kommen immer kurzfristiger, gerne auch am Vorabend, und zwar durch die Bank weg von allen, von Privatleuten bis hin zu Ministerbüros. Konsequenz: Allgemeine Politik steht täg­lich auf der Vo­ka­bel­lis­te.

Zweitens: Die Ter­mi­ne sind oft kürzer, Hintergrundgespräch, Zwei-Stunden-In­ter­view­ses­sion, Ehrung einer Per­son, Buchlesung. Wir müssen immer öfter den Kunden erklären, warum ein kur­zer Ein­satz genauso intensiv vor­be­reitet werden muss wie ein lan­ger, und warum wir des­halb keine Stun­den­ta­rife anbieten können.

Dritte Be­ob­achtung: Die Pseudo-Agenturen schießen wie die Pilze aus dem Boden. Sie haben keine Ahnung und wenn doch, so haben sie es auf unsere Honorare ab­ge­se­hen à la "Wir zahlen nur für die beim Kunden verbrachte Zeit". Die Entgelte für unsere Mehrarbeit möchten sie für sich behalten. Not amused, wirt­schaft­lich für uns sel­ten möglich. Diese Agenturen zerstören à la longue einen Markt, deren Teil sie zu sein vor­ge­ben.

Viertens: Dieses "Vorgeben" ist leider Trend. Ich nenne sie gerne "Simu­lant­dol­met­scher": Menschen, die unsere Arbeit si­mu­lieren, die keine Ah­nung haben vom Me­tier und weder Trai­nings noch Jahre an Be­rufserfah­rung nach­wei­sen kön­nen, drän­gen auf den Markt.

Fünfter Punkt: In der Öffent­lichkeit verschwimmt die Wahr­nehmung dessen, was unseren Beruf ausmacht. Das liegt auch an der seit Jahren währenden Flücht­lings­(ver­wal­tungs)kri­se, in der jeder, der halbwegs Deutsch radebrechen kann und eine der Sprachen der Geflüchteten spricht, sofort "Dolmetscher" ge­nannt wird. Dieser Personenkreis müsste von allen, von den Berufsverbänden zuallererst, als Sprach­hel­fer oder, besser noch, Laiensprachhelfer bezeichnet werden, was man­chen Ver­diens­ten keinen Abbruch tut, aber für Klarheit sorgt. Für Fans der in Deutschland so beliebten Abkürzerei habe ich sogar ein Kürzel parat: LSH.

Sechstens: Immer mehr andere Berufsstände mischen sich immer aggressiver in un­se­re Honorargestaltung ein, nicht nur die Pseudo-Agenturen (World­Lan­gua­ge­Ru­lers-24/7), son­dern auch Mediziner und Ge­sund­heits­ver­wal­tung, die die Preise für medizinisches Dolmetschen festlegen wollen, Sozialarbeiter und Jugend­amts­leiter, die zum Teil aben­teu­erliche Listen führen, das geht in Ber­lin mit 10,50 Euro für einen Ein­satz für einen un­beglei­te­ten Jugendlichen los. Das sind Sätze für ungelernte Ar­beit, das ist sogar für sprach­kundige Laien zu wenig, die be­rufs­be­glei­tend wei­ter­ge­bil­det werden, Mesdames et Messieurs !
 
Siebentens (verwandt mit Punkt 4): Die Honorare der Masse der Journalisten sin­ken seit Jahren, nein, sie wer­den ge­drückt. "Sinken" klingt wie ein höchst na­tür­li­cher Vor­gang, ein Hoch­was­ser­pe­gel sinkt. Dass uns Sprachprofis von die­ser Sei­te unlauterer Wett­be­werb erwächst, ist leider nichts Neues. Da die Qua­li­tät des Pro­gramm­­um­­fel­­des ab­nimmt, fällt's nicht im­mer auf.

Achtens: Es wird im­mer öf­ter auf Eng­lisch ge­setzt und dann am liebs­ten gar nicht ge­dol­metscht, außer dort, wo es wirk­lich wich­tig ist. Was le­se ich da­raus? Dass es mit Eng­lisch als Lin­gua fran­ca eben doch nicht so weit her ist.

Neuntens: Dieser Punkt hängt mit dem ersten zusammen. Das Internet bringt die trügerische Gewiss­heit mit sich, dass alle und alles stets und ständig von glei­cher Qualität zu haben sei, Sprach­pro­fis in­klu­si­ve. Die ohnehin bald durch die riesige Rechen­leistung und Dokumente der Cloud überflüssig werden, oder?

Mikrophone, Dolmetschpult
Nach der Pause
Die Folgen? Wenn es so wei­ter­geht, gibt es bald nur noch wenige Kol­le­ginnen und Kol­le­gen, die z.B. bei Minis­terien, Parla­menten oder vielleicht Handelskammern festan­ge­stellt sind.

Für den Rest der Ar­beit wird auf Laien und irgend­welche High-Tech-Gim­micks zurück­ge­grif­fen, was die Verstän­digung nicht erleichtern wird.

Es wird Trä­nen geben, Tragik und To­te. Dann erfindet jemand den Dol­met­scher­be­ruf neu. Dass wir mal Opfer von Schweine­zyk­len werden würden, darauf wäre ich beim besten Willen nicht gekommen.

Und ehe mich jetzt je­mand von den an­deren eta­blier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Schwarz­ma­lerei zeiht: Hört Euch beim Nachwuchs um. Das Be­schrie­bene gilt für sie und für uns All­roun­der, eine Technik­dol­met­scherin kennt das we­ni­ger, es sei denn, sie ist nur auf Ver­bren­nungs­mo­to­ren spe­zia­li­siert.

______________________________
Fotos: C.E.

Dienstag, 29. Mai 2018

Nicht selbstregulierend

Was Dol­met­scher und Über­setzer so er­le­ben kön­nen, be­schrei­be ich hier in loser Folge. Ich arbeite mit den Sprachen Deutsch, Französisch (Ausgangs- und Ziel­spra­che) und Engl­isch in Paris, Berlin, Marseille, Marburg, Lyon und Lud­wigs­burg, um nur einige Beispiele zu nennen.

Gestern habe ich eine Episode von einer Messe gebracht, da wussten unsere Kun­den, worauf es ankommt. Neulich war alles anders.

Eine Anruferin, die für ein Kulturhaus arbeitet, sie ist neu im Job und fragt: "Könn­ten Sie für uns dolmet­schen? Wir haben eine Publikums­ver­anstaltung über das Land X mit dem Gast Y, der aus diesem Land stammt, verstehen Sie?"

Ich frage nach, ob es eine Kabine gibt, Kopf­hörer fürs Publikum, erwähne die Dol­met­scher­kol­le­gin, da die Veranstaltung wohl länger als eine halbe Stunde dau­ern wird.

"Nein, nein. Wir brauchen keine Dolmetscherkabine. Wir brauchen auch keine zwei­te Dolmet­scherin. Sie sollen nur das dolmet­schen, was Gast Y aus dem Land X erzählt. Nacheinander, auf der Bühne."

Aha, konsekutives Dolmetschen also. Wie denn Gast Y die Sprache verstehen wür­de, will ich alsdann wissen.

Foto eines kleinen, schwarzen Jungen, vergrößert, als Teil einer Wandmalerei
Gesehen in Kreuzberg
"Naja, nicht so gut. Eigentlich gar nicht. Wir hatten gedacht, der Moderator fasst ab und zu mal in der anderen Sprache zu­sam­men, worum es geht. Aber während wir telefonieren, kommt gerade eine Mail rein. Moment bitte, aha, ach so. Nun, er möchte das doch nicht machen. Könnten Sie bitte vielleicht auch ab und zu si­mul­tan für den Gast Y dolmetschen?", meint die Anruferin.
Ich frage konkret, wie ich das machen soll, ohne zweite Person oder Pausen. Versuche zu erklären, wie an­stren­gend unser Beruf ist, aber kann nicht au­sreden.

"Naja, Sie müssen nicht alles dol­met­schen. Nur ab und zu halt."

Ich: "Aber könnte es nicht sein, dass der Gast auf etwas eingehen möchte, was in der Diskussion gesagt wird? Dass er gefragt wird? Dass er antworten will, dass er es als un­höf­lich empfinden könnte, dass ihm eine Dis­kus­sion über sein Land nicht in Gänze verdolmetscht wird?!

Gast Y ist ein Kul­tur­schaf­fender, Land X liegt auf dem afri­ka­ni­schen Kontinent. Ist es jetzt bösartig, wenn ich annehme, dass derlei einem Politiker beispielsweise aus Frankreich nicht zugemutet worden wäre?

Ich erkläre, nochmal, wie der Standard in unserem Beruf ist, biete nach Rück­spra­che zwei Kolleginnen zum Super-Soli-Preis an. Tags darauf kommt die Absage: "Wir haben einen Über­setzer gefunden, der es allein und billiger macht."

Beim nicht näher erwähnten Haus handelt es sich um eine bundes­finanzierte Ber­li­ner Kul­tur­ein­rich­tung mit "Leuchtturmcharakter". Mit ihren Vorgängern stand ich im Ge­spräch, sie hatten anfangs ähnliche Verständnisprobleme. Die Kul­tur­ver­wal­tung hat ein Problem mit der Wissensweitergabe. Und dem­nächst hat das Publikum mög­li­cher­wei­se auch ein Problem.

P.S.: Die Sache ist einige Wochen her. Ich habe mir den Abend angesehen. Der "Dolmetscher" war ein bemühter Journalist, der seine Sache ins Deutsche ei­ni­ger­ma­ßen annehmbar erledigt hat, bis auf viele Neben­sätze und Fach­be­griffe. (Oder haben Sie schon mal von "straf­gericht­lichen Rechts­tri­bu­nalen" gehört?) Ins Fran­zö­si­sche hat er ab und zu einen Satz gesagt. Der beflüsterte Gast war höflich und schwieg.

______________________________
Foto: C.E.

Montag, 28. Mai 2018

Selbstregulierend

Dol­met­schen und Über­setzen lässt einen ganz schön rum­kommen. Manche Kun­den neh­men uns wahr, als wären wir Sprach­ma­schi­nen. Andere sehen genau hin.

Hosenbeine, Schuhe, Tasche, Teppich
Der rote Messeteppich
Vor ei­ni­gen Tagen auf einer Messe. Der eine merkt, dass er zu weit aus­ge­holt hat und sagt selbst­kri­tisch: "Ich muss mich kurzfassen!"

Der an­dere, der mich eine Weile be­ob­ach­tet hat: "Ja, knapper, aber nicht schnel­ler reden!"

Ich muss beim Dolmetschen grinsen. Spannend, wie jemand nur durchs Be­ob­ach­ten etwas verstan­den hat.

______________________________
Foto: C.E.

Freitag, 25. Mai 2018

Scharf gestellt

Hier bloggt eine Kon­fe­renz­dol­met­sche­rin und Über­setze­rin mit den Arbeits­spra­chen Franzö­sisch, Deutsch und Englisch (das Idiom Shakespeares in vielen The­men­fel­dern nur als Aus­­gangs­­spra­­che).

Heute empfehle ich die Lektüre meines Impressums mit Daten­schut­zer­klä­rung zur DSGVO, der heute "scharf gestellten" Da­ten­schutz­ver­ord­nung. Parallel zur Recherche und Verwaltungsarbeit habe ich meine Ablagen geflöht und umgestellt. (Ich verwende bei den Farben ein ähnliches Prinzip wie einst bei den Ab­la­ge­körb­chen, die ich zum Groß­teil ab­ge­schafft habe. Ohne sie ist es or­dent­li­cher und ich muss öfter auf­ste­hen.)

Ich überlege gerade, ob ich das Wort, eine Ver­ord­nung oder ein Gesetz werde "scharf gestellt", schon vor dieser Sai­son gehört habe. Der WDR hat im April von Autotechnologie berichtet, die "scharf gestellt" worden sei. Er schreibt: "Scharf gestellt: Neue Tech­no­logie für den Ford Focus". Sonst werden Ra­dar­fallen, Alarm­an­la­gen, Bomben und Tier­fallen scharf gestellt. In meiner Welt wur­den bis­lang nur Ka­me­ras scharf ge­stellt, der "Duden" liefert auch diese Rede­wen­dung.

Viele Akten ...
Links vor zwei Tagen, rechts und in der Mitte heute:
Neue Datenschutzregeln und Ablage gleich mit umgestaltet
______________________________  
Foto: C.E.

Donnerstag, 24. Mai 2018

Auf dem Schreibtisch XXXXVII

Guten Tag oder gu­ten Abend! Hier bloggt nunmehr im zwölften Jahr eine Dol­met­sche­rin und Über­set­ze­rin. Dabei arbeite ich (aktiv und passiv) mit Fran­zö­sisch und Deutsch sowie (nur passiv, also als Ausgangs­spra­che) mit Englisch. Dort, wo mich meine Kunden brauchen, bin ich dann meis­tens auch tätig: Straß­burg, München, Pa­ris, Berlin, Marburg, um nur einige Beispiele zu nennen. Heute wieder: Blick auf den Schreib­tisch.

unordentlicher Tisch, ordentlicher Tisch
Welttag des Büroaufräumens (Illustration von 2013)
Die aktuellen Themen sind:

⊗ Der neue Elysée-Vertrag
⊗ Afrika (Landwirtschaft)
⊗ Bildungs- und Hoch­schul­po­li­tik (im Köcher seit 2005)
⊗ Allgemeine Politik (mise à jour)
⊗ Startups und Co­wor­kings­pa­ces
⊗ Dreh­buch­über­set­zung
⊗ Termine über­tra­gen von August bis No­vem­ber
⊗ Zwei Aus­schrei­bungen vor­be­rei­ten

Meinem eigenen Blog zufolge ist heute der Welt­bü­ro­auf­räum­tag. Blöderweise hat er dieses Jahr schon am 21. März stattgefunden, wie ich nach ei­ner kur­zen Re­cher­che weiß. Wieso wechselt so ein wesent­li­cher Tag den Ter­min? Das finde ich jetzt nicht sooo super. Ich räume trotzdem weiter auf.

viele ordentliche Tische
Welttag des Büroaufräumens (Illustration von 2018, Farbe leicht verändert)

______________________________
Illustrationen: Weltbüroaufräumtag
#jmrb2018

Mittwoch, 23. Mai 2018

DGSVO, die Zweite

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­­beits­­ta­­ge­­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin überwiegend für die französische Sprache ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Toulouse, Frank­furt und dort, wo man mich braucht.

Regal mit bunten Ordnern (weiß, grün, orange, gelb und rot) sowie aus Holz und Büchern
Ablagen
„Als ob wir sonst nichts zu tun hätten!“, sagt der Büro­kollege und hat recht. Die DSGVO-Sache, die sich für kleine Un­ter­neh­men und Vereine wie eine Straf­arbeit anfühlt, beschäf­tigt mich auch heute. Am Rande bekomme ich das Medienecho mit, das Marc Zuckerberg ausgelöst hat. Ges­tern stand der Facebookchef den eu­­ro­­pä­­ischen Par­la­­men­­tariern Rede und Antwort.
Wobei: Jeman­dem Rede und Antwort zu stehen bedeutet eigentlich, dass man ihn oder sie zu Wort kommen lässt. Das, was ich von der Auf­zeich­nung von gestern bis­lang gesehen habe, klingt eher wie eine Reihe von Straf­pre­digten, ergänzt durch Aus­flüchte des üblichen Verdächtigen.

Einmal in den nicht vorhandenen Bart „Tut­mirleid“ ge­mur­melt reicht für das, was gewisse Imperien mit unseren Daten an­stel­len, nicht nur nach meinem Empfinden nicht aus. So stellt sich wieder das Gefühl ein, dass hier mit zweierlei Maß ge­mes­sen wird. Hier lax, jovial, nahezu schenkelklopfend plus Fenster­reden, nächs­tes Jahr haben wir EU-Wahlen, auf der anderen Seite übergroße Schär­fe, Droh­ge­bär­den hier und die Angst vor Abmahnkanzleien dort.

Die Auswir­kungen sind fatal. Unser­einer schüttelt den Kopf über manche Un­ge­reimt­heit und verliert zwei Arbeitstage mit Sachen wie Da­ten­schutz­or­ga­ni­sa­tion, Transpa­renz, Lösch­fristen, Vertrau­lichkeit und Da­ten­schutz­fol­genab­schätzung. Kleine Blogs oder Initiativen machen reihenweise dicht, weil sie sich keine teuren Anwälte zur Erfül­lung der Forderungen der Da­ten­schutz­grund­ver­ord­nung leisten kön­nen, die übermorgen „scharf gestellt“ werden wird, und die Mitar­beiter nicht ha­ben, sich da einzufriemeln.

Jene Bürger, Ver­eins­mit­glieder, Ange­stellte und Frei­be­ruf­ler, die sich dem stellen, lernen oder wiederholen viele Begriffe. Sie dürfen künftig Ver­zeich­nisse anlegen, Extra­mails über Daten­schutz schreiben, Kreuz­chen setzen, Einwil­ligun­gen ab­spei­chern, alles über­prüf­bar halten. Gerne, wenn mir die EU-Funktionäre eine Mitar­bei­terin stellen, die das fünf Stunden die Woche in mei­nem Büro macht.

Und dann ploppen diese ko­mi­schen Infor­ma­tionen ins Mail­post­fach, wunderliche Blüten treibt die Verordnung da wie die Mutmaßung von Fach­leu­ten, dass die An­nah­me von Vi­si­ten­kar­ten künftig ein juristisches Problem darstellen könnte. Brau­che ich ab morgen auf der Visiten­karte eine in etwas wie Dreiein­halb­punkt­schrift ab­ge­druckte, juris­tisch wasser­dichte Rechtsbehelfsbelehrung, die an Anschlägen jene der Kon­takt­da­ten weit übersteigt?

Beweis­last­umkehr ist hier das Stichwort. Derjenige, der die Karte am Ende in Hän­den hält, muss nachweisen, dass es die Absicht desjenigen, der draufsteht, war und derzeit ist, dass Empfängerin oder Empfänger die Karte in Händen hält. Und während wir uns alle diese Gedanken machen, sitzen die die 200-Tau­send-Dol­lar-die-Stun­de-An­wäl­te der Giganten längst daran, die Nutzung der Schlupflöcher in den Ge­set­zes­tex­ten flan­kie­rend ab­zu­sichern.

Bis die juristi­sche Um­setzung geklärt ist, werde ich hier die Kom­men­tar­funktion deaktivieren. Auf https, die gesi­cherte Ver­bin­dung, habe ich bereits umgestellt. Morgen Abend werde ich meine Daten­schutz­er­klä­rung oben über einen der Kar­tei­rei­ter erreichbar abgeben.

Ich muss mir jetzt als Nicht­ju­ris­tin überlegen, ob diese Zustimmungen in be­ste­hen­de Vorgänge eingebaut werden können. Wenn mich zum Beispiel ein Kunde per Mail kon­tak­tiert wie eben: "Bitte senden Sie uns für den 12.9.18 ein Angebot!“, werte ich das als Laie als eindeutige Willensbekundung, denn um ein Ange­bot zu schreiben, muss ich die Kon­takt­da­ten ab­spei­chern. Genauso, wenn der Auftrag zu­stan­de­kommt, um Details zur Veran­staltung und zur Rech­nungs­le­gung nach­zu­fra­gen. Eine Extra­schlaufe für die Da­ten­schutz­ver­ord­nung muss da noch rein, wo stört sie am wenigsten?

Ir­gend­wie fällt mir Schil­da ein. Und um heute Nacht schlauer ins Bett zu gehen, als ich am Mor­gen auf­ge­stan­den bin, werde ich David Bernets „Im Rausch der Daten“ sehen, den Do­kumen­tarfilm zum DSGVO, den die ARD am späteren Abend aus­strah­len wird (anschließend in der Mediathek).

______________________________
Foto: C.E.

Montag, 21. Mai 2018

Auf keinen!

Als Dolmetscherin und Übersetzerin schaue ich den Leuten aufs Maul. Und ich ha­be aus den ver­schie­den­en Län­dern "meiner" Spra­chen so manch schöne Tra­dition über­nommen.

Tee und Gebäck auf einem Tablett
It's tea time!
"Auf keinen!" oder "Auf je­den!" So knapp äußert sich ge­le­gent­lich ein mir be­kann­ter Teen­ager und meint "auf keinen Fall" oder "auf je­den Fall!"

Sprache ändert sich, und jede Ge­ne­­ra­tion ver­wen­det sie an­ders, um sich von den Alt­vor­de­ren ab­zu­he­ben. Was eine Binse ist, aber mir aktuell wie­­der auffiel.

You alright? steht manchmal in eng­lischen Unter­titeln. Das Kürze hat Methode. In den meisten Welt­sprachen sind zum Bei­spiel die Wör­ter für Af­fir­ma­tion und Ne­ga­tion Einsilber. Außer, es kommt ein zögerliches naja ... Es sieht aus, als wür­den die jüngeren Berliner in noch größerer Zeitnot stecken als wir älteren.

Die so gewonnene Zeit investieren wir in tea time, it's five o'clock!

______________________________  
Foto: C.E. (Archiv)

Freitag, 18. Mai 2018

Sweet home

Willkommen auf den Blogseiten einer Dolmetscherin und Übersetzerin. Im zwölf­ten Jahr schrei­be ich hier über meinen Berufsalltag.

Pflanzen im Küchenfenster in der Mittagssonne
Küchenfenster
Und dann sind da die Tage, wo ich den Ber­li­ner Frühsom­mer ge­nie­ße, mor­gens BBC4 höre, beim 2. Früh­stück France Cul­tu­re, im Garten arbeite, eine Hose um­nä­he, eine Vo­kabel­­liste er­gän­ze, mich mit Freun­­den zum Tee treffe und ein­fach nur das Leben genieße. Ich übe mich weiter in Nichts­­tun, siehe Ein­­trag der letzten Wo­che.

Zwi­schen­durch noch eine Stunde bewusst auf eine Konferenz zu pauken, fällt da gar nicht ins Gewicht.

Und ich freue mich über Besuch, wie ich ihn bei meinem Einzug in die Wohnung am Maybachufer vor 20 Jahren öfter hatte.

Das In­sek­tensterben bekomme ich auch in der Groß­stadt sonst deut­lich mit. Sol­che Tie­re auf mei­ner Fens­ter­bank sind sel­ten ge­wor­den.

Libelle mit blauen Augen und Spiegelung im blauen Abendlicht
Arbeitszimmerfenster
Die Libelle unterbricht mich mit ihrem Gesurre und ich bin dank­bar für die Fo­to­ge­le­gen­heit. Dann lerne ich weiter, pas­sen­der­weise ein Land­wirt­schafts­the­ma. Viele, die täglich mit der Kru­me, mit Ero­sion und Bo­den­ge­sund­heit zu tun ha­ben, wis­sen ge­nau, wie es wei­­ter­­ge­hen müsste.

Hoffentlich werden die Sub­ven­tions­re­geln bald ge­än­dert, die noch vieles erschweren bis ver­hin­dern.


______________________________
Foto: C.E.

Mittwoch, 16. Mai 2018

DSGVO

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Toulouse, Frankfurt und dort, wo Sie mich brauchen. Wir sind ein Team und übertragen alles — vor­aus­ge­setzt, wir kennen den Begriff.

Diese und kommende Woche werde ich je einen Arbeitstag ver­lie­ren.

Zwei Menschen im Zug, jeweils am Laptop, einer hält ein Handy hoch
Rollendes Großraumbüro
Ich hoffe, dass es zu meinem Besten sein wird. Ich werde mich in­ten­siv mit Da­ten­schutz befassen. Die Da­ten­schutz­grund­ver­ordn­ung, abgekürzt DGSVO, kommt leider daher wie ein Pa­pier­ti­ger. Von den Punkten auf meiner Liste, die mir über den Ver­band zu­ge­spielt wur­de, muss ich pro Satz einen Be­griff nach­schla­gen, um über­haupt zu er­fas­sen, worum es geht.

Ich habe kaum damit angefangen, da sitze ich im Zug, Ruhebereich, 2. Klasse. In der anderen Vierer­sitzgruppe ein Geschäfts­mann, der dauer­te­le­foniert. Er spricht laut, er wiederholt (wegen Funk­löchern), buch­sta­biert zum Mit­schreiben, nennt Namen.

Und dann frage ich mich, ob mit der DSGVO eigentlich auch überlautes Te­le­fo­nie­ren im Zug ver­boten wird? Das wäre doch mal eine Maß­nah­me!

Am Tag da­nach beim Ein­satz: Eine Fran­zösin spricht über nötige Än­de­rungen, weil ja die So­undso-Ver­ord­nung in Kraft tritt. Ich weiß, was sie meint, sage DGSVO ... und ma­che mich in der nächs­ten Phase, in der die Kol­le­gin über­nimmt, auf die Su­che nach dem fran­zö­si­schen Pen­dant, denn mög­li­cherwei­se muss ich das gleich pa­rat haben. Ich finde sie nicht gleich, ich brauche sie zum Glück so schnell nicht wie­der. Tags drauf weiß eine be­fra­gte Kol­legin Rat.

Vokabelnotiz
RGPD - Règlement Général sur la Protection des Données
GDPR - General Data Protection Regulation

Das Su­chen war deshalb nicht so ein­fach, weil EUR-Lex den Ter­mi­nus nur in der Über­schrift bringt.

______________________________
Foto: C.E.

Montag, 14. Mai 2018

Chihuahuas

Will­kom­men auf den Seiten mei­nes digitalen Arbeits­ta­gebuchs. Hier dreht sich alles um Spra­chen, Kul­turen und das Ver­mit­teln zwischen den­selben. Mein Dolmet­scher­be­ruf besteht aus mehr als aus münd­li­chem Übertragen. Auch das Werk­zeug will geschult sein.

Einmal im Jahr treffe ich meine Sprech­er­zieherin. Ich lese vor und lasse prüfen, ob ich mir keine Feh­ler eingetreten habe (so, wie sich Bar­fuß­lau­fen­de einen Dorn eintreten können). Alles pri­ma, nur beim Lesen habe ich mit der Luft manchmal Prob­leme, die an zu knapper Vorbe­rei­tung liegen.

Außerdem ist eine gute Übung, lauter und lei­ser zu sprechen.

Beim Kaffee­trinken hin­ter­her erfinde ich für sie neue Sätze zum Trai­nie­ren besonderer Laute.

Zwanzig tschet­sche­nische Chihuahuas chillen zu Tschai­kowski schnucke­lig schnar­chend im schwa­chen Spät­abend­schimmer.

Mit Schorsch Tschent­scher auf dem Tischchen der tadschi­ki­schen Tee­stube aus tsche­chi­schen Streich­holz­schäch­tel­chen einen Tschno­byl­schlot stricken.

OK, das Wort "stricken" passt nicht ganz, ich weiß.

EDIT: Tags drauf fällt mir das bessere Wort ein. Mit Schorsch Tschent­scher auf dem Tischchen der tadschi­ki­schen Tee­stube aus tsche­chi­schen Streich­holz­schäch­tel­chen einen Tscherno­byl­schlot stecken.

______________________________  
Illustration: C.E. (nach einem in Kreuzberg geknips­ten Foto)

Sonntag, 13. Mai 2018

Bunter Tascheninhalt

Über­setzer arbeiten am Schreib­tisch, Dol­met­scher kom­men über­all hin. Wenn mich Kun­den an­ru­fen und es eilig haben, um z.B. mit mir nach Pa­ris zu fliegen, kann ich inzwischen in 15 Mi­nu­ten start­klar sein, es sei denn, andere Verpflich­tungen halten mich davon ab. Sonn­tagsbild!

Schmuckbeutel, kleine, runde Täschchen mit Reißverschluss, Cremetöpfchen, Schlafmaske
Alles so schön bunt hier!
Farb­lich ins­pirie­rend fand ich neu­lich mei­nen Ho­tel­nacht­tisch und hab ihn schnell ge­knipst. Wer oft reist, ist Pack­profi. Klei­dung kommt bei mir in Pack­ta­schen aus leich­tem Material, die dann direkt so in den Ho­tel­schrank wan­dern.

Run­de Täsch­chen woh­nen im edlen Le­der­ruck­sack neben dem Stoff­etui mit Ersatz­strümp­fen.

Hier hatte ich zum Um­packen ins Abend­hand­täsch­chen fast alles auf dem Tisch: Kopf­hö­rer, Brillen­putz­tücher, Kopfschmerztabletten, Nagelfeile stecken in dem grü­nen run­den Täsch­chen, das brauche ich fürs Kino oder die spontane Sich­tung von Film­material irgendwo in einem frem­den Büro; Mini­bü­ro­kram, Stic, etc. sind in dem ge­streif­ten.

Über­all dabei (vor allem in Zügen!): Schlaf­maske und Ohro­pax.

Meine beiden Hautcremes sind abgepackt für die jeweilige Rei­se­dau­er in klei­nen Weiß­blech­do­sen. Opu­lenz feiere ich hin­ge­gen bei meinem Schmuck, der für die un­ter­schied­li­chen Out­fits und Out­fit­kom­bi­na­tio­nen zu­sam­men­ge­stellt ist.
 
______________________________  
Foto: C.E.

Donnerstag, 10. Mai 2018

Die Abtippsen

Bonjour, hier bloggt eine Fran­zö­sisch­dol­met­sche­rin und -übersetzerin. Dol­met­scher und Übersetzer übertragen münd­lich und/oder sinn­getreu, sie pla­nen Rei­sen, machen Buch­­haltung und helfen Kol­legen beim Büro­ma­na­gement. Je weiter die Automatisierung mancher Arbeitsfelder voranschreitet, desto vielfältiger unsere Arbeit.

Sekretär, Bücher, Rechner
Vokabellernarbeitsplatz
Der Büropartner muss stundenlange In­ter­view­­aufnahmen abhören und die Kern­the­sen verschriftlichen. Früher gab es für so etwas Sekretärinnen, dann Schreib­bü­ros, mittlerweile sind die Abtip­psen di­gi­tal.

Hätte er seine In­ter­view­part­ner auf Hoch­deutsch und gute Arti­ku­lation get­rimmt, als­dann ein Kra­wat­tennmi­krophon an­ge­steckt und ihnen das Husten verboten sowie den anderen Mit­men­schen in der Nähe jeglichen akusti­schen Beweis ihrer Präsenz un­ter­sa­gen, hätte das Dik­tier­pro­gramm mit der intregrierten au­to­ma­ti­schen Trans­krip­tions­soft­ware aus dem Ton­do­ku­ment im Handumdrehen ein Tex­do­ku­ment gefertigt.

Nur sind Interviews meistens nicht so. Interviews finden an allen unmöglichen Or­ten statt, in Lounges schicker oder weniger schicker Hotels, Wandel­hallen der Pol­itik, Hinter­zimmern von Restaurants und Cafés, Erster-Klasse-Wartesälen der Ei­sen­bahn, im Schankbereich von Ausstellungshallen und auch schon mal in einer Privatwohnung mit streitenden Nach­barn. Kurz: Selten ist die Akustik top. Dazu kommen Nuscheln, Dialekte und unvollständige Sätze. So man­cher Versuch eines Trans­kripts endete im nervösen Lach­anfall.

Jetzt hört er die Aufnahmen ab und diktiert in einen Rechner hinein. Das Dik­tier­pro­gramm hat seine Art der Aussprache gelernt, das geht flotter als die Tipperei. Zwischendurch erreichen mich seine Fragen nach allerlei Fremd­wörtern. "Woher weißt du das nur immer?", will er wissen. Meistens kenne ich die Wörter aus dem Franzö­sischen, sogar die "sakka­dierenden Bewe­gungen". In Sachen Sich-schlau-Stellen haben wir Wortar­beite­rinnen einen evidenten Vorteil.

Die Abschrei­berei, die vor dem eigentlichen Schreiben seiner Artikel steht, hält sicher auf. Einst, als ich Journalistin war (und in den Anfangsjahren keinen An­spruch auf eine Sekretärin hatte), fand ich das immer eine gute Übung, um alles nochmal zu durch­denken. Die mög­liche Ausla­gerung ist also nicht nur Ergeb­nis von Berufs­jahren und/oder dem Ausgang von Vertrags­verhandlungen, sie hat gute und schlechte Seiten.

Anstrengender finde ich, dass wir Wortarbeiter, und ich spreche jetzt wieder vom Dolmetschen, meinem heutigen Beruf, im Alltag auch noch alles andere nebenbei machen müssen: Reisen planen und buchen, Kosten schätzen und abrechnen, Re­d­ner motivieren, uns Vorab­infor­mationen zukom­men zu lassen, sofern wir das Glück haben, sie direkt zu erreichen. Außerdem: Kunden und Hotel beraten in Richtung Technik­auswahl und -standort ... wobei letzteres für uns im Rahmen der Veranstaltungs­koordi­nation durchaus ein Rechnungsposten sein kann.

So, weiter im Text. Dieses Mal: Franzö­­sische Inter­views für ein Arte-Projekt ab­hö­ren und deut­sche Fas­sung tippen. Nein, tippen lassen, siehe oben.

______________________________  
Foto: C.E. (Archiv)

Dienstag, 8. Mai 2018

Nichtstun

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Marburg, Cannes und dort, wo Sie mich brauchen.

Sonnenuntergang am Wasser
Am Landwehrkanal
Hinsetzen, Atem spüren, Düfte wahrnehmen: Nichtstun ist gar nicht so einfach. Es fällt mir nicht leicht, auch mal tatenlos zu sein. Absolut nichts zu machen, sogar die Rechnungen dürfen warten.

Außerdem ist das ja gar nicht nichts, es heißt Meditation! Wenn ich meditieren darf, darf ich auch bloggen, sage ich mir, mein di­gi­ta­les Ar­beits­ta­ge­buch verfassen, das ist auch Selbstbesinnung. Aber hinterher ist wieder das große Nichtstun angesagt. Und dabei befolge ich, was mein Leib- und Magensender France Culture rät: ne rien faire.

Wie jeden Abend plane ich den Folgetag: Morgen darf ich mit einem Relocationkunden Woh­nun­gen besichtigen gehen, Erde abholen und Beikräuter im Beet zupfen. Und Rechnung schreiben und Wäsche aufhängen und dann wieder meditieren. Nichtstun.

Dann fragt der Mitbewohner, der eigentlich auch nichts tun sollte, was eine "Jacke" auf Französisch heißt, fünf Buch­sta­ben. Une veste, sage ich. "Wie, das kann doch gar nicht sein?", sagt er. "Jacke wie Hose oder was? Es muss auf den Buchstaben T enden!"

Ich überlege. Komme auf le gilet, das ist aber wieder eine Weste (le gilet de sau­ve­ta­ge — die Rettungsweste). Wer textet denn bitte solche ... Kreuzworträtsel mit "Falschen Freunden" im Kreis? (Und um die Schwierigkeit zu erhöhen, bedeutet le gilet oft auch Strickjacke. Mein Mitbewohner meint übrigens jetzt, dass ich gar kein Französisch sprechen würde.)

Am Abend rette ich mich ans Wasser. Nichtstun üben. Fest­stel­len, dass end­lich die Mau­er­seg­ler an­ge­kom­men sind. (Ver­spä­tet, sie kom­men sonst um den 27. April nach Ber­lin.) Das Nichts­tun will mir nicht gelingen, ich greife zum Handy. Schon wieder artet etwas, das ich mache, in eine Leistungsschau aus. Puh. Ich habe einen langen Weg vor mir.

______________________________  
Foto: C.E.

Montag, 7. Mai 2018

Hässliche Arbeitsplätze (II)

Bonjour, hier schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt eine Dolmetscherin und Übersetzerin. Die Situationen und Sprachen ähneln sich manchmal, bei denen ich (gerne für meinen heiratsfreudigen Freundeskreis) aktiv werde. Es gibt aber auch Neues im Alten.

Standesamt Neukölln
Kaum bin ich von der Dienst­rei­se zu­rück, darf ich Freun­de ver­hei­ra­ten gehen. Berlin übt der­weil Som­mer. Die Mot­to­par­ty der Hoch­zeit lässt sich auf dem Bild un­schwer er­ken­nen. Und wo ich schon mal da bin, habe ich zuvor für Freunde einer Kollegin die Hoch­zeits­an­mel­dung ver­dol­metscht (lang­fris­tig im Vor­aus so ge­plant). Den neu­art­igen Satz zum Schwur be­treffs "Ehe­fähig­keit" habe ich jetzt auch im Pro­to­koll.

Hier im Ori­gi­nal: "Ich bin bisher noch keine Ehe ein­ge­gan­gen und habe auch noch kei­ne ein­ge­tra­gene Le­bens­part­ner­schaft be­grün­det, we­der nach zi­vi­lem noch nach re­li­giö­sem oder tra­di­tio­nel­lem Recht.

Da­rü­ber hin­aus ha­be ich auch kei­ne auf­ge­hobene oder für nich­tig er­klär­te Ehe bzw. Le­bens­part­ner­schaft ver­schwie­gen. Mein Fa­mi­lien­stand ist „le­dig“ [An­füh­rungs­zei­chen im Ori­gi­nal]. Wei­tere per­so­nen­stands­recht­li­che Tat­be­stän­de sind nicht be­kannt. Ich ver­si­che­re an Eides statt, dass ich nach bes­tem Wis­sen die rei­ne Wahr­heit ge­sagt und nichts ver­schwie­gen ha­be.

Vor­ge­le­sen, ge­neh­migt und un­ter­schrie­ben ..."

______________________________  
Foto: C.E.

Sonntag, 6. Mai 2018

Hässliche Arbeitsplätze (I)

Was Über­setzer und Dol­met­scher beschäf­tigt, können Sie hier mitlesen. Seit vie­len Jahren be­rich­te ich über den Beruf und meinen sprach­be­ton­ten Alltag. Sonntags werde ich privat: Sonn­tags­foto!

Es gibt schon be­son­ders häss­li­che Arbeits­plätze auf die­ser Welt und ja, Sie dür­fen mich jetzt be­dauern.

Schloss, Kind, Hund, Enten, grüne Wiese, Bäume, blauer Himmel, noch blaueres Wasser, Schloss
Mittagspause am Schweriner Schloss

______________________________  
Foto: C.E.

Samstag, 5. Mai 2018

1911

Hallo, bon­jour, welcome! Hier bloggt eine Dol­met­scher­in und Über­set­zerin aus Pa­ris, Ber­lin und von dort, wo Sie mich brau­chen. Es ist Samstag und es folgen zwei besondere Links.

Gleich noch eine Zeitreise, eine, die mir als His­to­ri­ker­toch­ter und Stadt­fan natür­lich be­son­ders gefällt. Hier mein Lieb­link der Woche, New York 1911, mit spek­ta­ku­lä­ren Bil­dern aus der Samm­lung des Mu­seum of Mo­dern Art.



Die Aufnah­men, die ein schwe­disches Film­team gedreht hat, sind span­nend. Hier ist zu erah­nen, dass der Indi­vi­dual­verkehr bald den städti­schen Raum zer­stören wird. Auf­fäl­lig sind auch auf der Straße spie­lende Kinder. Die Pas­san­ten tra­gen meis­tens keine Taschen, führen über­haupt nur selten Ge­päck mit sich; die Wege, die sie ge­gan­gen sind, dürf­ten also nur kurz gewesen sein. Was lässt das auf den Tages­rhyth­mus schließen?

Noch eine Beobachtung: Über­raschend viele Gut­ge­klei­dete lau­fen da über die Stra­ßen, viele tra­gen Hüte. Gefun­den habe ich das bei openculture.com. Am Ende des Wort­bei­trags sind dort noch weitere Film­links zu his­to­ri­schen Stadt­auf­nah­men aufgeführt.

______________________________  
Film: MoMa, New York

Freitag, 4. Mai 2018

Zeitungsbericht

Hier bloggt im zwölf­ten Jahr eine Kon­fe­renz­dol­met­scherin mit den Schwer­punk­ten Po­li­tik, Wirt­schaft, Ar­chi­tek­tur, So­zia­les, Lan­des­kun­de, Medien, Kultur und be­­son­­ders Film. Derzeit moderiere und dolmetsche ich beim 28. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern.

Heute stehe ich in der "Schweriner Volkszeitung". (Das ist ein komischer Satz.)

Schweriner Volkszeitung, 4.5.2018, "Moderieren will gekonnt sein", Autor: Bert Schüttpelz
Artikel von Bert Schüttpelz
Und das kam so: Ein Jour­na­list war vor­ges­tern kurz vor Ein­lass am Saal­ein­gang und woll­te wis­sen, wie wir ar­bei­ten. Er hat­te es auf Ant­je ab­ge­se­hen, die als "Gäs­te­be­treu­ung" in der Te­le­fon­liste fir­miert und in Zwei­fels­fäl­len im­mer je­ne ist, die weiß, wer zu fra­gen ist oder wie es wei­ter­geht. Sie mach­te gro­ße Ges­ten und sag­te sehr ernst: "Kommt nicht in­fra­ge."

Da ich in meinem ersten Berufs­le­ben Jour­na­lis­tin war, hatte ich Mit­leid mit dem Pres­se­ver­tre­ter. Außerdem bin ich eine durch das Bloggen geübte Öf­fent­lich­keits­ar­bei­te­rin. Anbei eine Idee davon, was das Ergebnis ist, denn ich weiß noch nicht, ob ich den Artikel hier "bringen" darf. Online steht er jedenfalls nicht, im Ge­gen­satz zu zwei anderen Berichten über die Arbeit in der Kulissen des Festivals. Daher hier als Zitat nur ein Foto mit einer Episode, die hier schon wiederholt stand, so­wie die Intro zur Reihe, die auch online ist.

Was der Pres­se­mensch in seinem Zei­tungs­ar­ti­kel nicht ver­ra­ten hat: Ich hatte den Kurzfilm, um den es bei der beobachteten Moderation ging, der gleich nach dem Ken­nen­ler­nen mit dem Jour­na­lis­ten vor dem Lang­film ge­zeigt wer­den sollte, aus ir­gend­wel­chen Grün­den nicht "auf dem Schirm", zu­min­dest nicht an dieser Stel­le.

Was folgte, war zu 100 % Improvisation. Eine Konferenzdolmetscherin bringt das aber nicht aus der Ruhe. Ich glaube allerdings, dass ich diesem Moment den Titel verdanke, "Moderieren will gekonnt sein". Die Un­ter­zei­le, die in Rich­tung "In­ter­view vor Pub­li­kum" geht, beschreibt die Arbeit meiner Meinung nach sehr genau.

Links: Beitrag über den Vorführer Hartmut Kohlschmidt sowie über das Fes­ti­val­ca­fé "Platon".

______________________________  
Bild: C.E.

Donnerstag, 3. Mai 2018

Großraumbüro mit Zeitreise(n)

Bonjour, hel­lo und gu­ten Tag! Einblicke in das Leben von Spracharbeitern können Sie hier bekommen, vor allem mit­le­sen, wie Fran­zö­sisch­dol­met­scher und -über­setzer ar­bei­ten. Meine Fach­be­rei­che sind Politik, Wirt­schaft, Land­wirt­schaft, So­ziales und Kultur.

Im Groß­raum­bü­ro des Film­kunst­fests sitzen zwi­schen­durch fast alle, hier ist viel Trubel. Die Raum­situation hin­ter den Kulis­sen ist schon immer ähn­lich, nur die Adresse wech­selt ge­le­gent­­lich.

Treppe, die ins Nichts führt. Auf ihr lagert Festivalmaterial.
Treppe mit Regalfunktion
Vor ei­ni­gen Jah­ren waren Technik und Auf­en­thalts­raum im Vor­der­haus des Kinos selbst unter­ge­bracht. Das war legendär: Im Kino gab es im Foyer des ers­ten Stocks eine geheim­nis­volle Tür, durch die wir di­rekt in die Büros ge­lan­gen konnten. Der Gebäu­de­teil wurde danach saniert und meist­bie­tend wei­ter­ver­mie­tet. Diese Zei­ten sind also vorbei.
(Als Kind habe ich mir im­mer von einer solchen Woh­nung ge­träumt: Durch die ge­heime Tür in der Tapete oder der Holz­ver­klei­dung ins Kino­foyer gelangen oder am Fuß­bo­den in Bett­haupt­nä­he eine Klap­pe mit Spie­gel­sys­tem haben, durch die ich mir die Fil­me direkt auf die Zim­mer­decke pro­ji­zieren kann.)

Seit einiger Zeit werden für die Dauer des Festivals leer­ste­hende Büroräume oder Laden­ge­schäfte in der Nach­bar­schaft an­ge­mietet. Manchmal gibt es dann zwei Räume, manch­mal mehrere, aber im größten sitzen die meisten zu­sam­men und arbeiten.

Ich kann in diesem "Backstage-Bereich" ganz gut arbeiten. Das war mal anders, ich war früher kein Fan sol­cher Ar­beits­platz­si­tuatio­nen: Bei den Fran­zö­si­schen Film­ta­gen Tübingen, für die ich 2003 bis 2006 gearbeitet habe (in verschiedenen Rollen, als künstlerische Lei­terin, Kuratorin, Moderatorin, Dol­met­scherin ...), saß ich in zwei Jah­ren etliche Mo­na­te lang eng auf eng mit den an­de­ren und habe ge­lit­ten, weil ich po­ten­tiell über alles in­for­miert sein musste, mich aber lieber punk­tu­ell mit den Fragen be­schäf­tigt hätte. Hier in Schwe­rin habe ich eine klare Aufgabe zu er­fül­len und darf ansonsten die Ohren auf Durch­zug stellen. Bei zu viel Lärm hel­fen Oh­ro­pax.

Lus­tig dieses Jahr die Treppe, die der Vormieter abgehängt hat. Ich fühle mich, als ich diesen Anblick anspreche, zum ersten Mal im Leben alt, denn ich ha­be die Ber­li­ner Mau­er gesehen. Nur wer schon ei­ni­ge Jah­re mehr auf dem Buckel hat, kann sich an die U-Bahn-Linien erinnern, die unter Ost­berlin hin­durch­führ­ten von "West" nach "West" (als po­li­tische Him­mels­richtungen; geografisch war das aus dem Süden in den Norden beispielsweise). Die Zü­ge fuhren im Schritt­tempo durch die still­ge­leg­ten Bahn­höfe hindurch. Die Treppen wa­ren nach oben hin zu­ge­mauert und sa­hen dem Prin­zip nach genauso aus wie auf dem Fo­to hier, na­tür­lich ab­zü­glich des Mar­mors und der Ma­te­rial­hau­fen je Fes­­ti­­val­­sek­­tion. (Als Kind ha­be ich im­mer ge­dacht, dass diese Ber­lin­trep­­pen für Zwer­ge wä­­ren, die mit je­dem Schritt klei­ner wer­den müss­ten.)

Lesetipp: Heinz Knob­loch, Stadt­mit­te um­stei­gen — Ber­li­ner Phan­ta­sien. 1982, vie­le Neu­auf­la­gen bis 2002, Jaron Ver­lag Ber­lin 2002, ISBN 3-89773-042-1.

______________________________  
Foto: C.E.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern

Bonjour, hello und guten Tag! Wie Französischdolmetscher und -über­setzer ar­bei­ten, be­schrei­be ich hier im zwölf­ten Jahr. Während der Mitbewohner in Berlin die Pflanzen gießt, stehe ich in Schwerin vor Publikum, denn neben dem Dolmetschen und Übersetzen mo­de­rie­re ich auch.

Sitzreihen, Leinwand, Wanddeko
Letzte Absprachen
Hier sind noch einige Bilder aus den Mar­bur­ger Kammer-Licht­spie­len. Eine Dol­met­scher­ka­bi­ne ha­ben sonst nur be­rühm­te Fes­ti­val­ki­nos. Weiter ging's im Schweri­ner Ca­pi­tol, einem alten Licht­spiel­the­ater mit wunderbarer Architektur, in dessen Un­ter­grund ein Multi­­plex­­ki­no hin­ein­ge­bohrt wurde, Aus­tra­gungs­ort des 28. Film­­kunst­­fests.

Ich bin (wieder) als Mo­de­­ra­­to­rin­ dabei. Zum Mo­de­rie­ren sind nötig: Vor­kennt­nisse in den Be­reichen Film­herstel­lung, -ästhe­tik, -dra­­ma­­tur­­gie, die Arbeit ver­­schie­­dens­ter Re­­gis­­seu­rin­­nen und Schau­­spieler (sowie die Re­gis­­seure und Schau­­spie­­le­­rin­­nen), Ka­mera­frauen und Cut­ter.

Dann sichte ich die Filme, im Regelfall in Gänze. Manchmal gibt es (noch) keine Untertitel, dann bin ich bei fremdsprachigen Filmen, die ich nicht verstehe, rasch erschöpft, vor allem am Laptop, manchmal auch nur im Ausschnitt, wenn ich über die Filme und ihre Hersteller schon viel weiß und sicher weiß, Gäste im Kino zu haben, denn dann sehe ich den Film auf jeden Fall im Kino! Vor dem Auftritt tex­te ich für die Mo­de­ra­tions­kar­te, die ich mit aktu­ell re­cher­chier­tem Hin­ter­grund er­gän­ze. Dazu no­tiere ich mir drei Ein­gangs­fra­gen für alle Fälle, bei schwie­ri­gen Fil­men sind es bis zu zehn Fragen, die gerne einen dra­ma­tur­gi­schen Bogen ha­ben dürfen. Zu fremd­spra­chi­gen Filmen lege ich mir eine kleine Vokabel­liste an, denn ich dol­met­sche in Schwe­rin Französisch und Englisch.

Kabine auf der Empore
Im Kino in Marburg
Bevor es je­weils losgeht, schaue ich im Team­raum vor­bei, da­mit mich die Gäste­be­treuung (bei Be­darf) ansprechen kann. Außer­dem halte ich mit der Saal­leitung Rück­spra­che, ob sich Än­de­run­gen ergeben ha­ben. Wenn es zum Kurz­film vor­ab einen Gast gibt, muss der Vor­füh­rer eine kur­ze Pause ma­chen, das wird kurz be­stä­tigt.
Vor­ne im Kino­saal gibt es Büh­nen­licht, ei­nen Verstär­ker mit Mi­kro, alles hängt an einer Stecker­leis­te. In Kino 4 bleibt der Schal­ter der Stecker­leis­te im­mer dun­kel, in Kino 5 leuch­tet er stän­dig, in Kino 6 muss ich erst den Stecker in die Steck­do­se tun. Da­zu muss ich in etwa wis­sen, wo sich das je­weils be­fin­det, um es im Dun­keln zu finden.

Dann heißt es tief durch­at­men, wis­sen, dass es gleich sehr hell sein wird, Mikro ein­schal­ten, das Kabel als Schlaufe fassen und los geht's!

______________________________  
Fotos: C.E. (Nachtrag aus Marburg)

Dienstag, 1. Mai 2018

Living in limbo

Seit mehr als elf Jah­ren ver­öf­fent­li­che ich hier in lo­ser Fol­ge klei­ne Mo­men­te aus dem Über­set­zer- und Dol­met­scher­all­tag. Die Frühjahrssaison startet und am Tag der Arbeit ist das Thema Arbeiten in der Bahn ist weiter aktuell.
 
Filmprogramm: Himmel über Berlin, Transit (Petzold), Kamerapreis an Hélène Louvart, Drei Tage in Quiberon
Filmkunsttheater Palette und Kammer
Living in limbo, ein Leben im Dazwischen: Von Marburg über Berlin (für die Dauer, die eine Wasch­ma­schi­nen­la­dung zum Trocknen braucht) weiter nach Schwerin, das bedeutet viele Stunden im Zug, die ich eigentlich zum Sichten von Fil­men nutzen könnte, denn ich erlebe gerade meine Fes­ti­val­wo­chen. Leider gibt es noch nicht in allen Zügen ei­nen Internetzugang.

Und wenn ja, dann sind Stärke bzw. zugestandenes Datenvolumen nicht stark ge­nug, um Streaminglinks zu nutzen, wie sie für Festivals und Film­starts erstellt wer­den. Immerhin könnte ich im Regionalzug dann eine DVD sehen, denke ich, denn die vorhergehende Tech­ nik DVD kursiert weiterhin. Allerdings fehlen in ei­nem Zug die Steckdosen, die mein Altlaptop mit dem DVD-Player braucht, um über­haupt zu laufen.

Das neueste tragbare Gerät in unserem Büro hat schon keinen DVD-Schacht mehr, geht also nicht auf Reisen. Während die Wäsche trocknet, or­ga­ni­siere ich mein Ar­beits­ma­te­rial um.

Regionalzug
Regionalzug
Zwei Filme kamen per Stic. Ich würde sie gerne auf einen anderen Stic kopieren, klappt aber nicht. Die vie­len Gerät­e und Stel­len man­geln­der In­kom­pa­ti­bi­li­tät verwirren.

Jedes Mal, wenn neue Tech­nik raus­kommt, he­ge ich sehr vor­sichtig die im­mer wieder ir­rige An­nahme, dass das Neue dieses Mal eine Weile störungsfrei laufen wird.

Steckdosen und Schiene, an die einst ein Tisch montiert war
Da fehlt was
Das Gefühl überwiegt al­ler­dings, im­mer hin­ter­­her­­zu­­hin­ken, auch hier in limbo zu sein, in diesem Nir­gend­wo. Das Ganze na­tür­lich im Na­men der Ar­beits­er­leich­te­rung! Die für Tech­nik auf­ge­brach­ten Stun­den sum­­mie­ren sich. (Neu­lich brach im Büro nach der In­stal­­la­­tion einer neu­en, leis­­tungs­starken Le­i­tung das In­ter­net stän­­dig zu­sam­­men. Ich hatte da­mit ge­rech­net.)

Neue Variante: Steck­dosen gibt es im Re­gio­nal­zug, dafür keinen Tisch. Ich bin auf der letzten Strecke nach Schwe­­rin, habe die Filme auf den Schei­ben ge­sichtet, muss jetzt meine Mo­de­rations­plä­ne entwerfen und noch nachtragen, was ich beim Mar­bur­ger Ka­me­ra­preis neu ge­lernt habe. Dazu wäre ein Tisch nützlich. Eigentlich.

______________________________
Fotos: C.E.