Als nächstes ist die Sprache dran. Seit Jahren propagiert Jean-Paul Nerrière, ein ehemaliger IBM-Manager, globish, eine Art simplified english. Bereits 2004 veröffentlichte er sein erstes Buch zum Thema, außerdem betreibt Nerrière eine Webseite für den "Weltdialekt", den 88 Prozent der Menschen weltweit längst sprechen würde.

Englische Muttersprachler verstehen indes oft nicht richtig, wovon die Rede ist. Kein Wunder, haben doch die Kinder der Sprache Shakespeares mehr als 600.000 Vokabeln zur Verfügung, die sie oft und gerne zu komplizierten Satzkonstruktionen verbauen. Globish dagegen kommt mit 1.500 einfachsten Begriffen und Strukturen wie aus dem Plattenbau aus. Das Runterbrechen führt zu veränderten Mustern, zu dialektalen Verschiebungen, während Mangel an Konkretheit die Hörer dazu nötigt, die Leerstellen im Gesagten eigenständig zu füllen, natürlich mit dem Risiko, den anderen falsch zu verstehen.
Letztens verbrachte ich einen Vormittag auf einem Filmfestival, auf dem alle Diskussionen von Nicht-Muttersprachlern auf Englisch geführt wurden. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die Gesprächspartner nur antäuschten, statt sich auszutauschen. Es blieb alles im Vagen, Ungefähren. Am Nachmittag las ich dann in der deutschen Zeitung, dass etliche Großunternehmen, die auch ihren Mitarbeitern in Deutschland die englische Sprache als Haussprache verordnet hatten, diese Entscheidungen rückgängig machen werden: Die Verluste, die durch Ungenauigkeiten und Missverständnisse entstanden, waren einfach zu hoch.
Für alles weitere gilt der eine zeitlang in Deutschland verwendete Slogan: come in and find out, was kein Werbespruch für ein Labyrinth war - auf Berlinisch: "Komm'nse rin, findense wieder raus!"
Very simplified.