Donnerstag, 27. Februar 2025

Telefonbetrug

Wie Dol­met­sche­rin­nen und Über­set­ze­rin­nen ar­bei­ten ist kaum be­kannt, und ja das gilt auch für Dol­met­scher und Über­set­zer, die we­ni­gen Män­ner im Be­ruf. Des­halb blog­ge ich hier seit 2007. Oft er­le­be ich da­bei sehr prak­ti­sche Prob­le­me.

Der Be­am­te auf der Wa­che war vol­ler Mit­ge­fühl, denn so eine Sa­che sei auch sei­ner ei­ge­nen Mut­ter neu­lich pas­siert, ver­trau­te er uns an.

Rotes Telefon
Ein fran­zö­si­sches Te­le­fon
Zu­sam­men mit ei­ner Pri­vat­kun­din war ich zur Po­li­zei­wa­che ge­gan­gen. Sie war Op­fer ei­nes die­ser be­trü­ge­ri­schen Te­le­fon­an­ru­fe ge­wor­den, bei de­nen ein harm­los wir­ken­des "Ja" als Zu­stim­mung für du­bio­se Ver­trä­ge aus­ge­legt wird.

Der gan­ze Är­ger ging mit ei­nem schein­bar be­lang­lo­sen Ge­spräch los.

Das Te­le­fon klin­gel­te. Am an­de­ren En­de ei­ne Stim­me: "Sind Sie Frau So­und­so?" Mei­ne Kun­din war miss­trau­isch und frag­te zu­rück: "Mit wem spre­che ich?" Der An­ru­fer re­agier­te hek­tisch, es pieps­te und knis­ter­te in der Lei­tung, dann kam ein: "Hal­lo! Haaall­looo! Die Ver­bin­dung ist so schlecht! Kön­nen Sie mich hö­ren?" Mei­ne Kun­din blieb skep­tisch, sag­te aber in­stink­tiv "Ja" – und ge­nau dar­auf hat­te der An­ru­fer es ab­ge­se­hen!

Der Trick mit der Ton­auf­zeich­nung
Was wie ein harm­lo­ses Tech­nik­pro­blem klang, war in Wirk­lich­keit ein ge­plan­ter Be­trug. Die An­ru­fer zeich­ne­ten das "Ja" auf und schnit­ten es in den spä­ter er­folg­ten Aus­tausch hin­ein. Am En­de hat die Auf­nah­me wie ei­ne Ver­trags­zu­stim­mung ge­klun­gen. Denn der An­ru­fer ver­such­te ihr nach den "Stö­rungs­ge­räu­schen", ihr ein Zeit­schrif­ten­abo zu ver­kau­fen, und pro Heft wür­den X Euro an "Brot für die Kin­der" gehen. Mei­ne Kun­din spricht nur schlecht Deutsch, das Ge­spräch wur­de auf Eng­lisch fort­ge­setzt und fand rasch ein En­de.

Da­mit war es aber nicht vor­bei. We­ni­ge Ta­ge spä­ter kam die Rech­nung ei­nes an­geb­lich ab­ge­schlos­se­nen Abon­ne­ments. Als sie nicht zahl­te, folg­ten Mah­nun­gen, dann In­kas­so­an­dro­hun­gen.

So schüt­zen Sie sich vor Te­le­fon­be­trug
Sol­che Ma­schen sind nicht neu, doch sie ent­wi­ckeln sich wei­ter. Um nicht in die Fal­le zu tap­pen, hel­fen ein paar ein­fa­che Re­geln:

✿ Nie­mals un­be­dacht mit "Ja" ant­wor­ten. Statt­des­sen neu­tral re­agie­ren: "Ich kann Sie hö­ren" oder "Wer spricht da, bit­te?"
✿ Kei­ne per­sön­li­chen Da­ten am Te­le­fon her­aus­ge­ben
✿ Bei un­be­kann­ten Neu­gie­ri­gen auf­le­gen
✿ Und wenn je­mand In­for­ma­tio­nen oder Geld im Na­men ei­ner na­he­ste­hen­den Person ha­ben will: Im­mer vor­ab ein Pass­wort ver­ein­ba­ren!
✿ Auch dann miss­trau­isch sein, wenn ei­ne Stim­me be­kannt vor­kommt, die künst­li­che In­tel­ligenz "kann" in­zwi­schen gut "imi­tie­ren"

Sollte der Scha­den schon pas­siert sein
Wer spürt, in die Fal­le ge­tappt zu sein, soll­te schnell han­deln:
▸ Num­mer no­tie­ren und Ge­sprächs­ver­lauf als Ge­dächt­nis­pro­to­koll fest­hal­ten
▸ Po­li­zei und Ver­brau­cher­zen­tra­le in­for­mie­ren
▸ In­kas­so­schrei­ben wi­der­spre­chen und per Ein­wurf­ein­schrei­ben zu­rück­wei­sen

Ge­setz­li­che Än­de­run­gen zum Schutz der Ver­brau­cher
Im­mer­hin hat sich in den letz­ten Jah­ren et­was ver­bes­sert. Seit Mai ver­gan­ge­nen Jah­res gilt ei­ne neue Re­ge­lung: Un­ter­neh­men müs­sen nach­wei­sen, dass Kun­din­nen und Kun­den ak­tiv in Wer­be­an­ru­fe ein­ge­wil­ligt ha­ben. Zu­dem wur­den die Stra­fen für un­se­riö­se Call­cen­ter er­höht. Doch trotz stren­ge­rer Ge­set­ze bleibt Vor­sicht der bes­te Schutz.

Te­le­fon­be­trug ist oft schwer nach­zu­wei­sen, doch wer in­for­miert ist, kann sich weh­ren. Al­so: lie­ber ein­mal zu viel auf­le­gen als auf ei­nen Trick her­ein­fal­len!

______________________________
Fo­to: C.E. (Ar­chiv)

Montag, 24. Februar 2025

Montagsschreibtisch (79)

Wie Über­set­ze­rin­nen und Übersetzer, Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher ar­bei­ten, be­schrei­be ich hier im 19. Jahr. Mei­ne Ar­beits­spra­chen sind Deutsch (Mut­ter­spra­che), Fran­zö­sisch und Eng­lisch; mei­ne Bü­ro­kol­le­gin ar­bei­tet als Über­set­ze­rin, al­so schrift­lich, mit Eng­lisch als Ziel­spra­che

Tische und Stühle im Schnee
Nur eine Illustration
Jeden Mon­tag brin­ge ich hier ei­ne kur­ze Über­sicht über die Wo­che. Und ich habe noch Ter­mine frei!

Auf dem Schreib­tisch für die nächs­ten Ta­ge:


⊗ Bau und Raum­akus­tik (Le­xik mit knapp 600 Ein­trä­gen durch­se­hen, neu­e Be­grif­fe ler­nen)
⊗ Kor­rek­to­rat Film­skript (von ei­nem Ber­li­na­le-Ter­min)
⊗ Zwei Kos­ten­vor­an­schlä­ge
⊗ Haus­ver­wal­tung zu­rück­ner­ven. Seit dem 16.10. ist das Bü­ro oh­ne Zen­tral­hei­zung! Es reicht! Zum Glück wird's lang­sam wär­mer.
⊗ For­tbil­dung

______________________________
Fo­to: C.E. (Bild vom Sam­stag)

Sonntag, 23. Februar 2025

Wahltag (II)

Was Dol­met­sche­rin­nen und Über­setze­rin­nen tag­ein, tag­aus be­schäf­tigt, wie wir ar­bei­ten, na­tür­lich auch Dol­met­scher und Über­set­zer, kön­nen Sie hier mit­le­sen. Ich be­ob­ach­te von Be­rufs we­gen un­se­re Zeit sehr ge­nau, denn ich muss ja im­stan­de sein, alle mög­li­chen Men­schen "zu ver­to­nen".

Hand an der Urne
Wahltag ist Zahltag
Heute ist Wahl­tag in Deutsch­land. Es ist keine Wahl wie die an­de­ren zu­vor. In den let­zten Re­gio­nal­wah­len im Os­ten des Lan­des ha­ben die Rechts­ex­tre­men enor­me Zu­wäch­se er­lebt. Ich weiß, wie sie spre­chen, was sie schrei­ben. Als Dol­met­sche­rin habe ich mich, als ich für Jour­na­lis­ten aus Frank­reich tätig wurde, län­ger da­mit be­fasst.
Ich kenne den Ost­en gut. Ich weiß, mit wel­cher Ar­ro­ganz und Ver­ach­tung nach 1990 viele aus dem West­en dort­hin ge­gan­gen sind, um schnell Kar­riere und Geld zu ma­chen. Garan­tiert nicht alle, aber zu viele. Men­schen, die im West­en eta­bliert und in so­zia­le Ge­füge ein­ge­bun­den wa­ren, blie­ben meistens im West­en — auch sol­che, die ur­sprüng­lich aus dem Ost­en stamm­ten. Das weiß ich aus ers­ter Hand: Mein Va­ter, in Sach­sen ge­bo­ren und von dort ver­grault, be­kam für die letz­ten fünf bis zehn Be­rufs­jahre eine in­te­res­san­te Stel­le in Sach­sen an­ge­boten. Meine Ge­schwis­ter wa­ren da­mals Teen­ager.

Er hat­te schon ein­mal mit­er­lebt, was es macht, wenn Teen­ager aus ih­rem an­ge­stamm­ten Um­feld ge­ris­sen wer­den. Das wol­lte er nicht wie­der­ho­len.

Ich kürze ab. Eine Ge­ne­ra­ti­on spä­ter ge­hö­ren die meis­ten Lie­gen­schaf­ten in der ehe­ma­li­gen DDR West­lern. Das hat meh­re­re Grün­de. Der West­en kauf­te, Steu­er­spar­mo­del­le lock­ten, Geld war an­ge­spart, der gut­do­tier­te Job, der ei­nen Kre­dit er­mög­lich hat, vor­han­den. Die an­de­ren West­ler sind zwar dort so­zi­a­li­sier­te Men­schen, die aber man­gels Per­spek­ti­ve über die Jah­re den Ost­en ver­las­sen ha­ben. 
Da­mals ka­men viele west­li­che Un­ter­neh­mer in den Ost­en, ich kürze wei­ter ab, ver­meint­lich mit viel Geld und bes­ten Ver­bin­dun­gen, in­ves­tier­ten viel­leicht so­gar, schlimms­ten­falls nur in ei­ne "Pin­sel­sa­nie­rung", trenn­ten Firma und Pa­ten­te von Grund und Bo­den, ver­kauf­ten wei­ter. Das Wort as­set strip­ping habe ich da­mals ge­lernt. Der Ost­en war an Köp­fen so klein, dass er mit der zu­vor un­ge­nutz­ten Pro­duk­ti­vi­täts­mar­ge spie­lend mit­ver­sorgt wer­den konn­te.

Eine Zeit­lang wur­den Ar­beits­plät­ze "ge­si­chert", die Fol­ge­kos­ten trägt die All­ge­mein­heit bis heu­te. Ich ver­ein­fa­che. Aber die­ses Sche­ma wurde zu oft an­ge­wandt, als dass es nicht die Be­fin­d­lich­keit ge­prägt hät­te. Gu­te Pro­jek­te, Kauf und Über­nah­me durch die Be­legschaft, In­ves­ti­tio­nen in Neu­es, ech­ter Auf­bau Ost, wird vor dem Hin­ter­grund als Aus­nah­me wahr­ge­nom­men. Lei­der gibt es auch im West­en viele, die um ih­re so­zia­le La­ge, ih­ren klei­nen Wohl­stand und die (bit­ter nö­ti­gen) Re­for­men be­sorgt sind und be­fin­den: Es soll al­les wie­der so wer­den, wie es "früh­er" mal war.

Und al­so jetzt die "Ra­che" der klei­nen Leu­te, die mit dem Fuß auf­stamp­fen und je­nen ih­re Stim­me schen­ken, die ih­nen ein neu­es Selbst­be­wusst­sein ge­ben und gro­ße Ver­spre­chung­en ma­chen. Ich habe die Pros­pek­te selbst ge­se­hen – was da ge­druckt steht, wider­spricht zu 90 Pro­zent dem Par­tei­pro­gramm. (Wä­re künf­tig nicht auch hier an­zu­set­zen? Wahl­wer­bung muss mit dem Pro­gramm über­ei­nstim­men. Wahl­dis­kus­si­onen wer­den vor­auf­ge­zeich­net, die Fak­ten­check­er ma­chen sich so­fort an die Ar­beit und sen­den leicht zeit­ver­setzt mit Un­ter­ti­teln bzw. kur­zen Erklär­fil­men, die ein­ge­blen­det werden. Dann müs­sten sich alle Par­tei­en am Rie­men reißen.)

Dass weder die Ost­zeit noch die Wen­de­jah­re nicht gut auf­ge­ar­bei­tet wur­den, ist der Boom­e­rang, der uns heu­te ein­holt. Vie­le Ost-West­ler, In­tel­lek­tu­el­le und Psy­cho­lo­gen ha­ben ge­warnt. (Auch ich ha­be ver­sucht, mei­ne Er­fah­run­gen als WOs­si mit ein­zu­brin­gen. Aber wer glaubt in die­sem Land jen­seits von Fra­gen der Mo­de schon jun­gen Leu­ten?)

Be­find­lich­kei­ten spie­len ei­ne gro­ße Rol­le in Deutsch­land, au­ßer­dem Res­sen­ti­ments, die schwe­rer wie­gen als Fak­ten.

Politi­sche Bil­dung bei Er­wach­se­nen und bei Men­schen, die oh­ne gro­ße Be­rufs­per­spek­tiv­en in struk­tu­rell ver­nach­läs­s­ti­ge Ge­gen­den hin­ein­ge­bo­ren wur­den, ist schwer zu ma­chen, zumal die­se Leu­te auf­grund ih­rer Er­fah­rung im­mer gleich "In­do­k­trination" mut­ma­ßen, wenn man ih­nen an­de­re Per­spek­ti­ven auf­zeigt. Hier ging es von An­fang an um die oft lang nicht ge­mach­ten Er­fah­run­gen mit Men­schen aus an­de­ren Län­dern, was Fre­m­den­feind­lich­keit wach­sen ließ. (… be­son­ders ho­he Ab­leh­nungs­wer­te ha­ben Re­gio­nen, in de­nen fast nie­mand oder kei­ner zu­ge­zo­gen ist.) Die­ses Misstrauen ge­gen­über dem An­der­sein hat sich rasch aus­ge­wei­tet. Es fo­kus­siert sich in­zwi­schen auf an­de­re Welt­an­schau­un­gen oder Ori­en­tie­run­gen, auf ei­ne ge­wis­se Welt­läu­fig­keit, auf an­de­re Le­bens­wei­sen und Ein­flüs­se.

Aus Miss­trauen wur­de Angst, aus Angst Wut, aus Wut Hass. Das Gan­ze ist und bleibt mit ei­ner gro­ßen Por­tion Selbst­mit­leid grun­diert. Ge­füh­le sind leicht zu ma­ni­pu­lie­ren, und der ver­dräng­te kol­lek­ti­ve Min­der­wertig­keits­kom­plex wird um­ge­dreht und als spit­ze Pfei­le nach au­ßen gerichtet.

Dann sind plötz­lich Schick­sa­le "selbst ge­macht" und "ver­dient". In den USA hat sich, so schaut es in­zwi­schen aus, ein eben­falls emo­tions­ge­stör­ter, ver­ur­teil­ter Ma­fio­si mit IT-Un­ter­stüt­zung an die Macht ge­putscht. Er ak­zep­tiert die Ge­wal­tent­ei­lung zwar nicht, hat aber schon per Ge­setz vor­ge­sorgt, dass die USA-Wäh­ler­schaft so bald kein zwei­tes Mal an die Wahl­ur­nen ge­ru­fen wird. Und was höre ich von so ei­ner de­pri­vier­ten Ost­see­le? Sät­ze wie: "Da sind die Amis selbst dran schuld, hät­ten sie mal nicht Jahr­zehn­te­lang die Welt mit ih­rem Im­pe­ri­al­is­mus und ih­ren Krie­gen über­zo­gen." (Da scheint so­gar noch der ML-Un­ter­richt durch.)

Ähn­liche Kom­men­ta­re gibt es zur Ukrai­ne und zu Is­ra­el. De­tails er­s­pa­re ich uns jetzt hier.

Die Ki­ste ist ver­fah­ren. Mir ma­chen da in­zwi­schen auch bür­ger­li­che Po­litiker Angst, die selbst het­zen, denn wenn sie in die­ses Wut­horn bla­sen, ver­bar­ri­ka­die­ren sie aus Wahl­kal­kül für län­ger den Weg der emo­tio­na­len Auf­ar­bei­tung – die na­tür­lich auch mit kol­lek­ti­ven, ma­teri­ellen Ent­schei­dun­gen ver­bun­den sein muss. Milli­ar­dä­re tun de­mo­k­ra­ti­schen Ge­sell­schaf­ten nicht gut, auch zu ho­he Mi­lio­nen­ver­mö­gen sind schon kon­trapro­duk­tiv. Al­lein die Tat­sa­che, dass keine Sta­tis­tik mehr über die Rei­chen und Ul­tra­rei­chen ge­führt wird, seit un­ter Hel­mut Kohl die Ver­mö­gens­steu­er ab­ge­schafft wurde, ist mit de­mo­k­ra­ti­schen Grund­sät­zen nicht ver­einbar.

"Vom Te­ller­wä­scher zum Mil­lio­när" war mal ein ame­rika­ni­sches Ver­spre­chen, das dort auf­grund der schie­ren Be­völ­ke­rungs­grö­ße bei zün­den­den Ide­en manch­mal noch auf­geht ist. Bei uns, im klei­n­tei­ligen, kul­tur­di­ver­sen Eu­ro­pa, sieht es an­ders aus. Wir müs­sen bei uns an­fan­gen. Wir brau­chen ei­nen neu­en Ge­sell­schafts- und Ge­ne­ra­ti­ons­ver­trag. Un­klar, wann wir so weit sind.

Jetzt droht ers­t­mals ein ab­so­lu­tis­ti­scher Tech-Feu­da­lis­mus mit or­well­schen Kon­troll­me­ch­a­nis­men, ge­steu­ert aus Über­see.

Was der­zeit in den USA statt­fi­ndet sind so gra­vie­rend wie das deut­sche 1989. Da­mals ha­be ich al­les in ei­ner Art schlaf­wan­de­ri­schem Tau­mel er­lebt, da­bei mit ständi­ger Angst vor den let­zte­n Schlä­gen der Sta­si. Heute ist Wahl­tag. Mir sitzt ein Kloß im Hals. Un­gut für ei­ne Dol­met­sche­rin.

______________________________
Illustration: pixlr.com (Zufallsfund)

Mittwoch, 19. Februar 2025

Fortschritte der KI-Forschung

Bien­ve­nue auf den Sei­ten ei­ner Sprach­ar­bei­te­rin. Wie Über­set­ze­rin­nen, Über­set­zer, Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher ar­bei­ten, kön­nen Sie hier mit­le­sen. Heu­te ist KI-Mitt­woch.

Eine Art Ritterfigur vor blutrotem Hintergrund
Es feh­len Bil­der für die Ge­fahr
Die US-ame­ri­ka­ni­sche Fir­ma Me­ta (Facebook, In­sta­gram, Whats­App) be­haup­tet, mit FAIR eine Künst­li­che In­tel­li­genz ent­wi­ckelt zu ha­ben, die in der La­ge sei, Spra­che di­rekt aus Hirn­ak­ti­vi­tä­ten zu ent­schlüs­seln. Die For­schen­den ha­ben da­bei Ma­gne­to­en­ze­pha­lo­gra­phie (MEG) ge­nutzt, um die elek­tri­schen Si­gna­le des Ge­hirns zu er­fas­sen.

Der Hin­ter­grund der For­schung sei na­tür­lich streng wis­sen­schaft­lich: Man wol­le bes­se­re In­ter­faces für Men­schen mit Kom­mu­ni­ka­tions­stö­run­gen schaf­fen. Neu ist da­bei, dass die KI Spra­che hier­ar­chisch ana­ly­siert. Sie zer­legt Ge­dan­ken in Grund­struk­tu­ren, er­kennt se­man­ti­sche Mus­ter und Hier­ar­chie, und kann das Ti­ppen von Buch­sta­ben aus­le­sen, bis­lang mit ei­ner Ge­nau­ig­keit von bis zu 80 Pro­zent. Das be­deu­tet, dass ge­dach­te Wör­ter in ih­rer Ab­fol­ge er­kannt wer­den kön­nen. (Hier ein Hei­se-Ar­ti­kel dazu, ge­schrie­ben von Eva-Maria Weiß.)

Ge­nannt wird die Ent­wick­lung AMI (Ad­van­ced Ma­chi­ne In­tel­li­gence). Da­mit rückt ein Sys­tem in Reich­wei­te, das Ge­dach­tes auf­zeich­net, noch be­vor es ge­spro­chen oder nie­der­ge­schrie­ben ist.

Die­se Ent­wick­lung wirft neue Fra­gen auf: Ist es denk­bar, dass Sprach­mo­del­le künf­tig in Echt­zeit un­se­re Ab­sich­ten deu­ten, noch be­vor wir sie aus­spre­chen? Bis­her gibt es noch Gren­zen: Das Sys­tem kann nicht ein­zel­ne Wor­te exakt re­kon­stru­ie­ren, son­dern eher Be­deu­tun­gen und Kon­zep­te ab­leiten. Wer al­so an ei­ne Gi­raf­fe denkt, be­kommt wo­mög­lich ei­ne va­ge Be­schrei­bung von "groß­em Tier mit lan­gem Hals" statt des ex­ak­ten Wor­tes.

Was wir se­hen: Die Ent­wick­lung geht ra­send schnell. Die wis­sen­schaft­li­che For­schung, die Zi­vil­ge­sell­schaft, die Par­la­men­te und Ka­bi­net­te der ver­schie­de­nen Län­der müs­sen jetzt sehr schnell da­rin übe­rein­kom­men, wel­che Gren­zen sie der Ent­wick­lung set­zen möch­ten und wie da­mit um­ge­gan­gen wer­den soll. Denn bis­lang ist un­klar, wer die­se Tech­no­lo­gie kon­tro­lliert, wer ent­schei­det, wie sie ge­nutzt wer­den darf. Wir brau­chen Me­cha­nis­men, die si­cher­stel­len, dass un­ser In­ners­tes pri­vat bleibt?

Die Gren­ze zwi­schen Le­se­hil­fe und Über­wa­chung wird da­bei im­mer dün­ner. Wenn KI nicht nur Spra­che ver­steht, son­dern auch un­aus­ge­spro­che­ne Ge­dan­ken in­ter­pre­tiert, ge­ra­ten wir in ei­ne neue Ära der Da­ten­ver­ar­bei­tung — mit un­ab­seh­ba­ren Kon­se­quen­zen. Wir spre­chen dann nicht mehr über per­so­nali­sier­te Wer­bung ba­sie­rend auf Such­an­fra­gen oder Ge­sprä­che in der Nä­he des Smart­pho­nes, son­dern über ge­zi­el­te Be­ein­flus­sung, noch be­vor das ge­spro­che­ne Wort fällt. Denn wenn Ma­schi­nen un­ser Den­ken er­ra­ten kön­nen, dann kön­nen sie es auch len­ken.

Ganz klar zeich­net sich hier Größe­res ab, ana­log zum di­gi­ta­len Coup ei­nes Elon Musk in den USA, der kom­plett un­kon­trol­liert und von der Ver­fas­sung nicht ab­ge­sichert, Da­ten­men­gen er­fasst, um­lei­tet und dann von den Ser­vern der Ver­wal­tun­gen löscht, die er zu schlie­ßen oder zu schrum­pfen ge­denkt. Das ist ei­ne d­sy­to­pi­sche Macht­über­nah­me durch Drit­te der wirt­schaft­li­chen Grund­la­gen aber­tau­sen­der Exis­ten­zen, des Funk­tio­nie­rens des Staa­tes und eine Ge­fähr­dung der Volks­ge­sund­heit. Musk schließt gan­ze Ver­wal­tun­gen, Um­welt, Ver­brau­cher­schutz, ato­ma­re Sicher­heit (sic!), Pan­de­mie­mo­ni­to­ring (sic!).

Bei der Ent­wick­lung ums Ge­hirn geht es nun ums Al­l­er­in­ners­te un­se­rer Exis­ten­zen. Das Gan­ze ist so abs­trakt, daher kommt es im Be­wusst­sein vie­ler noch nicht an. Deutsch­land steckt mit­ten im Wahl­k(r)ampf. Die­se The­men müs­sen an­schließend schnell­stens aufs Ta­pet.

______________________________
Il­lus­tra­tion: www.pixlr.com (Zu­falls­fund)

Dienstag, 18. Februar 2025

Leben im Wartestand

Hal­lo! Sie ha­ben zu­fäl­lig oder ab­sicht­lich ei­ne Sei­te mei­nes di­gi­ta­len Ar­beits­ta­ge­buchs auf­ge­schla­gen. Ich bin Dol­met­sche­rin und Über­set­ze­rin für Po­li­tik, Wirt­schaft und Land­wirt­schaft, Me­dien, So­zia­les und Kul­tur. Der­zeit bin ich auf der Ber­li­na­le un­ter­wegs und wun­de­re mich mal wie­der.

dorisch, ionisch, korinthisch
Säulenordnung mit Lerntipp
Lu­xus­ho­tels sind Nicht­or­te, Film­ku­lis­sen oh­ne Dreh­buch. Ich war­te, mein Blick schweift ab. Do­ri­sche, io­ni­sche und ko­rin­thi­sche Ka­pi­tel­le wur­den hier wild auf Säu­len aus Be­ton­guss ver­klebt, als hät­te ein Bau­herr zu tief in den Mus­ter­ka­ta­log ge­schaut.

Den Fuß­bo­den müs­sen sie in den letz­ten Jah­ren er­neuert ha­ben. Die Säu­le da­run­ter wur­de im Fuß­bo­den­be­reich ei­nige Zen­ti­me­ter tief ein­ge­schnit­ten und hängt in der Luft. Das Gan­ze wirkt wie ein Sym­bol der La­ge: Viel De­ko, viel Schein, aber an Stand­fes­tig­keit man­gelt's. Was nach Kul­tur aus­sieht, ist ren­di­te­op­ti­mier­ter Bil­lig­bau mit zu viel dran­ge­klatsch­tem Or­na­ment.

Kultur zur Um­satz­stei­ge­rung
Ich ver­sen­ke meine Nase in meine Un­ter­la­gen: Sich­tungs­no­ti­zen, Re­cher­chen zum Film­team, Vo­ka­beln, Pro­duk­tions­hin­ter­grü­nde, po­li­ti­sche As­pek­te und Kon­flik­te.

Zwei Kell­ner be­we­gen sich ma­xi­mal­ver­huscht durch die Gän­ge, ba­lan­cie­ren Ta­bletts auf den Ar­men, die Sil­ber­löf­fel klir­ren lei­se an zar­tem Por­zel­lan, je­de Be­we­gung sitzt.

Es riecht nach Par­füm. Über al­lem liegt ein gleich­för­mi­ger Klang aus klas­sisch an­mu­ten­den Tonfolgen, die sich nicht auf­drängen, nicht exis­tieren, aber doch prä­sent sind. Mu­sak heißt die­ser Sound­track von Ho­tel­lob­bys, Fahr­stüh­len und Kauf­häu­sern, gro­ße Be­lie­big­keit, in No­ten ge­gos­sen.

Millimeterarbeit
Ne­ben mir der Tee­wa­gen, da­rauf Pe­tit fours und Schnitt­chen, pas­send zum Am­bi­en­te – klein, mil­li­me­ter­ge­nau ka­riert, wie aus ei­nem Ku­li­na­rik-Stock­fo­to. Den Kell­nern und den Bäckern füh­le ich mich ge­ra­de am nächs­ten, reelles Handwerk. Ich war­te auf die Gäs­te. TV-Leu­te, für die wich­tig ist, dass je­des Wort sitzt. Sie ar­bei­ten für die News, al­les eilt.

Drin­nen war­tet der Film­star, der gleich in­ter­viewt wer­den wird. Die Pres­se­da­me ist nicht auf­ge­taucht. Ich bin ge­spannt, ob die Fra­gen der TV-Leu­te über­ra­schend sind oder das Pres­se­haft spie­geln. Ich ken­ne den ro­ten Fa­den lei­der nicht, ob­wohl ich im Vor­feld freund­lich da­rum ge­be­ten hat­te.

Ber­li­na­le im Wan­del
Das Team ver­spä­tet sich. Die Ber­li­na­le war ein­mal ein Ort, an dem vie­le Spra­chen auf der Büh­ne ge­spro­chen wor­den sind, aber auch bei den Pres­se­ter­mi­nen, bei der Kul­tu­ren und Un­ter­schie­de selbst­ver­ständ­lich ih­ren Raum hat­ten. Das galt als un­ver­meid­lich, war schön, manch­mal ein we­nig chao­tisch. Heu­te er­lebe ich einen Rest da­von.

Denn meis­tens wird in­zwi­schen ver­ein­facht und ver­flacht. Fast al­le Ge­sprä­che fin­den in­zwi­schen auf sim­pli­fied Eng­lish statt – was zunächst in­ter­na­tio­nal klingt, zer­stört in der Pra­xis aber die Kom­ple­xi­tät. Fra­gen sind ver­schlich­tet, Ant­wor­ten kür­zer, die Ge­sprä­che ver­lie­ren an Tie­fe. Es betei­li­gen sich auch nicht mehr so vie­le Men­schen wie früher. Groß­ar­ti­ge Fra­gen stel­len noch ei­ni­ge Mut­ter­sprach­ler (oder Leu­te, die so klin­gen) – aber es sind we­ni­ger ge­wor­den. Die Zu­rück­hal­tung vie­ler, die ihre ei­ge­nen Sprach­kennt­nis­se als un­zu­rei­chend ein­stu­fen, ist nach­voll­zieh­bar.

Ich er­le­be das je­des Jahr aufs Neue. Die Q&A-Run­den nach den Fil­men sind kür­zer, sie fin­den nach den Wie­der­ho­lun­gen nicht mehr sys­te­ma­tisch statt. Es ist, als hät­te nie­mand aus der Pan­de­mie ge­lernt: Live und vor Ort er­öff­net ein Fes­ti­val Ge­le­gen­hei­ten, die di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­tion ein­fach nicht bie­ten kann.

So­lan­ge sich zu wenige be­schweren, läuft das mun­ter so wei­ter; die Hin­wei­se Ein­zel­ner wer­den mun­ter weg­ge­lä­chelt. 

Qua­li­tät, die nie­mand will
Die ein­zi­gen, die sich heu­te für Exakt­heit in­ter­es­sie­ren, sind eben die TV-Leu­te und et­li­che an­de­re Jour­na­lis­ten. Sie brau­chen kla­re In­fos, ein­deu­ti­ge Über­set­zun­gen, Zäh­ler­stän­de (Time­codes). Das Team heute hat kaum Zeit für den Schnitt, vor Ort wird das Ge­dreh­te gleich aus­ge­wer­tet, ich darf unter­stüt­zen.

Heute ist auch wieder ein guter Ho­no­rar­tag. In Zei­ten der geo­po­li­ti­schen Kon­flik­te, der neuen Prio­ri­tä­ten und des Macht­va­ku­ums, das uns das vor­zei­ti­ge En­de der Koa­li­tion be­schie­den hat, herrscht har­ter Kon­kur­renz­kampf um die we­ni­gen Dol­metsch­ein­sät­ze. Die Ho­no­ra­re wur­den ge­drückt, die Kund­schaft nutzt un­se­re Not aus, und ja, auch da schrum­pfen Bud­gets, und "Neh­men Sie das bit­te nicht per­sön­lich!" ...

Grund­sätz­lich in War­te­hal­tung
Jen­seits der Ber­li­na­le schei­nen vie­le Pro­gram­me, für die wir sonst dol­met­schen, ein­ge­fro­ren zu sein, bis es wie­der neu­e Fach­mi­nis­ter und -mi­nis­te­rin­nen gibt. Al­most every­thing is on hold.

Dass an dem Gan­zen Men­schen hän­gen, die da­von le­ben, scheint ähn­lich wie in der Pan­de­miezeit, in der wir So­lo-Selb­stän­di­gen über­wie­gend von Luft und Lie­be (und den Rück­lagen fürs Al­ter) le­ben durf­ten, kaum zu in­te­res­sie­ren.

Alles chic, von au­ßen be­trach­tet
Was sicht­bar ist: Gro­ße Na­men, ro­ter Tep­pich, zu dün­ne Kleid­chen fürs Win­ter­wet­ter, Ka­me­ras, Licht. Was nicht sicht­bar ist: Die Sub­stanz brö­ckelt. In alt­mo­di­schen Be­grif­fen: Das Kul­tur­ver­stän­dnis ist im Kern an­ge­grif­fen, wie die­se Säu­le, die hier vor mei­nen Augen in der Luft schwebt.

Was ich oben schrieb, gilt für die Pub­li­kums­ge­sprä­che nach den Fil­men. In­zwi­schen greift das „Wir ma­chen al­les auf EN und brau­chen kei­ne Pro­fis mehr“-Prin­zip an ei­ni­gen Stel­len lei­der auch auf die Pres­se­ar­beit über, be­son­ders bei den jun­gen Pres­se­leu­ten. Ich hoffe, sie ler­nen in der Pra­xis hinzu!

Und jetzt? Neue Chan­cen ...
Was macht das mit mir? Ich bin un­ge­dul­dig und warte nicht gerne. Ab und zu scrol­le ich zu­hau­se oder im Zug durch Stel­len­an­zei­gen. Ei­ne hal­be Stel­le wä­re ide­al. Ich muss fle­xi­bel sein, An­ge­hö­ri­gen­pfle­ge lässt sich nicht im­mer pla­nen.

Ich ha­be mir mei­ne Kund­schaft schon be­wusst weit ge­streut aus­ge­sucht: Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, Kul­tur, Bil­dungs­rei­sen, Agrar-Öko­lo­gie, Ur­ba­nis­mus, Di­plo­ma­tie. Und doch wächst die Furcht, dass die­se The­men bald als "Schön­wet­ter­lu­xus" de­fi­niert zu­sam­men­ge­stri­chen wer­den könn­te, Kri­se und Po­pu­lis­mus haben Fol­gen. (Ich be­ob­ach­te, was in den USA pas­siert.)

Die Furcht ist das ei­ne. Zum Glück ha­be ich viel ge­lernt, stu­diert und ei­ne brei­te Be­rufs­er­fah­rung. Ich müss­te ver­schie­de­ne Op­tio­nen ha­ben. Bald ge­he ich zur Be­rufs­be­ra­tung. Ich füh­le mich zwi­schen­durch wie mit zar­ten 17 Len­zen. Ich bin neu­gie­rig und of­fen und hof­fe, dass die­se deut­sche Men­ta­li­tät, dass die Be­wer­be­rin zu 100 Pro­zent 'pass­ge­nau' sein muss, end­lich pas­sé ist. Wir ha­ben Fach­kräf­te­man­gel. Das Wort "über­qua­li­fi­ziert" möch­te ich nie wie­der hö­ren.

Kalt­start, wie oft
Ich bli­cke er­neut auf die Uhr. Dann wieder auf den Gang zum Fahr­stuhl. End­lich kommt das TV-Team mit sei­ner gan­zen Tech­nik an­ge­schleift, leicht au­ßer Atem. Das In­ter­view geht in we­ni­gen Mi­nu­ten los. Drei, vier Wor­te mit dem Re­dak­teur ge­wech­selt, dann los! Kein Pro­blem. Kalt­start kann ich.

______________________________
Foto: Lehr­buch­sei­te (mit Mne­mo­trick)

Montag, 17. Februar 2025

Montagsschreibtisch (78)

Wie wir Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen ar­bei­ten, ist hier im neun­zehn­ten Jahr Ge­gen­stand die­ses Web­logs. Mei­ne Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich ar­bei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, und die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Hier folgt der mon­täg­li­che Blick auf den Schreib­tisch.

Sekretärdetails: Stifte, Locher, Schubladen
Zwi­schen­durch war's son­nig
Zwi­schen Welt­po­li­tik und Sor­gen um An­ge­hö­ri­ge hin- und her­ge­ris­sen, kann ich ei­nes sa­gen: mit Le­bens­er­fah­rung und his­to­ri­schem Be­wusst­sein er­wach­sen zu sein und viel mitzu­be­kom­men ist nichts für Feig­lin­ge.

Auf dem Schreib­tisch:
⊗ Ber­li­na­le-Film­sich­tun­gen
⊗ Ko­pro­duk­tions­be­ra­tung dol­met­schen
⊗ EBR-Be­triebs­rat: Vor­be­rei­tung on­line

Ei­ne ver­kürz­te Bü­ro­wo­che. Die Ar­beits­zim­mer­kol­le­gin, die bei sich zu­hau­se we­gen drei­er Kin­der und Mann in El­tern­zeit bzw. hal­btags im Ho­me­of­fice nicht ru­hi­g ar­bei­ten kann, heizt hier ei­ni­ge Stun­den mit Er­satz­ge­rä­ten, spä­ter über­neh­me ich. Wir wol­len nicht noch Schim­mel oben­drauf.

Hin­ter­grund: Bei uns ist jetzt seit vier Mo­na­ten die Hei­zung aus­ge­fal­len. Das Bau­amt ist in­for­miert, die Klemp­ner ge­ben sich die Klin­ke in die Hand, na­ja, im Drei-Wo­chen-Ab­stand. Ei­ne neue Hei­zung steht jetzt in Aus­sicht. Wet­ten lau­fen, ob die HV das vor dem En­de der Heiz­pe­rio­de schafft, al­so in­ner­halb von neun Wo­chen.

Wir sind so­ge­nann­te "Alt­mie­ter". Ei­nem neu­en Nach­barn mit sehr ho­her Mie­te wur­de die Heiz­an­la­ge in­ner­halb ei­ner Wo­che re­pa­riert. Ber­li­ner Zu­stän­de.

______________________________
Foto: C.E. (Archiv)

Sonntag, 16. Februar 2025

Der 18. Bloggeburtstag!

Aus dem Ar­beits­all­tag der Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen be­rich­te ich hier, ge­nau­er: Hier schreibt ei­ne Dol­met­sche­rin mit Mut­ter­spra­che Deutsch. Ich ar­bei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che.

Kann ein Ding voll­jäh­rig wer­den? Si­cher nicht. Kann ein Ding, das nur vir­tu­ell exis­tiert, voll­jäh­rig wer­den? Erst recht nicht ... oder ge­ra­de des­halb?

­
Hochgradig amüsierte Dolmetscherin mit rot-weißem Schal und rotem Füller
Caroline Elias (beim Dolmetschen von Claude Chabrol)
Die­ser Web­log hier "fei­ert" heu­te sei­nen 18. Jah­res­tag. Glück­wunsch dem Ding und ein biss­chen auch mir. Fürs Durch­hal­ten. Vor 18 Jah­ren wa­ren Blogs "der neue heiße Scheiß". Jetzt sind sie fast alt­mo­disch. Ja, auch im "neu­ar­ti­gen" In­ter­net gibt es Alt­mo­di­sches.

Um die Zeit ein­zu­ord­nen: Als die­ser Blog ge­bo­ren wur­de, wa­ren An­ge­la Mer­kel (DE), Jac­ques Chi­rac (FR) und Ge­or­ge W. Bush (USA) an der Re­gie­rung. Mo­bil­te­le­fo­ne hat­ten damals noch Tas­ta­tu­ren und kein In­ter­net, Blogs wa­ren so neu, dass sie noch "das Blog" hie­ßen.

Wä­re mein Blog ein ech­ter 18-Jäh­ri­ger, wür­de er sich seit Jah­ren ge­gen mich auf­leh­nen, un­ver­ständ­li­chen Slang be­nut­zen und Tik­Tok vi­ral ge­hen las­sen, um mir zu zei­gen, dass ich alt bin.

War­um ich blog­ge:
⊗ Um noch­mal über das Er­le­bte nach­zu­den­ken
⊗ Um dem Nach­wuchs et­was an die Hand zu ge­ben
⊗ Um skur­rile Mo­men­te auf­zu­zei­gen
⊗ Um Kun­din­nen und Kun­den zu war­nen
⊗ Um Wort­fel­der nach­zu­be­reiten

Be­ein­flusst wur­de sei­ne Gründung von vie­len Schüler- und Stu­den­tin­nen­an­fra­gen nach Prak­ti­kums­plät­zen. In die Ka­bi­ne neh­me ich, weil es an­ders kaum geht, nun In­te­res­sier­te per Web­log mit. Un­ver­ges­sen der Mo­ment, als ei­ne lang­jäh­rige Le­se­rin, in­zwi­schen Kol­le­gin, vor mir stand und mir strah­lend be­rich­tet hat, wie sehr ihr der Blog im Stu­di­um Ein­sich­ten und Fra­gen ge­ge­ben ha­be, von de­nen sie vie­le gleich im Se­mi­nar an­brin­gen konn­te. Ich weiß von Do­zen­t:in­nen, die mei­ne Er­fah­rungs­be­rich­te als Quel­le mit hin­zu­ge­zogen ha­ben, als es um die Er­stel­lung von Hoch­schul­lehr­plä­nen ging.

Und ich muss die Es­senz des­sen, was wir be­ruf­lich ma­chen, nicht je­den Tag aufs Neue er­klä­ren. In den Grund­la­gen­tex­ten des Blogs le­sen je­den Tag im Schnitt zwei Men­schen zehn bis 20 Mi­nu­ten lang. Das er­spart nicht nur mir viel Er­klär­zeit, auch den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen.

Der in ei­ner Dol­met­sch­ka­bi­ne auf der Ber­li­na­le ge­bo­re­ne Web­log (Link hier) hat im­mer wie­der das The­ma Film­dreh, Me­di­en und Fes­ti­vals zum Ge­gen­stand. Aber nicht nur. Ich dol­met­sche z.B. auch für Po­li­tik, Wirt­schaft, So­zia­les, Bau, zum The­ma Land­wirt­schaft oder auch Raub­kunst, ...

Im Detail: Be­rich­tet ha­be ich über die Schul­den­brem­se, Attentate, Rei­se­cha­os, lus­ti­ge Dol­metsch­ka­bi­nen, un­freie Sicht und hun­der­te an­de­rer The­men. 1,2 Mil­lio­nen Mal wur­de der Blog an­gek­lickt, 163 Klicks am Tag, den An­teil von Fehl­klicks und Bots schät­ze ich auf zwei Drit­tel. Neu­er­dings muss ich hier oft über die Künst­li­che In­tel­li­genz schrei­ben, die un­se­re be­ruf­li­che Exis­tenz zu be­dro­hen scheint. (Die KI kann's al­ler­dings nicht. Wir war­ten aufs Plat­zen der Bla­se.) Was wird die Zu­kunft brin­gen? Wer­de ich den Blog ei­nes Ta­ges ver­er­ben? Oder wird der Blog irgend­wann mit mir in Ren­te ge­hen?

Ei­ne Fra­ge an Euch: Was war Euer lieb­ster Blog­ein­trag der letz­ten 18 Jah­re? Oder gibt es ein The­ma, das ich un­be­dingt erst­ma­lig oder er­neut mal auf­grei­fen soll­te?

______________________________
Foto: C.E. (Archiv, 2009)

Donnerstag, 13. Februar 2025

Begriffe sind alles ...

... oder fast. In Sachen Po­li­tik kann ich dieser Tage nicht mehr ganz so zu­rück­hal­tend sein, wie ich es im Be­rufs­all­tag als Kon­fe­renz­dol­met­sche­rin bin, vor allem dann, wenn es um Be­grif­fe und Sprach­miss­brauch geht.

Meine Haupt­ar­beits­spra­che ist Fran­zö­sisch, ich dol­met­sche in bei­de Rich­tun­gen (oder aus dem Eng­li­schen ins Fran­zö­si­sche). Deutsch ist mei­ne Mut­ter­spra­che und bei Tex­ten meis­tens die Ziel­spra­che. Die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt ins Eng­li­sche. Das hat in den letz­ten Jah­ren mei­nen Blick auf die eng­lisch­spra­chi­ge Welt er­wei­tert. Aber nicht nur das.

Sym­bo­lic po­li­tics could not be more sym­bo­lic. The mo­dern dic­ta­tor sets new stan­dards. 

In future, these great achie­ve­ments will be the cen­tral de­fi­ni­tion of sym­bo­lic po­li­tics.

Following his ex­ecu­ti­ve order, Goo­gle Maps has of­fi­cial­ly re­na­med the Gulf of Me­xi­co to the "Gulf of Ame­ri­ca." This way, T. pro­vo­kes a fu­ro­re to dis­tract from the abo­lish­ment of the se­pa­ra­ti­on of powers. Flood the zone with bull­shit, is the mot­to. Mean­while, a new Re­pu­bli­can bill pro­po­ses al­lo­wing T. to re­na­me Green­land "Red, White, and Blue­land."

And Bill Cl­in­ton's Se­cre­ta­ry of La­bour Ro­bert Reich com­ments on this in­for­ma­ti­on with "Still no word on lo­we­ring the cost of gro­ce­ries, ho­we­ver."

Sym­bo­li­scher kann Sym­bol­po­li­tik nicht sein. Der Neu­zeit­dik­ta­tor setzt neue Maß­stä­be. 

Vor fünf Jah­ren ge­se­hen: ei­ne Welt
Künf­tig wer­den die­se gro­ßen Er­run­gen­schaf­ten den Be­griff sym­bo­li­scher Po­li­tik de­fi­nie­ren.

Ge­mäß seines De­krets hat Goo­gle Maps den Golf von Me­xi­ko jetzt in „Golf von Ame­ri­ka“ um­be­nannt. Da­mit pro­vo­ziert T. Auf­re­gung, um von der Ab­schaf­fung der Ge­walt­en­tei­lung abzu­len­ken. Flood the zone with bull­shit, so das Motto. Zu­gleich schlägt ein neu­er Ge­set­zes­ent­wurf der Re­pu­bli­ka­ner vor, T. zu erlauben, Grön­land in „Rot-Weiß-Blau-Land“ um­zu­be­nen­nen.

Cl­in­tons Ar­beits­mi­nis­ter Ro­bert Reich kom­men­tiert: „Die Sen­kung der Le­bens­mit­tel­prei­se bleibt in­des un­er­wähnt.“

Hier noch das Po­si­ti­ve: Ges­tern gab es end­lich mal wie­der Son­ne in Ber­lin, die passt zum Schnee! Ein Freund hat für den gan­zen Mo­nat Ja­nu­ar 39 Son­nen­stun­den ge­zählt, seit­her war es wei­ter dunkel. Dann, end­lich, Son­ne. Der Win­ter in der Haupt­stadt ist eine Her­aus­for­de­rung.

______________________________
Foto: C.E.

Mittwoch, 12. Februar 2025

KI-Gipfel, Infos aus dem Off (1)

Hal­lo! Hier le­sen Sie No­ti­zen aus dem Ar­beits­tage­buch ei­ner Dol­met­sche­rin. Ge­ra­de ste­he ich zwi­schen den The­men­fel­dern Film­her­stel­lung und Künst­liche In­tel­li­genz. Ein ra­sches Schlag­licht auf die lau­fen­den De­bat­ten ge­wor­fen.

Ein Computer, von Maschinen umgeben
Ein Computer im Netzwerk
Zwi­schen Uto­pie und Dys­to­pie ist das Feld des­sen weit, wie die Zu­kunft der Künst­lichen In­telli­genz (KI) ein­ge­schätzt wird. Die ei­nen be­schwö­ren Ge­fahren her­auf, die von der KI aus­gin­gen. Die an­deren sa­gen, wir müss­ten nur kla­re Leit­linien für die Nut­zung de­fi­nie­ren, dann sei al­les in But­ter. Die­se For­de­rung nennt die erst­ge­nann­te Grup­pe naiv. Im Op­ti­mie­rungs­wahn feh­le uns die Fan­ta­sie auch im Hin­blick auf kri­mi­nel­len Miss­brauch. Wir wür­den mög­li­che Ri­si­ken und Sze­na­ri­en aus­blen­den. (Nun, in Sa­chen Fan­ta­sie be­kom­men wir ja der­zeit aus den USA Nach­hil­fe.)

Die KI als Job­kil­ler
Wie wirkt sich die KI im Al­ltag aus? Ganz kon­kret be­droht die KI der­zeit vie­le Ar­beits­plät­ze, solan­ge die Il­lu­si­on, die KI könn­te al­les, nicht ge­platzt ist. Hier­von sind et­li­che Be­rufe be­trof­fen, un­ter an­de­rem die Be­rei­che Über­set­zen und Dol­met­schen, In­for­ma­tik, Schau­spiel, Syn­chro­nisie­ren und Spre­chen, In­for­ma­tik, Tex­ten für Pres­se, Web­sei­ten etc., aber auch For­schung und Ver­wal­tung.

Die Il­lu­si­on, dass die KI Zeit ein­spa­ren hel­fen wür­de, führt in un­se­ren Fel­dern, wie wir es der­zeit ob­ser­vie­ren müs­sen, im Ge­gen­teil zu Mehr­ar­beit und ge­kürz­ten Ho­no­ra­ren bzw. ver­knapp­ter Ar­beits­zeit — und im Er­geb­nis zu sch­lech­terer Qua­li­tät. Die La­ge ist in vie­len Fel­dern un­ter­schied­lich. Auf­trag­ge­ber bzw. Kun­den kön­nen ver­su­chen, ein be­stimm­tes Werk­zeug vor­zu­schrei­ben, die dann die Ar­beits­er­geb­nis­se im di­gi­ta­len Raum ver­schwin­den las­sen.

Die KI pervertiert Arbeitsbedingungen
Grund­sätz­lich mer­ken wir Frei­be­ruf­ler:in­nen aber, dass et­li­che Auf­trä­ge bei Tech­nik­dienst­leis­tern lan­den, die in­halt­lich gar nicht kom­pe­tent sind. Die­se ver­su­chen, das Werk­zeug KI ohne mensch­li­ches Zu­tun zu ver­kau­fen, be­rech­nen viel­leicht nur ein Drittel bis die Hälf­te un­se­rer Ho­no­ra­ren, manch­mal bit­ten sie uns (hei­mlich) um "klei­ne Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten". Die Wer­bung "die KI kann al­les al­lei­ne" ist eine Lüge. In Sum­me sinkt die Pro­duk­ti­vi­tät des Lan­des und da­mit auch das Steu­er­auf­kom­men, lie­be Po­li­ti­ker:in­nen!

Un­se­re Ar­beit wird zwei­fach unsicht­bar ge­macht. Wir ha­ben, soll­ten wir uns (aus Ide­a­­li­s­mus oder auf­grund schie­rer No­t­wen­dig­keit) auf den Ein­satz ein­ge­las­sen ha­ben, mit un­se­ren Ko­rek­tu­ren nur die wun­der­ba­ren Er­geb­nis­se der KI "ve­redelt", wir kom­men aber na­ment­lich nicht vor. Bei Un­ter­ti­teln oder Tex­ten mit li­te­ra­ri­scher Qua­li­tät feh­len uns dann Na­mens­nen­nung und Nut­zungs­ver­gü­tun­gen. 

Die KI und die Ent­frem­dung
Die Ar­beit wird durch die KI qual­voll. Durch das Hin- und Her­spring­en zwi­schen meh­re­ren Qu­el­len kom­men wir nicht mehr in den Flow; Auf­trä­ge mu­tie­ren zu geis­t­lo­sem Abar­bei­ten frak­tio­nier­ter Klein­auf­ga­ben, das gro­ße Gan­ze ge­rä­t aus dem Blick und die Freu­de dar­an so­wie an der Ar­beit, an un­se­rem fer­ti­gen Werk­stück.

Wäh­rend ich das schrei­be, klin­gelt es mir als Mensch mit ei­ni­ger­maßen trag­fä­hi­ger All­ge­mein­bil­dung na­tür­lich laut­stark im Ohr. Die frus­trie­ren­de Auf­tei­lung der Ar­beit in klei­ne Ges­ten durch die Ma­schi­nen, die Ent­frem­dung, da­zu gibt es be­rühm­te Tex­te nam­haf­ter Au­to­ren!

Das Gan­ze ge­schieht als Ein­zel­ent­schei­dung von Un­ter­neh­men und ohne de­mo­kra­ti­sche Mit­wir­kung am Ar­beits­platz, ohne fach­li­che Be­ra­tung durch uns Pro­fis, die wir ab­ra­ten wür­den und je­den Text erst ein­mal prü­fen wür­den, be­vor wir ent­schei­den, wie und mit wel­chen Werk­zeu­gen er evtl. be­ar­bei­tet wer­den kann.

Die KI als Da­ten­dieb
Zu den mög­li­chen Ur­he­ber­rechts­ver­stö­ßen kommt in der Nut­zung auch der Da­ten­klau, der hin­ter al­lem steht, sie­he Ar­ti­kel 4 der DSM-Richt­li­nie aus dem Jahr 2019. Hier geht es um Ur­he­ber­recht im di­gi­ta­len Bin­nen­markt, um Text- und Da­ta-Mi­ning (TDM) für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke, was auch im Zu­sam­men­hang mit der KI-Tech­no­lo­gie re­le­vant ist, die nicht ohne vor­be­steh­en­de Text­kor­po­ra funk­tio­nie­ren könn­te.

Hier kommt das Po­si­ti­ve!
Aber es gibt auch un­ge­zähl­te po­si­ti­ve As­pek­te. Ein ein­zel­ner Arzt hat nie und nimmer eine gro­ße An­zahl be­stimm­ter Krank­hei­ten in sei­ner Pra­xis ge­se­hen, um z.B. Haut­krebs so ak­ku­rat zu er­ken­nen wie es die mit KI "ge­schärf­te" Lu­pe ver­mag. Ich beschrä­nke mich heute auf ein Bei­spiel. Es gibt sie tau­send­fach.

Zug­leich dür­fen wir mög­li­che Ri­si­ken durch vor­aus­schau­en­de Pla­nung und Re­gu­lie­rung mi­ni­mie­ren. Wir brau­chen öf­fent­li­chen Dis­kus­si­onen, und zwar auf Län­der- und auf EU-Ebe­ne. Wir dür­fen am Qua­li­täts­be­wusst­sein bei den Kun­den ar­bei­ten, die der All­ge­mein­heit der­zeit qua­li­ta­tiv sch­lech­te­re Tex­te oder Dol­mets­chung oder Stim­men oder an­de­re Di­enst­leis­tun­gen zu­mu­ten.

Aus­gleichs­fonds
In der Zeit des Wild­wuch­ses ist eine Art "Schlecht­wet­ter­geld" nö­tig. Es ist mir un­ver­ständ­lich, war­um es das nicht schon längst gibt. Ich be­trach­te jetzt nur mei­nen Be­rufs­stand: Di­ver­se Qu­el­len spre­chen von knapp mehr als 60.000 Dach­de­cker: in­nen in Deutsch­land, dar­un­ter vie­le So­lo-Selbst­stän­di­ge. Und dem Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt zu­fol­ge gibt es hier­zu­lan­de 40.000 Über­set­ze­rin­nen und Dol­met­scher, da­von ar­bei­ten 33.000 frei­be­ruf­lich.

Ré­su­mé
Wir al­le, be­son­ders je­ne, die die Gren­zen der KI di­rekt se­hen, sind da­für ver­ant­wor­tlich, so­wohl un­se­re Ver­nunft als auch die Fan­ta­sie ein­zu­set­zen, um eine si­che­re und vor­teil­haf­te In­te­gra­ti­on von KI in die Ar­beits­welt zu be­glei­ten. Da­her müs­sen wir JETZT auf Miss­brauch und man­geln­de Funk­tio­na­li­tät auf­merk­sam ma­chen. Die Fra­ge ist nur wie!

Kom­men­tar von ChatGPT
"Die KI kann den sub­ti­len, kul­tu­rel­len und nu­an­zier­ten (sic!) As­pekt mensch­li­cher Spra­che nicht in vol­lem Um­fang ab­bil­den. Ob sie je­mals die mensch­li­che Kom­plexi­tät in der Kom­mu­ni­ka­tion voll­stän­dig nach­ah­men kann, ist eher un­wahr­schein­lich."

______________________________
Il­lus­tr­ation: pixlr.com (Zu­falls­fund)

Dienstag, 11. Februar 2025

Kopf entspannen

Hal­lo! Hier bloggt eine Sprach­arbei­ter­in. Was Fran­zö­sisch­dol­met­sche­rin­nen und -über­set­zer um­treibt, wenn sie Schwer­punk­te wie Film, Fern­se­hen und Me­die­nwirt­schaft ha­ben, le­sen sie hier. Da­ne­ben ar­bei­te ich auch mit der eng­li­schen Spra­che und in den Fel­dern Po­li­tik, Kul­tur und So­zia­les.

Die Ber­li­na­le steht vor der Tür ... und ich ha­be noch Ka­pa­zi­tä­ten frei als Dol­met­sche­rin von In­ter­views aus dem Fran­zö­si­schen. Hier ein Mo­ment von 2014, Lang­fas­sung hier: klick.

Dolmetscherkritzelei
Inter­views zu dol­met­schen ist ein Ma­ra­thon fürs Hirn­. Ge­nau­ig­keit ist dabei Pflicht, denn oft ähneln sich Fra­gen und Ant­wor­ten. Mehr­stün­di­ge Ein­sät­ze er­for­dern höchs­te Kon­zen­tra­tion. Ich bin froh über je­den, der Fran­zö­sisch spricht. PR-Agen­ten pla­nen "Pau­sen" ge­schickt zwi­schen den In­ter­views ein.

Die ge­for­der­te Hirn­leis­tung ist enorm. Um das Sprachzentrum zu ent­span­nen, ak­ti­vie­re ich an­de­re Ge­hirn­re­gio­nen, denn voll­stän­di­ges Ab­schal­ten geht nicht. Fo­to­gra­fie­ren hilft mir da­bei. Die Be­din­gun­gen ha­ben sich ver­än­dert: Op­ti­ken sind licht­stär­ker, Dreh­or­te nicht mehr so grell aus­ge­leuch­tet. Der Au­to­fo­kus mei­ner Ka­me­ra sen­det ein Licht­lein aus. Des­halb knip­se ich nur, wenn Gäste auf­ste­hen oder neue kom­men.

Zeich­nen geht immer. Ich skiz­zie­re mit mei­nem Lieb­lings­fül­ler. Ne­ben mir sit­zen Jour­na­lis­ten und ein Ka­me­ra­team. Ja­lil Les­pert, der In­ter­view­te, be­zeich­net sol­che Ge­sprä­che als "Ma­schi­nen­ge­wehr­re­den" – zu schnell, um nor­mal zu wir­ken. Ich dol­met­sche mit Mühe hin­ter­her.

Nun wird ein fran­zö­sisch­spra­chi­ger Jour­na­list an­ge­kün­digt. Ich schal­te auf Pau­se, be­mer­ke zu spät, dass die Fra­ge auf Deutsch kommt. Al­le schau­en mich an, ich zu­cke zu­sam­men, bit­te um Ent­schul­di­gung und dol­met­sche. Der Re­gis­seur grinst, be­ginnt sei­ne Ant­wort mit: Le rapport au dessin...! Auf Deutsch: Die Be­zie­hung zum Zeich­nen ...
______________________________
Il­lus­tra­tion: C.E

Montag, 10. Februar 2025

Montagsschreibtisch (77)

Bon­jour und hal­lo! Hier bloggt seit 2007 ei­ne Sprach­ar­bei­te­rin mit der Mut­ter­spr­ache Deutsch. Wie le­ben und ar­bei­ten wir Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen? Auch die­se Wo­che fol­gen hier kur­ze Ein­blicke.

Frau mit Headset
Man­che Über­set­zung dik­tie­re ich
Was liegt die­se Wo­che auf dem Schreib­tisch?
⊗ Letz­te Kor­rek­tu­ren von Ber­li­na­le­tex­ten
⊗ Nach­be­rei­tung Ter­min mit ei­ner In­nen­ar­chi­tek­tin (im Kun­den­auf­trag)
⊗ Wie­der­ho­lung und Er­gän­zung Hu­mus­auf­bau, Ero­sions­schutz
⊗ deut­sche Po­li­tik (für ei­ne Kor­res­pon­den­tin)
⊗ Le­sen zum KI-Gip­fel in Pa­ris

Zu die­sem KI–Gip­fel hat­te ich ei­ne Ein­la­dung. Nicht zum of­fi­zi­el­len Teil, son­dern zum kri­ti­schen KI­–­Gip­fel der Nut­zer:­in­nen, Künst­ler:­in­nen, di­ver­ser de­mo­kra­ti­scher und zi­vil­ge­sell­schaft­li­cher Grup­pen, ei­ne Art Ge­gen­gip­fel. Auf­grund der Tat­sa­che, dass ich in Teil­zeit ei­ne An­ge­hö­ri­ge mitpfle­ge, konn­te ich lei­der nicht dort­hin rei­sen.

______________________________
Fo­to: C.E. (Ar­chiv)

Donnerstag, 6. Februar 2025

Digitaler Widerstand

Was Dol­met­sche­rin­nen und Über­setze­rin­nen tag­ein, tag­aus be­schäf­tigt, wie wir ar­bei­ten, na­tür­lich auch Dol­met­scher und Über­set­zer, kön­nen Sie hier mit­le­sen. Ich be­ob­ach­te der­zeit sehr ge­nau, was sich im Be­reich Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) tut und wie sie sich auf un­se­ren All­tag aus­wirkt.

Manch­mal be­schleicht mich ein Ge­dan­ke, der mir kal­te Schau­er über den Rü­cken jagt: Mei­ne Tas­ta­tur könn­te in Echt­zeit mit ei­ner Ma­schi­ne ver­bun­den sein, die al­les misst. Die Alp­traum­ver­si­on da­von geht so: Das Ge­hirn wird in Echt­zeit aus­ge­le­sen. Ich ha­be die DDR und ih­re Zer­set­zung durch die "Staats­sicher­heit" er­lebt. So ein Mo­ni­to­ring der Hirn­strö­me aus der Fer­ne hät­te ihr ge­fal­len.

Zwei Roboter in Menschenform an einem Schreibtisch
So spiegelt die KI, wie die Menschen sie sehen
Kei­ne Soft­wa­re muss mir den Kon­trol­letti in Echt­zeit auf die Schul­ter set­zen. Die Ge­schwin­dig­keit mei­nes Tip­pens, ob ich heu­te ent­schlos­sen in die Tas­ten haue oder ob ich eher mü­de und zag­haft schrei­be, geht nie­man­den et­was an. Die Ma­schi­ne muss nicht mehr über mei­ne Ta­ges­form wissen als ich!

Ich will auch nicht, dass mein Staub­sau­ger­ro­bo­ter wie E.T. nach Hau­se funkt: "Sie hat das So­fa ver­schoben! Sie hat ei­nen neu­en Stuhl! Sie spricht mit je­man­den!"

Ich möch­te nicht, dass ein Ser­ver in Ka­li­for­ni­en alles zur Kennt­nis nimmt. Ich will auch kei­nen „smar­ten“ Kühlschrank, der mir mit­teilt, dass die Milch zur Nei­ge geht oder der Re­zept­vor­schläge macht. Mei­ne Haus­halts­geräte brau­chen kein WLAN. Wir müs­sen oh­ne­dies Strom spa­ren – nicht mit noch mehr di­gi­ta­len Gad­get­s den Ver­brauch durch die De­cke trei­ben.

Ich ha­be kei­ne Lust, je­den Mo­nat zig Soft­wa­re­abos zu be­zah­len. War­um müs­sen Teams-Links au­to­ma­tisch in den On­li­ne-Ka­len­der wan­dern, den wir ein­zig zur Pfle­ge von An­ge­hö­rigen nut­zen? War­um brau­che ich für In­ter­net-Be­spre­chun­gen ei­gent­lich Plug­ins? Und nein, mei­ne Yo­ga­übun­gen oder die täg­li­chen drei bis sie­ben Ki­lo­me­ter Fuß­marsch müs­sen nicht der Kran­ken­kas­se ge­mel­det wer­den.

Da­tei­en darf ich gar nicht automatisch mit der Cloud tei­len, das verbietet mir mein Beruf. Ich will kei­nen QR-Co­de scan­nen, nur um ei­ne Spei­se­kar­te le­sen zu können. War­um soll­te Goog­le mei­nen Stand­ort be­kom­men, be­vor es mir Such­re­sul­tate aus­spuckt? Ich be­vor­zuge des­halb Duck­DuckGo oder Eco­sia.

Ich ru­fe ger­ne Fir­men an und stelle meine Fra­gen, wenn ich denn auf kennt­nis­rei­che Men­schen stoße. Eu­er KI-Chat­bot ist mir zu un­per­sön­lich. Mei­ne E-Mail­adres­se rücke ich nicht raus, nur um irgendeinen „groß­ar­ti­gen“ Zei­tungs­text le­sen zu können. Ich will kei­ne App her­un­ter­la­den, nur um ei­ne Gra­fik zu se­hen, ich ver­wei­ge­re, dass mir das große A. Wa­ren nach Hau­se bringt, mag we­der Gut­schein­codes noch "Ad­van­tages" im Tausch ge­gen ir­gend­wel­che Lo­bhu­de­leien.

Was ich und wir brau­chen, kau­fe ich ger­ne auf dem Markt oder bei den Her­stel­ler:in­nen di­rekt, ich fin­de auch viel aus zwei­ter Hand und ver­kau­fe auch wie­der Din­ge, die nicht mehr be­nötigt wer­den. Mei­n Buch- und der Schreib­wa­ren­la­den wer­den von ech­ten Men­schen ge­führt, die wis­sen, was Qua­li­tät ist. Das gilt auch für das Ho­sen­ge­schäft und den Un­ver­packt­la­den. Ich mag mei­nen von uns Kun­d:in­nen selbst mit­o­rga­ni­sier­ten Su­per­markt und mein Netz­werk, das aus ech­ten Men­schen be­steht.

______________________________
Illustration: pixlr.com

Dienstag, 4. Februar 2025

It's a coup!

Als Kon­fe­renz­dol­metscher­in ar­bei­te ich mit Fran­zö­sisch als Haupt­spra­che und dol­met­sche in beiden Rich­tun­gen – sel­te­ner auch aus dem Eng­li­schen ins Fran­zö­si­sche. Deutsch ist mei­ne Mut­ter­spra­che und da­her häu­figs­te Ziel­spra­che für Über­set­zun­gen. Ak­tu­ell pla­ne ich Ter­mi­ne für die Ber­li­na­le. Heu­te ein The­ma, das mich mit mei­nen in­ter­na­tio­na­len Kon­tak­ten sehr be­wegt.

Mails aus den USA lassen mich er­schau­dern. Eine ame­ri­ka­ni­sche Kol­le­gin be­rich­tet von ihrer Angst: Was pas­siert, wenn die Be­hin­der­ten­ren­te für ihr Kind und die Ren­te der Groß­mut­ter plötz­lich nicht mehr aus­ge­zahlt wer­den? Der reichs­te Mensch der Welt ist in die Zen­tra­le der US-ame­ri­ka­ni­schen Fi­nan­zen ein­ge­drun­gen. Und nicht nur dort.

Boxer im Dunkeln
Haudraufkerle en vogue
Was er da treibt, lässt sich als di­gi­ta­len Staats­streich be­zeich­nen. Wäh­rend der Prä­sident in ab­we­gi­gen Ka­te­go­ri­en denkt und da­von spricht, den Ga­za­strei­fen zu ei­nem US-Ter­ri­to­ri­um zu ma­chen – Mar-a-La­go Over­seas, ich sehe die Wer­be­broschü­re schon vor mir –, stürmt der reichs­te Mann der Welt die Fi­nan­z­zen­tra­le der Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Dort lässt er Prak­ti­kan­ten und Be­rufs­anfän­ger "auf­räu­men". Hätte je­mand die­ses Sze­na­rio vor ein paar Jah­ren als Dreh­buch vor­ge­schla­gen, es wäre als ab­sur­de Dys­to­pie ab­ge­lehnt wor­den.

Doch ge­nau das pas­siert ge­ra­de: Jun­ge, un­er­fah­re­ne Leute, die nicht ein­mal eine Si­cher­heits­prü­fung durch­lau­fen haben, er­hal­ten Zu­griff auf das zen­tra­le Zah­lungs­sys­tem des US-Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums, das für die Aus­zah­lung von Ren­ten, So­zi­al­hil­fe und an­de­ren staat­li­chen Trans­fers zu­stän­dig ist. Klingt gro­tesk? Es wird noch ir­rer. Musk lässt der­zeit Ver­wal­tung für Ver­wal­tung „ka­pern“, heute sol­len sie, der SZ zu­fol­ge, beim Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um an­ge­langt sein.

Die Nach­rich­ten­flut aus den USA er­zeugt das Ge­fühl, in ei­nen Stru­del hin­ein­ge­ra­ten zu sein. Ich ver­ar­bei­te In­for­ma­tio­nen von Be­rufs­we­gen recht schnell, aber Tem­po und Aus­maß der Ent­wick­lun­gen dort gab es bis­lang noch nicht. Hier noch et­was ge­nau­er.

Musk hat sich mit sei­nen Leu­ten stra­te­gisch in zen­tra­le Re­gie­rungs­be­hör­den ein­ge­klinkt, dar­un­ter das Zah­lungs­sys­tem der US-Re­gie­rung, ei­ne In­fra­struk­tur, die für Mil­lio­nen von Men­schen es­sen­zi­ell ist. Das ge­schieht ohne de­mo­kra­ti­sche Le­gi­ti­ma­tion und ohne jeg­li­che Auf­sicht.

CNN und Wired zufolge wer­keln vor Ort jun­ge Män­ner, Prak­ti­kan­ten, Col­le­ge-Ab­sol­ven­ten, re­kru­tiert von SpaceX, Pa­lan­tir, Neu­ra­link und Thiel-na­hen Netz­wer­ken. Sie sind zwi­schen 19 und 24 Jah­re alt, ha­ben kei­ner­lei offi­zi­el­le Si­cher­heits­frei­ga­be – aber nun die vol­len Codes und Da­ten ei­ner der wich­tigs­ten Fi­nan­z­be­hör­den der USA.

Ge­ra­de hat Musk mal eben per Knopf­druck die ge­sam­te US-Ent­wick­lungs­hil­fe ab­ge­schafft. Die USA stan­den an der Spit­ze sämt­li­cher Ge­ber­län­der. Die da­für zu­stän­di­ge Be­hör­de wird dicht­ge­macht. Aus dem Feld der Ent­wick­lungs­zusam­men­ar­beit er­reichen mich jetzt an­de­re Not­rufe.

Musk kon­trol­liert ne­ben den Zah­lungs­sys­te­men jetzt auch die Im­mo­bi­li­en­ver­wal­tung, die IT und die Per­so­nal­be­hör­de der Re­gier­ung, die für al­le staat­li­chen An­stel­lun­gen zu­stän­dig ist. Of­fi­zi­ell soll er die Ver­wal­tung „ver­schlan­ken“. Das Tem­po und die Durch­schlags­kraft sei­ner Ak­tio­nen sind wahn­sin­nig. Hier wird eine Selbst­be­die­nungs-Oli­gar­chie in Re­kord­zeit er­rich­tet. Ein di­gi­ta­ler Coup d'État, in we­ni­gen Stun­den durch­ge­zo­gen.

Das oben ver­link­te In­ter­view mit Ka­tie Drum­mond, der Chef­re­dak­teu­rin von Wi­red, be­leuch­tet das Gan­ze ein­dring­lich. Sie und ihr Team do­ku­men­tie­ren, was hier pas­siert. Wer das mit ei­nem la­pi­da­ren "Lasst ihn doch mal ma­chen" kom­men­tiert, be­greift nicht, was ge­ra­de pas­siert: die kom­plet­te De­mon­ta­ge de­mo­kra­ti­scher Kon­trol­le durch nicht ge­wähl­te In­di­vi­du­en. Das steckt also hin­ter den Ru­fen nach "Bü­ro­kra­tie­ab­bau": we­ni­ger de­mo­kra­ti­sche Kon­trol­le, mehr Macht für jene, die be­reits an den He­beln sit­zen.

Selbst in den USA, wo vie­le an Cha­os ge­wöhnt sind, sorgt das für Schock­star­re. Doch lang­sam kippt die Stim­mung. Ein CNN-Jour­na­list brach­te es auf den Punkt. Die Leute sei­en wü­tend, be­rich­tet er; wenn das um sich grei­fe, dro­he eine Es­ka­la­ti­on.

Dann aber hat Musk be­reits die vol­le Kon­trol­le, alle Macht, alle Da­ten. Ein di­gi­ta­ler Putsch, eis­kalt durch­ge­zo­gen. Und es ist nur we­ni­ge Wo­chen her, dass hier­zu­lan­de je­mand von "mehr Mi­lei und Musk wa­gen" ge­schwärmt hat.

Und nicht nur in Sa­chen Da­ten­schutz hat sich die FDP, die in Zei­ten ei­ner "Schnar­re" (Sa­bi­ne Leut­heus­ser-Schnar­ren­ber­ger) ja zu­ver­läs­sig die­ses The­ma auf dem Schirm hat­te, ja in den letz­ten Jah­ren selbst zer­legt. Ich hof­fe, der­zeit be­kom­men ge­nü­gend künf­ti­ge Bun­des­tags­wäh­le­rin­nen und -wäh­ler mit, was der­zeit in den USA pas­siert. Es muss uns eine War­nung sein.

______________________________
Bild: Pixlr.com