Erfreuliches Frühstück |
Eine etwas andere Morgenszene:
— "I'm hangry!", sagt der nächste Mitmensch.
— "Hier ist das Freustück!", darauf die Dolmetscherin.
Alltag unter Sprachmonstern.
Um Sprachgrenzen aufzulösen, was mein Beruf ist, und weil ich weiß, dass ich viel im Ausland gelesen werde:
— Hangry kombiniert angry (wütend) und hungry (hungrig);
— Freustück / Frühstück spielt mit der möglichen Auflösung des U mit Umlaut, also ü, in die Buchstaben "ue": diese werden verdreht, das "h" fallengelassen.
Und wieder habe ich hier ein Beispiel für die Bedeutung des menschlichen Übersetzens bzw. die Begrenztheit automatisierter "Übersetzungssysteme", die keine Kalauer, Tippfehler oder sonstige Sprachbesonderheiten erkennen, stattdessen überaus ernsthaft reagieren, keinen Zweifel kennen und diesen Nichtzweifel nicht einmal kommunizieren.
Was macht eben diese "Übersetzersoftware" aus meinen Wortspielen? "I'm hangry" wird zu Je suis pendu, 'ich bin gehängt', es wurden also nur die ersten Buchstaben des Worts berücksichtigt, to hang. Das klingt ähnlich wie die DeepL-Fehlübertragung, die auf einem Tippfehler beruht: "Ich weiße alle Schuld von mir", woraus die Technik, zurückübersetzt ins Deutsche, "Ich weiß, dass ich schuld bin!" gemacht hatte.
(*) Und noch kurz zum Begriff oben aus der "Anmoderation": Thinking outside the box, wer außerhalb der Box denkt, nimmt neue Perspektiven ein, denkt außerhalb der Konventionen. Der Begriff stammt aus der Welt der Unternehmensberatung, sein Entstehen wird laut Wikipedia in den 1970-er, 80-er Jahren verortet.
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Foto: C.E.
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