Montag, 12. August 2019

Krimskrams und Co.

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­ar­bei­terin werde ich in Pa­ris, Berlin, Marseille und dort tä­tig, wo man mich braucht. Vor der Saison lese ich zwei Stunden täglich Zeitung, verschlagworte Begriffe, übersetze Film­texte, lese Unter­titel gegen und ...

Dieser Tage krimskrame ich. Hier gibt es einiges zuviel an Krimiskrams. Ich ha­be mir beim Aufräumen über­legt, ob dieses Substantiv wohl im Singular steht oder ob das bereits der Plural ist.

Für französische Augen wäre die Sin­gu­lar­form diese da: Der Krimskram, denn das "S" bezeich­net den Plural. Über das Singular kam ich auch aufs Verb.

Weitläu­fig mit diesem Begriff ist das Wort "Kuddelmuddel" ver­wandt, das sind die Dinge, wenn sie sich in gewisser Unordnung befinden, z.B. der verfitzte (sächsisch für 'verknotete') Kuddelmuddel aus Socken und Knie­­strümpfen, der frisch aus der Wäsche­trommel purzelt; dieser Begriff kann auch im Über­­tra­­genen ver­wen­det wer­­den.

Diverse Pflanzen in unterschiedlichen Formen, zum Teil im Gegenlicht
Blumenfenster, mehretagig geschichtet

Ganz be­son­ders liebe ich im Kontext der per­so­nal be­longings übri­gens die Wört­chen "Sieben­sachen" und "Hab­se­lig­kei­ten". Die sieben wich­tigs­ten Sachen ist in der Tat die Habe, die mich se­lig macht. In­des, mit sieben ist es leider nicht getan. So sehr ich Mini­ma­lismus zuhause liebe, eine eher unglück­li­che Liebe übrigens, das geht dann doch nicht.

Es sei denn, die berühm­ten Sie­ben dürfen wir so zählen:
— die Bibliothek
— die Kunst- und Foto­samm­lung (nichts von Wert, aber alles emotional besetzt)
— die geerbten, ertrö­del­ten und zum Teil auf der Straße ge­fun­de­nen Möbel
— der Platz für Familie und Gäste
— die Küchen­aus­stat­tung
— die Pflanzen
— das Bett.

Nicht erwähnt habe ich jetzt Büro­tech­nik, Sound­archiv, Musik­archiv et cetera, aber das sind ja die schie­ren Be­rufs­not­wen­dig­kei­ten.

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Fotos: C.E.

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