Dienstag, 20. August 2019

Getroffen

Was Über­setzer und Dol­met­scher beschäf­tigt, können Sie hier mitlesen. Seit vie­len Jahren be­rich­te ich über diese Berufe und meinen sprach­be­ton­ten Alltag. Dabei denke ich viel über das Material meiner Arbeit nach, die Sprache.

"Nailed it!", zwei Silben. "Auf den Punkt!", drei Silben. "Punkt­lan­dung", eben­falls drei.

Spiegelei wird an die Wand genagelt
Kein Serviervorschlag
Sprache schwankt ständig zwischen ma­xi­mal­mög­li­cher Genauigkeit und mi­ni­mal­mög­li­cher Ausführlichkeit. Diese Prag­ma­tik wird durch Moden beein­flusst. Derzeit, wo eng­lisch­spra­chige Länder der Takt an­ge­ben, hat der erste Ausdruck bessere Chancen, bald auch in Deutschland von jedem verwendet zu werden.

Erst wenn die mittel­alte Bau­ers­toch­ter auf dem Dorfe in der deut­schen Pro­vinz, die neben Näh­zeug- und Schreib­wa­ren­verkauf vier Mal die Woche für drei Stun­den auch die örtliche Poststation versieht, "nailed it!" sagt, oder der Se­nior­chef des dortigen Le­bens­mit­tel­la­dens, hat es die Re­de­wen­dung geschafft.

Die Langfassung von "nailed it", "das trifft den Nagel auf den Kopf", hat nur noch bei bewussten Ent­schleu­ni­gern eine Chance. So wie bei mir. Wobei ich alle Re­de­wen­dun­gen verwende, denn ich liebe Ab­wechslung.

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Foto: C.E. (Archiv)

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