Mittwoch, 28. August 2019

Den Köchen vertrauen

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch hinein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­ar­bei­terin werde ich in Pa­ris, Berlin, Marseille und dort tä­tig, wo man mich braucht. Manche Episode aus der Frühjahrssaison fällt einem erst bei Beginn der Herbstsaison wieder ein ...

Hände an einer Tafel, Gabeln, Gläser, Pfeffermühlen und ein Notizblock
Konsekutivdolmetschen beim Arbeitsessen
In un­se­rem All­tag gibt es eine Reihe klei­ner Epi­so­den, die ver­ges­sen worden wä­ren, hätte ich sie nicht kurz auf­ge­schrie­ben.

Bei der Vor­be­rei­tung einer Konferenz mit Part­nern aus dem Ausland: Wir befinden uns irgendwo in offi­ziel­ler Mission auf Bun­des­­ebene. Wir dolmetschen für eine kleine De­le­ga­tion, die eine Kon­fe­renz am Rande eines Staatsbesuchs mit­plant. Wir sitzen am Esstisch und werfen ge­mein­sam einen Blick auf die für das Event vor­ge­se­he­ne Speisen­folge. Einer der Gäste aus dem fernen Land fragt vor­sich­tig an, ob nicht an einem der drei Tage Es­sen aus seiner Hei­mat kre­denzt werden könne.

Der Behördenmensch aus Deutschland darauf sibyllinisch grinsend: "Besser nicht. Wir könnten unseren Köchen durchaus die passenden Rezepte in die Hand drücken, und auch die Zutaten finden sich in Berlin. Was die dann aber daraus machen, steht auf einem anderen Blatt. Das möchten Sie im Anschluss vielleicht doch lieber nicht probieren."

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Foto: C.E.

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