Wieder was Unübersetzbares: Freiberufler arbeiten selbst und ständig, deshalb heißt es auch "selbstständig". Wenn Sie die schillernd bunten Dateien von heute Morgen genauer ansehen, merken Sie, dass wir auch am Sonntag arbeiten. Manchmal ist das so - selbst in den Ferien.
Denn Dolmetscher sind immer im Einsatz. Neulich auf dem Flughafen in Lyon: Die Baustelle, auf der wir halten, hat neben Rollfeld noch ein paar Hinweisschilder zu bieten und irgendwo soll, so geht zumindest die Kunde, auch eine Anschlussflughalle sein. Inmitten des Platzes, zwischen Zementhaufen, Absperrungen und lauttönenden Gerätschaften, ein Busbahnhof ohne Fahrpläne, daneben Schilder, die in alle Richtungen gleichzeitig weisen. Und da steht ebenso einzeln wie einsam ein Busfahrer. Er versteht nichtmal "Bahnhof", als die deutschen Flugreisenden immer lauter werden, weil sie sich nicht vorstellen können, dass am Flughafen von Lyon der Busfahrer eines öffentlichen Verkehrsnetzes steht und kein Englisch kann.
Hier hab ich flugs Verkehrsströme geregelt und Reisende auf die Busse zu den verschiedenen Fernbahnhöfen verteilt. (Sans crier gare, je me suis rendue utile, mais là encore, c'est intraduisible !)
"Sie können das aber gut!", sagt da ein Reisender. "Kein Wunder", darauf ich, "bin von Berufs wegen Dolmetscherin!" Da zuckt der gute Mann kurz zusammen und fragt ängstlich: "Müssen wir jetzt was zahlen?"
Aber eine Dolmetscherin dolmetscht eben auch mal so nebenbei, wenn sie auf der Fahrt in den Herbsturlaub ist.
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