Ein Management-Institut führt Seminare für Nachwuchsmanager aus Osteuropa durch. Sie dauern 28 Tage. Das Institut hat Raum für € 1700 je Woche gemietet. Die Dozenten erhalten im Durchschnitt € 800 je Tag und arbeiten 6 Tage in der Woche. Die Dolmetscher erhalten € 400 je Tag und arbeiten 7 Tage in der Woche. Dozenten und Dolmetscher tragen Unterkunft und Verpflegung selbst.Diese Rechnung ist absolut realitätsfremd. Dozenten auf Hochschulniveau kosten nach deutschem Osttarif den Staat € 21,40 die gehaltene Seminarstunde, also € 171,20 am Tag, was schon absurd genug ist. Zweifelsfrei stimmt nur dies: Sie arbeiten nicht sechs Tage die Woche. Und erst recht keine sieben Tage die Woche arbeiten Dolmetscher zu Honorarsätzen, die nicht einmal halben Tagen von Rahmenvertragskunden entsprechen ...
Übernachtung und Verpflegung der Teilnehmer kosten im Wohnheim € 80 bzw. € 40 je Person und Tag. Die Institutsverwaltung verursacht Kosten in Höhe von € 2.700 je Woche. Die Teilnehmer erhalten in der Woche Arbeitsmaterial im Wert von € 25 je Teilnehmer.
Die Seminare werden zum Preis von € 1670 je Woche angeboten. Wie viele Teilnehmer müssen sich anmelden, damit das Insitut seinen break-even-point erreicht?
Liebe Lehrbuchautoren, bitte bringt Euren Lesern keine realitätsfremden Inhalte bei! Bei der nächsten Auflage dürfen Sie mich gern anschreiben, ich helfe mit Zahlen aus beiden Berufen weiter.
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Aufgabe, leicht verändert, aus dem Ergänzungsmaterial zu Krafft,
Dietmar: Betriebliches Rechnungswesen I und II, zitiert vom
Instititut für WiWi, Uni Münster
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