Originalton Bundesministerium für Wirtschaft: „Mit der Aktivrente, die wir heute im Kabinett beschlossen haben, bleiben 2.000 Euro Einkommen im Monat steuerfrei. So fördern wir Wachstum und Beschäftigung!“
So viel zum O-Ton. Das Wort „Aktivrente“ ist eine weitere Wortlüge. Es geht ja gar nicht um eine Rente, sondern um Rentner:innen, die weiterarbeiten, und die dann eine Einkommenssteuerbefreiung von bis zu 2.000 Euro monatlich erhalten, zusätzlich zum ohnehin zu niedrigen steuerfreien Existenzminimum. Das soll eine Antwort auf den Fachkräftemangel sein.
Ich bin wieder einmal unfassbar enttäuscht und langsam auch richtig, richtig sauer, denn wir Selbstständigen sind schon wieder ausgeklammert. Viele von uns bleiben im Alter beruflich aktiv, nicht, weil wir es wollen, sondern weil sie müssen. Uns wurde in den Coronajahren vielfach die Unterstützung verweigert, nach einem ersten Schlag aus der Gulaschkanone, für den wir dankbar waren und sind.
Ministerien scheinen wieder nur Arbeitgeber und angestellte Arbeitnehmer zu kennen. Dabei würden Wirtschaft, Forschung und Politik ohne Freiberufler schlicht nicht laufen.
![]() |
| Ungleichheit staatlich verstärkt |
Es ist noch absurder: Seit Jahren unterstellt die Bundesregierung Selbständigen regelmäßig ein besonders hohes Risiko von Altersarmut, zu dem sie mit ihrer Ausgrenzung in den Jahren nach 2020 für viele aktiv beigetragen hat. Die Schräglage setzt sie jetzt bewusst, nein: aktiv fort.
Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e. V. (VGSD) hat eine Petition gestartet, in der gefordert wird, dass Selbstständige nicht weiter ausgeschlossen werden. (Die Ungleichbehandlung erscheint mir einmal mehr grundgesetzwidrig, Art. 3 GG, „Gleichbehandlungsgrundsatz“.)
Hier geht’s zur Petition: klick. Die Begründung der Petition ist auch lesenswert. Über eine Mitzeichnung würde ich mich freuen.
______________________________
Bild: VGSD (mit Photoshop bearbeitet)

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen