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| Kurz danach ging das Licht aus |
Hübscher Aufschlag, dieses „Moin!“, es war ein Abendzug.
Zugbegleiter Cem kam unüberhörbar von der Waterkant und zeigte seinen Humor, der alle zum Schmunzeln brachte.
Zwischendurch: „So, gleich sind wir in ‚Oberunterheim‘. Für alle, die jetzt aussteigen müssen: Es war schön mit Ihnen! Beehren Sie uns bald wieder!“
Dann, irgendwann: „Wegen eines anderen Zuges im Gleis sind wir kurz zum Stillstand gekommen. Aber das ist eigentlich der perfekte Augenblick, denn dürfte ich, geschätzte Reisende, kurz Ihre Aufmerksamkeit haben? Wenn Sie nach aus dem Fenster schauen, können Sie Polarlichter sehen. Passend dazu führen wir eine kurze technische Übung durch, die Beleuchtung wird gleich für eine oder zwei Minuten kurz ausfallen. Sollten Sie gerade unterwegs sein, setzen Sie sich bitte kurz hin, dann sehen Sie mehr! Vor der Wiederanfahrt melde ich mich noch einmal.“
Ach, der Kerl hat Spaß gemacht! Und wisst’er was? Die Mitreisenden hat das übrigens ins Gespräch gebracht, wir sprachen vom Anlass, kamen aufs Allgemeine, wurden nachdenklich, politisch … lauter kluge, nachdenkliche Köpfe. In der heutigen Zeit, wo es so viele erratische Machtmenschen gibt, war das ein guter Moment.
Die Winzverspätung haben wir am Ende übrigens aufgeholt.
Vokabelnotiz
Das Wort „Moin!“ stammt vom friesischen Wort „moi“ ab, was „schön“ bedeutet. Er hat also „’n Guten“ gesagt.
Bei „im Gleis“ wundere ich mich immer ein wenig. Früher hieß es „auf den Gleisen“. Vielleicht ist „im Gleis“ einfach Bahnerjargon. Ähnlich: „Aus Gleis zwei fährt jetzt der Zug nach Berlin.“
Früher hieß das „ab Gleis zwei“, da war „Gleis“ noch ein Synonym für „Bahnsteig“.
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Foto: C.E.
Foto: C.E.

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