Jetzt muss ich doch auch noch darüber sprechen, über dieses Wort, mit dem der deutsche Kanzler Israels Angriff auf den Iran beschreibt, wenn es darum geht, dort die Atomwaffenschmiede stillzulegen, bevor es zu spät ist.
Der Begriff „Drecksarbeit“, die Israel jetzt für uns alle mache, wurde ihm von der Journalistin im Interview in den Mund gelegt. Der BK hat hier zu spontan und unbedacht reagiert. Es ist sein erstes politisches Führungsamt ever.
Drehe ich es um. Die Weltengemeinschaft hat die Atomherstellung zu lange laufen lassen. Auch politische Morde (alias „Todesstrafe“) und die Entrechtung von Frauen lässt die Weltengemeinschaft sehr oft unkommentiert geschehen. Iran zählt zu jenen, die Angriffe gegen Israel kofinanzieren, die etlichen Gegnern konkret Waffen und Brot in die Hände geben. Die Weltengemeinschaft hätte also einen großen Grund gehabt, einzugreifen; Israel hatte mehrere. Wie es zu dem Begriff kommen kann, ist nachvollziehbar, trotzdem ist als menschenfeindlicher Duktus wie aus der Lingua Tertii Imperii einzuordnen (Link).
Ich wünsche also den Beteiligten, mehr Verantwortung zu übernehmen, und zwar sowohl in weltpolitischer Sicht, als auch in sprachlicher Sicht.
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| Alte Formen in Berlin-Kreuzberg |
Diese Idee stammt aus Deutschland, aus Mainz: Link. (In Australien soll eine Firma zeitgleich Ähnliches angefangen haben, finde ich im Netz.)
Lokal genutztes Material, modular verarbeitet, so lautet der Grundgedanke. Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat sich der Idee angenommen. In Niger etwa unterstützte sie den Bau einer Schulkantine mit vor Ort produzierten Lehmziegeln. Auch mit Holz wird hier experimentiert. Dazu gibt es bislang nur High-end-Lösungen mit Mondholz und metallfreien Verbindungen.
Wichtig wäre hier auch, neue Abhängigkeiten zu vermeiden. Patentfreie Ideen, die sich bestehender Technik bedienen, könnten hier der Goldstandard sein. Ich muss an den Wiederaufbau von Berlin denken. Hier wurde der Schutt einfach nur weggeschoben, nachdem die unbeschädigten Ziegelsteine von Hand rausgesucht worden waren. Die Stadt „verdankt“ dem Krieg einige Hügel, hier werden sie „Berge“ genannt. Das Stadtzentrum gegenüber dem Roten Rathaus liegt anderthalb Meter höher als in der Vorkriegszeit, abzulesen an den Treppen an der Marienkirche, die einst von einem wunderschönen Viertel umgeben war.
Je älter ich werde und je mehr Fotos ich vom alten Berlin gesehen habe, desto unverzeihlicher finde ich es, dass die Geschichte überall mit dem Handrücken weggewischt und komplett Neues, oft Hässliches, Kurzlebiges aus dem Boden gestampft wurde. In der Nachkriegszeit lag das am Materialmangel. Nicht auszudenken, wo wir heute wären, wenn es diese bahnbrechende Idee des Baumaterialrecyclings damals schon gegeben hätte. Ich wünsche, dass wir sie im heutigen Deutschland massiv einsetzen.
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Foto: C.E. (Waldemar- Ecke Pücklerstr.)
In Kriegs- und Krisengebieten liegen tonnenweise die Ressourcen buchstäblich auf der Straße: Schutt. Dieser Abfall kann, und das ist beste Kreislaufwirtschaft, in Pressen zu legoartigen Bausteinen geformt werden, zugleich Low Tech und passt zur desolaten Lage in den Gebieten.
Die Idee entstand im Büro des Bauingenieurs Alfons Schwiderski im Gespräch mit einem syrischen Praktikanten: „Eines Tages bauen wir Aleppo wieder auf“, sagte dieser. Der Clou: Wo sonst energieintensiver Zement eingesetzt wird, kann Asche genutzt werden. Erprobt wird die Methode in Deutschland und in Gaza, wo eine NGO in die Erprobung eingebunden ist. Die Steine wiegen rund elf Kilo, greifen ineinander. Das Rohmaterial lässt sich mit einfachen Brechmaschinen vorbehandeln. Selbst mehrstöckige Gebäude können so entstehen, auch ohne Mörtel.
Lokal genutztes Material, modular verarbeitet, so lautet der Grundgedanke. Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat sich der Idee angenommen. In Niger etwa unterstützte sie den Bau einer Schulkantine mit vor Ort produzierten Lehmziegeln. Auch mit Holz wird hier experimentiert. Dazu gibt es bislang nur High-end-Lösungen mit Mondholz und metallfreien Verbindungen.
Wichtig wäre hier auch, neue Abhängigkeiten zu vermeiden. Patentfreie Ideen, die sich bestehender Technik bedienen, könnten hier der Goldstandard sein. Ich muss an den Wiederaufbau von Berlin denken. Hier wurde der Schutt einfach nur weggeschoben, nachdem die unbeschädigten Ziegelsteine von Hand rausgesucht worden waren. Die Stadt „verdankt“ dem Krieg einige Hügel, hier werden sie „Berge“ genannt. Das Stadtzentrum gegenüber dem Roten Rathaus liegt anderthalb Meter höher als in der Vorkriegszeit, abzulesen an den Treppen an der Marienkirche, die einst von einem wunderschönen Viertel umgeben war.
Je älter ich werde und je mehr Fotos ich vom alten Berlin gesehen habe, desto unverzeihlicher finde ich es, dass die Geschichte überall mit dem Handrücken weggewischt und komplett Neues, oft Hässliches, Kurzlebiges aus dem Boden gestampft wurde. In der Nachkriegszeit lag das am Materialmangel. Nicht auszudenken, wo wir heute wären, wenn es diese bahnbrechende Idee des Baumaterialrecyclings damals schon gegeben hätte. Ich wünsche, dass wir sie im heutigen Deutschland massiv einsetzen.
Wenn ich reich wäre, würde ich also dort investieren. Und ich würde Friedenstauben züchten. Wie das geht? Weiß doch ich nicht! Dolmetscher:innen wissen viel, aber auch nicht alles.
So, jetzt muss ich noch die tägliche Melioration in der Wohnung umsetzen, dann lernen. Wünsche allseits ein schönes Wochenende.
P.S.: Mich hat wiederholt die Frage erreicht, wie in der Marktforschung die Tonaufnahmen (Originalton, meine Dolmetschung) transkribiert werden. Ich habe die Frage weitergereicht und auch in einem Filmverband (Dok) gestellt. Dazu gibt es demnächst hier einen Blogpost.
So, jetzt muss ich noch die tägliche Melioration in der Wohnung umsetzen, dann lernen. Wünsche allseits ein schönes Wochenende.
P.S.: Mich hat wiederholt die Frage erreicht, wie in der Marktforschung die Tonaufnahmen (Originalton, meine Dolmetschung) transkribiert werden. Ich habe die Frage weitergereicht und auch in einem Filmverband (Dok) gestellt. Dazu gibt es demnächst hier einen Blogpost.
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Foto: C.E. (Waldemar- Ecke Pücklerstr.)

2 Kommentare:
Guter Einwurf von der Seitenlinie! Allerdings, Deinen Aspekt mit den ästhetischen Elementen finde ich unklar, mach den mal nachvollziehbar. Und hinzu kommt noch der klimaschädliche Aspekt der Baubranche! Derzeit rasseln wir komplett hinein, weil wir eigentlich schon gar nichts mehr ausstoßen dürften. zéro émissions !
Das Klima kippt vor unseren Augen, die Meeresspiegel steigen. Die Folgen werden sehr unschön sein.
Hugs, Bine
Hier nochmal die kurze Übersicht:
- Überflutung niedriger Küstengebiete ( = Lebensraum von ca. 9% der Weltbevölkerung, also etwa 680 Millionen Überflutungs-Migrant:innen in spe;
- zunehmend extremere und häufigere Sturmfluten
- zunehmende Küsten-Erosion
- immer mehr Extremwetterlagen, Hitze, Hochwasser, Erosion, zerstörte Ernten, Hungermigration
Warum verstehen die Leute das nicht? Sie zweifeln doch auch die Schwerkraft nicht an oder dass Wasser ab dem Siedepunkt kocht?
The Brits do the same:
https://youtu.be/ihMoxDHvaf8?feature=shared
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