Montag, 30. Juni 2025

Synonyme (I)

Hal­lo! Hier le­sen Sie re­gel­mä­ßig Neu­es aus der Dol­met­scher­ka­bi­ne, vom Über­set­zer­schreib­tisch und aus der Welt der Idi­o­me ... völ­lig sub­jek­tiv ge­fil­tert von mir, ei­ner Dol­met­sche­rin und Über­set­ze­rin für die fran­zö­si­sche Spra­che. In Deutsch­land geht das ers­te Hit­ze­wo­chen­en­de des Jah­res los.

Pochoir auf Papier: Sonne, Fenster, Baum, auf Berliner Fassade
Gesehen in Berlin
Wir ler­nen in der Schu­le, Sy­no­ny­me rich­tig zu ver­wen­den. Im­mer wie­der die glei­chen Be­grif­fe in den Sät­zen ma­chen Tex­te ein­tö­nig. Sy­no­ny­me sor­gen für le­ben­di­ge­re Zei­len.

In mei­nem Be­ruf ha­be ich re­gel­mä­ßig zu kämp­fen, wenn Jour­na­lis­t:in­nen im­mer den Be­ruf "Dol­met­scher" mit "Über­set­zer" gleich­set­zen und an­ders­her­um. Bei­des sind Spra­ch- und Text­be­ru­fe.

Es gibt noch an­de­re: Re­dak­teu­rin, Ter­mi­no­lo­gin, Au­tor, frü­her Set­zer. Ich ha­be er­lebt, dass Jour­na­lis­t:in­nen die Be­grif­fe falsch ver­wen­det ha­ben und, auf den Feh­ler hin­ge­wie­sen, stur da­ge­gen ge­hal­ten ha­ben: "Doch, die Be­grif­fe wer­den wie Sy­no­ny­me ver­wen­det!"

Wer­den sie lei­der oft ge­nug, aber es bleibt falsch. Und wenn Sie Oh­ren­schmer­zen ha­ben, ge­hen Sie auch nicht in die Oph­thal­mo­lo­gie.

Manch­mal hel­fen uns Sy­no­ny­me, die Groß­wet­ter­la­ge bes­ser zu ver­ste­hen. Groß­wet­ter..., das mei­ne ich wört­lich.

Pro-Tipp: Wer das Wort „Kli­ma­schutz“ durch die sy­no­nym­ähn­li­che Be­schrei­bung „Schutz der Le­bens­grund­la­gen auf dem Glo­bus“ er­setzt, könn­te ins Sto­cken ge­ra­ten.

Wir kön­nen uns den „Schutz der Le­bens­grund­la­gen auf dem Glo­bus“ nicht leis­ten, weil er das Wachs­tum ge­fähr­det. Mit dem „Schutz der Le­bens­grund­la­gen“ wur­de es in letz­ter Zeit über­trie­ben. Wir brau­chen heu­te mehr In­no­va­tion und die Wirt­schaft ist zu stär­ken, der "Schutz der Le­bens­grund­la­gen auf dem Glo­bus" ist nicht so wi­chtig, denn wir wol­len un­se­ren Kin­dern ei­ne gu­te Zu­kunft hin­ter­las­sen. Die Wirt­schaft muss brum­men, da­mit wir den Kin­dern und En­kel­kin­dern ein vol­les Bank­kon­to und vie­le Ak­tien ver­er­ben kön­nen, oder?

Sie ha­ben ver­stan­den, wo­rauf ich hin­aus­will. Noch nie war es in Eu­ro­pa En­de Ju­ni so heiß.

Heu­te sind es knapp 40 Grad Cel­sius in Pa­ris und mehr als 40 in der Re­gi­on Aude, so­gar 47 Grad im spa­ni­schen Sevilla, Deutsch­land ist mit 37 Grad in Mann­heim da­bei. Wir ste­hen am An­fang des Som­mers. Die Bö­den sind trocken.

In Frank­reich sind schon jetzt we­gen Klima­ex­tre­men (Hit­ze und Hoch­was­ser) vie­le Schu­len ge­schlos­sen, kön­nen die Kin­der nicht gut ler­nen, Stich­wort Zu­kunft. Ein ers­tes Atom­kraft­werk, dem das Kühl­was­ser fehlt, wur­de dort her­un­ter­ge­fah­ren. Das Atom­ lie­fert kei­ne grü­ne En­er­gie, Stich­wort End­la­ger.

Bei uns im Gar­ten wer­den die Fei­gen reif. Der Fei­gen­baum steht seit drei Jah­ren drau­ßen, ge­schützt im Hof. So ein Fei­gen­baum (Fi­cus ca­ri­ca) stammt aus Klein­asi­en und fühlt sich im Mit­tel­meer­raum wohl, in vie­len sub­tro­pi­schen Län­dern, nun auch in Ber­lin. Bei Nach­barn steht seit Jah­ren ei­ne Pal­me im Gar­ten.

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Bild: C.E.

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