Freitag, 13. Juni 2025

Fundstück mit Nachhall

Bon­jour und hal­lo! Im 19. Jahr schreibe ich auf die­sen Sei­ten über das wech­sel­vol­le Ar­beits­le­ben ei­ner Dol­met­scher­in für die fran­zö­si­sche Spra­che. Das kann ich, denn die Fran­zö­sisch­dol­met­scher­in bin ich. Das darf ich, denn ich schüt­ze al­le pri­va­ten In­for­ma­tio­nen und Da­ten. Auch mein Be­rufs­stand hat sein Schwei­ge­ge­lüb­de. Manch­mal schütz­te ich In­for­ma­tio­nen so­gar vor mir selbst.

Nussmuß, Kaffe, Äpfel: schneller Snack
Spaß bei­sei­te, dumm ge­lau­fen: Beim Lö­schen al­ter Nach­rich­ten finde ich ei­ne al­te Emp­feh­lung, um die ich da­mals ge­be­ten hat­te. Ich weiß nicht, war­um sie in Ver­ges­sen­heit ge­riet, als sie vor Jah­ren in mei­nen Mail­brief­kas­ten flat­ter­te und da ganz un­ten ver­blieb, als Ent­wurf zu ei­ner Ant­wort.

Ich kann es er­ahn­en. Ich hat­te wohl vor, noch nach ei­nem Fo­to zu fra­gen. Die Hek­tik des All­tags schlug zu, als ich die Nach­richt schrei­ben woll­te, und hat sich dann über­schla­gen.

Es war (und ist) viel los: Pfle­ge, Pan­de­mie, Kin­dern beim Abi hel­fen, Post-Co­ro­na-Wirt­schafts­kri­se und Long Co­vid, Krieg ge­gen die Ukrai­ne mit den be­kann­ten Aus­wir­kun­gen auf die Öko­no­mie, ... Das hier soll kein Rück­blick über die Ruhs hours der letz­ten Jah­re sein. Hier folgt die Em­pfeh­lung, für die ich dan­ke!

Kurz­fris­tig ein­ge­sprun­gen für ei­nen Abend in der Ber­lin-Bran­den­bur­gi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten zum The­ma ‚Se­xua­li­tät, woher kommen Tabus, Gewalt und Scham?‘, hat Ca­ro­li­ne E­li­as ei­nen nicht ein­fa­chen Part als Dol­met­scher­in über­nom­men – und ihn mit Bra­vour ge­meis­tert. Da­bei hat sie sich den sprach­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten ele­gant an­ge­passt und kon­se­ku­tiv fürs Pu­bli­kum aus dem Eng­li­schen ins Deut­sche und dann si­multan ins Fran­zö­si­sche ge­dol­metscht, und zwar für Nora Amin, The­ater­re­gis­seu­rin und Au­to­rin aus Kai­ro.

Hell­wach, punkt­ge­nau, ein­fühl­sam und da­bei im­mer sym­pa­thisch und zu­rück­hal­tend, hat Frau E­li­as dem deut­schen Pu­bli­kum Frau Amin ver­ständ­lich ge­macht.

Ganz gleich zu wel­chem The­ma — nach die­sem Abend über ein wahr­lich nicht ein­fa­ches The­ma wür­de ich Ca­ro­li­ne Elias im­mer wie­der ein­set­zen. Es er­geht ei­ne herz­li­che Emp­feh­lung!


Mar­ga­re­te Schwind, Ku­ra­to­rin der Ber­li­ner Re­li­gi­ons­ge­sprä­che in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; eine Ge­sprächs­rei­he des Ver­lags der Welt­re­li­gio­nen / der Udo Kel­ler Stif­tung.

Ich er­in­ne­re mich an den Tag, als wä­re es ges­tern. Mar­ga­re­te Schwind rief mich am Nach­mit­tag an, als ich ge­ra­de mit ei­nem Kun­den beim Be­hör­den­gang war. Der Ein­satz war am glei­chen Abend. In­fo­ma­te­ri­al gab es nicht. Ich hat­te dann im Be­hör­den­flur auf dem Han­dy mög­lichst viel raus­ge­sucht, auf Brief­um­schlä­gen mei­ne Le­xik an­ge­legt, ge­paukt, mich zu­hau­se schnell um­ge­zo­gen, Apfel und Brot mit Nuss­muß ge­ges­sen, die Vo­ka­bel­lis­te zu­sam­men­ge­klebt, No­tiz­pa­pier ge­schnappt … und dann vor Ort mei­ne All­ge­mein­bil­dung be­müht. 

Ein Hoch auf all­ge­mein­bil­den­de Schu­len und Stu­di­en­gän­ge!

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Bild: Pixlr.com (Zu­falls­fund)

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