Mittwoch, 12. Juni 2024

Agrarökologie (I)

Gu­ten Tag oder gu­ten Abend! Sie le­sen in einem Ar­beits­ta­ge­buch, das den The­men Spra­che, Dol­met­schen, Über­set­zen und Kul­tu­ren ge­wid­met ist. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­le­rin ar­bei­te ich in Pa­ris, Ber­lin, Mar­burg und dort, wo ich ge­braucht wer­de, häu­fig vor Ort, re­gel­mä­ßig in der Dol­met­sch­ka­bi­ne.

Zum The­ma "Agar­öko­lo­gie in der Sa­hel­zo­ne" ha­ben wir ges­tern ein hy­bri­des Ar­beits­treffen ge­dol­metscht.

Landwirtschaft / agriculture steht an der Tür, Dolmetschkabinen im Hintergrund
Ar­beits­platz beim Fach­ge­spräch
Hier die Be­ob­ach­tun­gen rasch zu­sam­men­ge­fasst. 

Das tra­dier­te Wis­sen der Men­schen vor Ort ent­spricht agrar­bio­lo­gi­schen Kri­te­ri­en, da­bei kann es von Dorf zu Dorf und von Re­gi­on zu Re­gi­on an­de­re Er­fahr­un­gen ge­ben. In der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit wur­de an­ge­regt, den Wis­sens­aus­tausch zu för­dern und zu do­ku­men­tie­ren.

Vie­le Staa­ten der Re­gi­on ha­ben in­ter­na­tio­nale Han­dels­ge­se­tze un­ter­schrie­ben, die bäu­er­li­ches Saat­gut eigent­lich ver­bie­ten (zu­guns­ten der gro­ßen gen­mo­di­fi­zier­ten Her­stel­ler, die zu­gleich Düng­emittel ver­kau­fen, wir ken­nen die Na­men ...)
Das Wis­sen über die Ver­trä­ge soll in den Staa­ten bis in die Mi­ni­ste­rien kaum ver­brei­tet sein, wird we­der be­folgt (Bau­ern) noch ver­folgt (Staat).

Von den Par­zel­len, die der All­ge­mein­heit ge­hört, wer­den jun­gen Men­schen und Frau­en oft die schlech­tes­ten Stüc­ke zu­ge­teilt, ob­wohl Letz­te­re häu­fig al­lein die Fa­mi­lien er­näh­ren. Es gibt dort eine ho­he An­zahl al­lein­er­zie­hen­der Müt­ter.

Agrar­öko­lo­gie be­wahrt Böden, er­höht die Durch­wur­ze­lung und stei­gert die Bo­den­frucht­bar­keit, was be­son­ders in Zei­ten der Kli­ma­kri­se mit ihren neu­en Her­aus­for­de­rungen wich­tig ist.

Aku­te Ge­fahr: Die Bun­des­re­gie­rung hat un­ter dem Druck der Po­pulis­ten an­ge­kün­digt, Gel­der für Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit zu kür­zen. Russ­land steht schon Gewehr bei Fuß, wür­de ger­ne auch dort Land­ma­schi­nen und Saat­gut, Düng­er, Her­bi­zi­de in gro­ßem Sti­le ab­set­zen.

Wenn das sehr fra­gi­le Öko­sy­stem ei­nige Jah­re für in­dus­tri­elle Land­wirt­schaft ge­nutzt we­rden soll­te, re­ch­nen et­li­che der vor Ort be­frag­ten Agrar­in­ge­nieur:­innen da­mit, dass es rasch an Frucht­bar­keit ver­liert, da we­ni­ger durch­wur­zelt und mit schwindender Hu­mus­schicht, was in lo­gi­scher Kon­se­quenz mehr Men­schen die Le­bens­grund­la­ge kos­ten dürf­te.

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Fo­to: C.E. (Dan­ke an Maike!)

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