Bonjour, guten Tag & hello auf dem ersten Dolmetschweblog Deutschlands.
Gerade schreibe ich von einer Dienstreise aus, der ersten in diesem Jahr. Heute ist coronabedingt auch erst mein zehnter Honorartag dieses Jahres. Normalerweise wäre der im Februar drangewesen.
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Aus einem alten Französischlehrbuch |
Zwei Bildnachträge zur Reise, eine Fundsache aus einem alten Lehrwerk, sowie Colmar. Zum Glück ist mit dem Auto nichts passiert. Hurtig geht's weiter zur nächsten Werksküche. Das Vokabular geht mir flott von der Zunge, in dieser Branche dolmetsche ich jetzt im zweiten Jahr. Am Ende der Reise werde ich meine Großküchen sechs bis neun besichtigt haben.
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Colmar: Buntblatt mit Blumen |
Mein Job ist es, den Informationsfluss in beide Richtungen sicherzustellen. Hier treffen Menschen aus ein- und derselben Branche aufeinander, die ich ein wenig aufeinanderzumoderiere mit meiner Arbeit. Die Chemie muss stimmen,
on trouve et on cherche des atomes crochus, um die sich anbahnende Zusammenarbeit zu erleichtern.
Dabei geht es immer auch um allgemeine Dinge, wichtig sind auch die in Frankreich wichtigen Essenspausen. Ich flechte Erläuterungen ein, spiele verbales Pingpong, lasse meine Arbeit federleicht wirken. Am Ende solcher Tage weiß ich nie, was ich gegessen habe. Nicht einmal, ob. Oft nehme ich später eine Extramahlzeit ein.
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Überall Hinweisschilder |
Beim Stadtbummel fällt mir auf, dass hier viele Menschen auch auf der Straße Masken tragen. Auch in den Geschäften und im städtischen Umfeld gibt es viel mehr Hinweise als in Berlin, gedruckte, in Plastik eingeschweißte Hinweise, die wie für die Ewigkeit gemacht wirken.
Widersprüchlich wirkt: hier tragen alle Papiermasken.
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Sie fallen wie Herbstlaub |
In Frankreich dominiert die meist in China gefertigte sehr luftige Chirurgenmaske, die kurzlebig ist und jetzt häufig als Müll auf der Straße zu sehen sind. In Deutschland tragen mehr Menschen handgenähte Alltagsmasken.
Dabei hat Frankreich schon vor langer Zeit mit die besten Nähanleitungen veröffentlicht (
Link zur AFNOR hier). Meine vierlagigen, sichersten Masken stammen von einer Freundin, die sonst in der
Comédie Française Kostüme gestaltet.
Am Abend geht es weiter nach Luxemburg.
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Fotos: C.E.
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