Donnerstag, 27. August 2020

COVIDiary (140)

Bon­jour, gu­ten Tag & hel­lo auf dem ersten Dolmetschweblog Deutschlands. Gerade schreibe ich von einer Dienst­rei­se aus, der ersten in diesem Jahr. Heute ist coronabedingt auch erst mein zehn­ter Hono­rar­tag dieses Jahres. Norma­ler­weise wäre der im Februar dran­ge­wesen. 
 
Aus einem alten Französischlehrbuch
Zwei Bildnachträge zur Reise, eine Fundsache aus einem alten Lehrwerk, sowie Col­mar. Zum Glück ist mit dem Auto nichts passiert. Hurtig geht's weiter zur nächsten Werksküche. Das Vokabular geht mir flott von der Zunge, in dieser Branche dol­metsche ich jetzt im zwei­ten Jahr. Am Ende der Reise werde ich meine Groß­küchen sechs bis neun besichtigt ha­ben.

Colmar: Buntblatt mit Blumen
Mein Job ist es, den Informa­tionsfluss in beide Richtungen sicher­zu­stellen. Hier treffen Men­schen aus ein- und derselben Branche auf­ein­an­der, die ich ein wenig auf­ein­an­der­zu­mo­de­riere mit meiner Arbeit. Die Chemie muss stimmen, on trouve et on cherche des atomes crochus, um die sich an­bah­nen­de Zusammen­arbeit zu erleichtern.
Dabei geht es immer auch um allge­meine Dinge, wich­tig sind auch die in Frankreich wichtigen Es­sens­pau­sen. Ich flechte Erläuterungen ein, spiele ver­ba­les Pingpong, lasse meine Arbeit federleicht wirken. Am Ende solcher Tage weiß ich nie, was ich gegessen habe. Nicht einmal, ob. Oft nehme ich später eine Extramahlzeit ein.

Überall Hinweisschilder
Beim Stadtbummel fällt mir auf, dass hier viele Menschen auch auf der Straße Masken tragen. Auch in den Ge­schäf­ten und im städtischen Um­feld gibt es viel mehr Hin­wei­se als in Berlin, ge­druck­te, in Plas­tik einge­schweiß­te Hin­wei­se, die wie für die Ewig­­keit ge­macht wirken.
Widersprüchlich wirkt: hier tragen alle Pa­pier­mas­ken.


Sie fallen wie Herbstlaub
In Frankreich dominiert die meist in China ge­fer­tig­te sehr luftige Chirurgenmaske, die kurzlebig ist und jetzt häu­fig als Müll auf der Straße zu sehen sind. In Deutsch­land tragen mehr Men­schen handgenähte Alltagsmasken.

Dabei hat Frank­reich schon vor langer Zeit mit die besten Nähan­leitungen veröffent­licht (Link zur AFNOR hier). Meine vier­la­gi­gen, sichersten Mas­ken stammen von einer Freun­­din, die sonst in der Co­mé­die Fran­çaise Kos­tü­me gestaltet.

Am Abend geht es weiter nach Luxemburg.

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Fotos: C.E.

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