Grünzeug pflegen und benennen ist in unserem Hofgarten ein- und derselbe Vorgang. Das liegt nicht nur daran, dass hier eine Linguistin mitgärtnert. Wir verstehen uns alle so, dass wir die Freude über das Gärtchen ebenso gerne teilen wie das Wissen dazu. Die Leseanfänger üben stolz ihre Fertigkeiten und zeigen dann den Eltern, was hier wächst. Auch alle anderen lernen Neues.
In den letzten Jahren hatten wir bis zu 300 Liter Komposterde per annum aus eigener Herstellung, jetzt ist es etwas weniger, da wir manches dort weglassen, was vielleicht doch für Nager interessant sein könnte. Der Sommer 2018 ist in Sachen Kompost unvergessen, denn da wurde aus dem Haufen innerhalb von nur drei Wochen feinster Humus. (Im Hochsommer braucht es sonst sechs Wochen.) Die Gießkanne abends sorgte für feuchtheißes Klima. So schnell geht das sonst nur in Indien. Dieses Gartenprojekt nahm übrigens mit meiner Dolmetscherspezialisierung auf naturwissenschaftliche Themen wie Bodengesundheit, mikrobielle Vielfalt und Erosionsbekämpfung vor etlichen Jahren überhaupt erst Fahrt auf.
Und während wir Großstädter weiterhin den Sommer genießen und dabei auf Abstand bleiben, bilde ich mich tagein, tagaus an meinen Sprachen fort, lerne weiter Fachliches aus den normalerweise bearbeiteten Themenfeldern und halte meine Vokabellisten à jour. Wir wissen ja nicht, wann es wieder losgeht.
Grün- und Buntzeugs mit Erklärstäbchen |
Collage: C.E.
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