Samstag, 7. Januar 2012

Mehr Licht ...!

... sprach der al­te Ge­heim­rat und ver­starb. Irgendwo las ich, dass der Mann aus Frank­furt am Main aber auch mundartlich: "Mer lischt hier so schlescht" hätte sagen wol­len, man liegt hier so schlecht, und einfach nicht fertiggeworden ist.

Schluss mit den Kalauern. Einem Vorschlag einer Freundin folgend bringe ich heute als Link der Woche einen alten Artikel zum Thema Licht, den ich vor x Jahren verfasst habe. Sorry für dieses wiederholte Re­cy­cling­ma­terial, erst gestern was Poeti­sches, jetzt 'ne Repor­tage, aber offenbar hat mein Schreiben und Fo­to­gra­fie­ren der letzten Tage den Eindruck erweckt, dass ich unter akutem Licht­man­gel leiden würde.

Seit ich in Berlin lebe, sind mir die Winter zu dunkel. Schön sind die blau­grau­en Tage, zu denen alte Berliner sagen: "Veilchen in Milch gekocht", aber irgendwann ist es nur noch grau in grau.

Vergleich Lichtlampe und Tageslicht
Quelle: Wikipedia/Creative Commons

Lichtsensible Menschen wie ich neigen zu einer aus­ge­wachsenen Win­ter­de­pres­sion, gegen die mit Johan­nis­kraut sowohl ein Kraut gewachsen ist, als auch der Mensch in seiner Ingeniosität ein hel­fend' Ding erfunden hat: Die Ta­ges­licht­lampe. 

Seit ich eine besitze und mit der Licht­the­ra­pie angefangen habe, ist mein Ver­hal­ten zu Licht ins­ge­samt viel gesünder geworden.

Win­ter­de­pres­sion adé, konnte ich damals sehr bald sagen, derzeit leuchtet sie bei mir winters nur ca. vier Tage in der Woche am Mor­gen oder am späten Vormittag.

Denn wenn ich auch an tiefgrauen Tagen wenig­stens einmal mein eckiges "Bull­au­ge" auf dem Küchen­tisch an­ge­schmissen und das strah­lende Licht gesehen habe, das man sonst nur an Son­nen­tagen oder im Himmel über den Wolken zu Gesicht bekommt, hebt das nicht nur meine Stimmung, ich habe auch der mich an­schlie­ßend wieder um­ge­ben­den Grisaille gegenüber einfach nur eine gelas­sene Haltung.

Das war mein Résumé. Die Teile waren vor etlichen Jahren noch sehr teuer, ich würde aber auf jeden Fall ein Qualitätsgerät empfehlen, da die Li­dl­Al­diTchi­bo­Sonst­was-Geräte oft flackern.

Ach ja, bei Wi­ki­pedia fand ich eben noch diesen Satz: "Anders als früher an­ge­nommen scheint es (...) wichtig, die Licht­therapie nicht irgend­wann vor­mit­tags, sondern mög­lichst gleich nach dem Aufstehen an­zu­wenden."

Das werde ich ab morgen gleich berücksichtigen. Danke, Bine, für die An­re­gung zum Blogpost, ohne sie hätte ich diese "Mor­gen­info" nicht bekommen.

So, hier geht's zum alten Text. Bonne lecture !


P.S.: Obacht bei Selbst­me­dikation, Johan­nis­kraut verstärkt die Licht­em­pfind­lich­keit. Besonders bei sen­sibler Haut vorher den Arzt befragen!
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Foto: Wikipedia/Creative Commons

3 Kommentare:

Annika hat gesagt…

Ich dachte er hat gesagt "mehr nicht" :) Aber das ist eigentlich immer das schöne. Die Interpretation der Worte der weißen Herren.

caro_berlin hat gesagt…

;-)

Weise, weiße Lichtgestalten ...

André hat gesagt…

Ja, ich gehöre auch zu den "Lichtsaugern" und brauch recht taghelles Halogenlicht.