Es ist August, wir sind hier ganz unter uns, da darf ich mal direkt sein. Normalerweise sind wir so mit diplomatischen Wassern gewaschen, dass wir keine gros mots verwenden, also wirklich nie, auf Deutsch: 'schlimme Wörter', es sei denn, es ist ein Zitat und die Situation zwingt uns dazu.
Und heute ist so ein Tag. Für uns #interpreter ist KI ein Werkzeug, um zum Beispiel schnell Vokabellisten zu erstellen. Einige Unternehmen versuchen jedoch bereits, automatische KI-Einsätze ohne menschliche #terps als Konferenzlösung zu verkaufen.
Wer hat in letzter Zeit Erfahrungen damit gemacht — aus dem Publikum? Könnte ich Sie oder Dich dazu interviewen? Ich würde gerne weiter über das Thema schreiben. Ich würde mich freuen, wenn diese Anfrage weitergeleitet wird, vielleicht auch von Dir oder Ihnen?
Bilder aus dem Leben einer menschlichen Dolmetscherin |
"Bald wird die KI besser dolmetschen als ihr Menschen", wird uns immer wieder prophezeit. Ich schreibe an dieser Stelle regelmäßig über diverse Probleme mit Technik, angefangen mit der automatischen Texterkennung, denn 2004 hatte ich nicht nur ein dickes Drehbuch zum Übersetzen auf dem Schreibtisch liegen, sondern auch eine dicke Sehnenscheidenentzündung. Also habe ich mir auf einer Messe Dragon NaturallySpeaking gekauft, eine Software, die damals bei Juristinnen und Juristen sehr beliebt war, von uns wie ein kleines Haustier "der kleine Drache" genannt.
Aber die Zahl der "Hörfehler" war ebenso legendär wie die Qualität mancher Tippfehler. Erst gestern hat mich eine Kollegin an einen erinnert: "Mit heißen Küssen" schrieb das System und nicht "mit herzlichen Grüßen". Ohne gründliches Korrekturlesen oder in Eile lief da gar nichts.
Fundsachen bei www.pixlr.com (generiert am 8.8.2024) |
Doch zurück zum Dolmetschen. Ist es überhaupt möglich, Menschen beim Dolmetschvorgang einzusparen, wenn es über einfache Fragen hinausgeht? "Ist das hier die Straße zum Brandenburger Tor?" ist ziemlich techniksicher.
Dazu habe ich in den letzten Tagen ChatGPT befragt. Zu meinem Interview mit dem KI-System hier entlang: klick!
Dolmetschen erfordert neben Sprachkenntnissen auch viel Menschenkenntnis und Lebenserfahrung.Die Bilder oben habe ich zufällig im Netz gefunden. Auf denen erkennt sogar meine zweieinhalbjährige Nichte alle Fehler! Bei den Illustrationen muss ich sofort an die lieben Österreicherinnen und Österreicher denken. Die haben da einen schönen Kurzkommentar: "Ach, geh' scheiß'n!"
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Illustrationen: eigene Fotos / pixlr.com,
Prompt: "girl pooping".
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