Sonntag, 31. März 2024

Piepmatzrabatz

Ob zu­fäl­lig oder ge­plant: Sie sind mit­ten in ei­nem di­gi­ta­len Ta­ge­buch aus der Ar­beits­welt der Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen ge­lan­det, das seit 2007 be­steht — in In­ter­net­jah­ren ge­rech­net seit ewig. Ich dol­met­sche mit Deutsch als Mut­ter­spra­che be­vor­zugt in die fran­zö­si­sche Spra­che (und aus dem Eng­li­schen). Sonn­tags wer­de ich hier pri­vat.

Nach Ar­beits­ta­gen und -wo­chen vol­ler an­spruchs­vol­ler Her­aus­for­de­run­gen er­ho­le ich mich ger­ne in der Som­mer­er­wei­te­rung meiner Woh­nung, dem Bal­kon, sit­ze auf der Kom­post­kis­te oder ha­be die Pfo­ten in der Er­de, die Na­se an der fri­schen Luft.

Hier noch un­be­sucht: neu­e Be­wäs­se­rung
Bald wächst hier wie­der al­les kreuz und quer! Aber jetzt putze ich, dann mische ich Hu­muserde aus mei­nem Kom­post un­ter die Bal­kon­kas­ten­erde. Die dunkle, krü­me­lige Mi­schung ver­spricht meinen Pflan­zen eine gute Nähr­stoff­ver­sor­gung.

Da­bei höre ich dem Zwit­schern der Vö­gel um mich herum, Piep, Piep, Tschilp, Tschilp, Au­tos gibt es heute Mor­gen nur we­nige auf der Straße, nur ei­ni­ge Be­trun­kene fluchen tor­kelnd nach­hause. Die meis­ten Bäu­me sind noch kahl, hier und da sprie­ßen die ers­ten Blätt­chen. Das wich­tigs­te an den Bäu­men ist die Luft zwi­schen den Blät­tern, fällt mir wie­der mal auf. Noch seh­en wir durch Bäu­me hin­durch.

Da­bei höre ich nur Zwit­schern der Vö­gel um mich herum, Piep, Piep, Tschilp, Tschilp, Au­tos gibt es heute Mor­gen kaum auf der Stra­ße, nur zwei Be­trun­kene flu­chen tor­kelnd nach­hause. Die meis­ten Bäu­me sind noch kahl, hier und das ers­te Grün. Das wich­tigs­te an den Bäu­men ist die Luft zwi­schen den Blät­tern, fällt mir wie­der mal auf. Noch seh­en wir durch die Bäu­me hin­durch.

Auf dem Markt habe ich ei­ni­ge Ol­las ge­kauft, die tra­di­tio­nel­len Be­wäs­se­rungs­krüge aus Ton. Ich grabe sie in Blumentöpfe und -kä­sten ein, damit ich nach lan­gen Ar­beits­ta­gen und Tan­go­aben­den nicht im­mer ans Wä­ssern den­ken muss (die lie­ben Mit­men­schen über­las­sen mir das im­mer)!

Rasch die Er­de ange­feuch­tet und gleich auch et­was Saat­gut ver­teilt; einen Kaf­fee im "Jrünen" spä­ter geht's in die Kü­che zu an­deren Auf­gaben. Als al­les kö­chelt, schaue ich noch­mal aus dem Bal­kon­fen­ster raus. Was muss ich sehen?

Auf dem Bal­kon fin­det ein ve­ri­tab­les Fa­mi­lien­tref­fen statt! Ein Dut­zend Piep­mätze sitzt fröh­lich auf der Blu­men­topf­er­de, macht gro­ßen Ra­batz und lässt sich da­bei das Fest­mahl schmecken. Die Ol­las mit ih­ren noch ge­öff­ne­ten Fla­schen­häl­sen bie­ten eine ide­ale Vo­gel­trän­ke! Wenn die Mi­nia­tur­flug­sau­rier da drau­ßen so wei­ter­ma­chen, sind die Sa­men weg, bevor sie über­haupt eine Chan­ce hat­ten zu kei­men.

Ich las­se der Na­tur erst­mal ih­ren Lauf in der Hoff­nung, dass trotz der hun­grigen Vö­gel ei­ni­ge Sa­men­körn­chen kei­men und den Weg ans Ta­ges­licht fin­den werden. Ich könn­te auch die Kette mit den alten, CD-ar­ti­gen Da­tens­pei­chern aus der Kis­te ho­len, mal wieder vor dem Bal­kon­fen­ster auf­hän­gen und neu sä­hen.

Und ja, ich ge­be es zu, den gan­zen Blog­ein­trag ha­be ich nur we­gen eines Wor­tes ge­schrie­ben: Piep­matz­ra­batz.

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Foto: C.E.

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