Sonntag, 3. März 2024

Sonntagsbraten

Bon­jour, hel­lo und gu­ten Tag! Sie le­sen hier in ei­nem Blog aus der Ar­beits­welt, ge­nau­er: aus dem All­tag der Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen. Meine Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich arbei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Büro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Sonn­tags wer­de ich hier pri­vat.

Früh­ling im Abend­licht
Neben dem Dol­met­schen le­se ich im­mer wie­der Tex­te Kor­rek­tur, die von Kol­leg:innen über­setzt wor­den sind. Heu­te ei­n ak­tu­el­les po­li­ti­sches The­ma, zu dem ich un­längst le­sen und dol­met­schen durf­te.

Bei Oma und Opa hieß das "gu­te Stück Fleisch", der auf­ge­tischte Bra­ten, noch "Sonn­tags­bra­ten". Da­mals war die Welt ge­fühlt noch in Ord­nung.

Spä­ter hät­ten wir ei­gent­lich die Wör­ter "Mon­tags­bra­ten", "Diens­tags­bra­ten", "Mit­twochs­bra­ten" nut­zen müs­sen; heute wird uns im rei­chen Teil der Welt zu den drei Haupt­mahl­zei­ten Fleisch und Wurst ge­reicht.

So viel, wie wir in Deutsch­land Fleisch kon­su­mie­ren, kön­nen wir an Tie­ren gar nicht füt­tern, al­so braucht die Tier­mast, So­ja aus Re­gio­nen, in de­nen einst Re­gen­wäl­der ste­hen, Tier­fut­ter aus Hunger­län­dern.

Die vie­le Gül­le, die da­bei ent­steht, führt wie­der­um zu Straf­zah­lun­gen an die EU, da da­von zu viel ins Grund­was­ser ein­sickert. Auch die Was­ser­auf­be­rei­tung ist teu­rer ge­wor­den, die Kos­ten tra­gen auch Ve­ge­ta­rie­rin­nen und Ve­ga­ner.

Noch ein As­pekt: Die Mas­sen­tier­hal­tung ist für vie­le Tie­re höchst qual­voll. Wer die Na­tur und die Kre­atur liebt, wer Em­pa­thie hat oder re­li­giös ist, möch­te ei­gent­lich nicht, dass an­de­ren füh­len­den Le­be­we­sen ("Mit­ge­schöp­fen") so viel Leid an­ge­tan wird.

Kurz: Über­mä­ßig viel Fleisch und Wurst­ge­nuss in den rei­chen Län­dern macht die Mensch­heit in brei­ter Front zu Ver­lie­re­rin­nen und Ver­lie­rern. Und klar kön­nen wir ei­nen Sonn­tags­bra­ten es­sen, die Mit­twochs­wurst und den Frei­tags­fisch, aber ge­sun­d, art­ge­recht Auf­ge­zo­ge­nes, pas de pro­blème!

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Col­la­ge: 
C.E.

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