
Absurde Fragen. Wir Dolmetscher und Übersetzer hören sie oft. Gerne auch im Zusammenhang mit: "Ist ein spannendes Thema!" oder: "Sie können dann auch ABC (irgendeinen berühmten Star) kennenlernen!" Anwalt oder Metzger werden nicht um kostenlose (oder beinahe kostenlose) Dienstleistungen geben.
Oder den da: "Wir sind ein Kulturverein mit sozialem Engagement, und uns gibt's erst seit fünf Jahren. Wir veranstalten zum ersten Mal einen Kongress und sind selbst überrascht, wie viele Ministerien uns dabei helfen wollen. Wir konnten durch die Förderung sogar den kleinen Kongress um einen weiteren Tag verlängern. Leider reicht das Geld nur für die Panelgäste, ihre Reise und Unterbringung. Dummerweise haben wir vergessen, Dolmetscher zu kalkulieren. Könnten Sie nicht für ein Drittel des Sonstigen kommen? Sie haben doch eben erst zum Thema was für die Zeitung XYZ übersetzt, Sie sind doch eingearbeitet?"

Schick sind auch die staatlich finanzierten Einrichtungen, die einen "Freundschaftstarif" erbitten — "... und außerdem machst Du das doch mit links, Du beschäftigst Dich doch in Deiner Freizeit intensiv mit dem Thema!" — und einen danach nicht mehr kennen.
Eine Kollegin antwortet ganz schlicht auf Fragen, die mit: "... und wir haben kein Geld" enden: "Und ich bin nicht das Sozialamt, ich muss meine Miete auch zahlen!"
Zum Glück sind das Ausnahmen, aber sie kommen leider oft genug vor, um hier Erwähnung zu finden.
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Illustrationen: Archiv
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