Dolmetscher brauchen mehr Zeit, wenn sie Vokabeln wie die Schultüte, mein gestriges Beispiel, im gesprochenen Kontext übertragen wollen. Begriffe wie dieser sind aber die Ausnahme. Im Normalfall verfügen die meisten Sprachen etwa über die gleiche Spracheffizienz, wie die Informationsdichte pro Silbe dividiert durch die Anzahl der Silben pro Sekunde genannt ist.
Diese Information ist Ergebnis einer Forschung, über die gestern der österreichische Standard berichtet hat. Kurz: Schnellere Sprachen liefern weniger Informationen je Silbe, um die hohe Geschwindigkeit auszugleichen.
Der Artikel geht auf die Forschungsarbeit eines Teams aus französischen Sprachwissenschaftlern zurück, die am Forschungsinstitut CNRS und an der Universität Lyon die Sprechgeschwindigkeit von 60 muttersprachlichen Sprechern von sieben Idiomen getestet haben: Französisch, Deutsch, Spanisch, Englisch, Italienisch, Japanisch und Chinesisch (Mandarin). Die untersuchten Sprachen waren, wenn die Faktoren Zeit, Inhalt und Silbenanzahl zugrunde gelegt wurden, im Schnitt alle gleich "effizient", nur das Japanische trat mit einem geringeren Inhaltswert verglichen mit den vielen Silben, die zu seiner Vermittlung gebraucht wurden, hervor.
Hier geht's zum Abstract der Forschungsergebnisse.
1 Kommentar:
Ja, japanisch könnte schon etwas Entrümpelung vertragen. Vor allem haben die Japaner selber schon Probleme damit: Ich sage nur On- und Kun-Lesung der Kanji.
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