"Made in France" |
Die satirische Wochenzeitung Le Canard enchaîné, die schon mal mit dem Slogan "Die Pressefreiheit nutzt sich nur ab, wenn sie nicht genutzt wird" wirbt, berichtet über die Pläne der rechtsextremen Partei RN, die, sollte sie an die Macht gelangen, ausländischen Studenten die Beihilfen und die Zimmer in Wohnheimen kündigen möchte.
Der Hintergrund dürfte sein, dass am Stammtisch viele ausländische Studenten böswillig in den Generalverdacht gebracht worden sind, sich ein Visum zu erschleichen, um in Frankreich schwarzzuarbeiten und es sich anschließend in der 'sozialen Hängematte' gemütlich zu machen.
Französischsprechende im Ausland sind wichtig, um die Exporte Frankreichs am Laufen zu halten — vor allem in Zeiten, in denen im "Hexagon" immer weniger Schüler Deutsch lernen und deshalb für viele offene Stellen, die Deutschkenntnisse voraussetzen, keine geeigneten Bewerber:in nen mehr zu finden sind. Das Image Frankreichs im Ausland verbessert sich durch die ausländischen Studierenden.
Nicht zuletzt fehlen auch in Frankreich Personen, die Medizin, Ingenieurwesen, Informatik oder Erziehungswissenschaften studiert haben. Kurz: Die "nationale Präferenz" der Identitären ist nirgendwo eine gute Idee.
Und was mache ich ab Sonntag mit meiner sozialen Ader, meinen Fachgebieten und der eigenen Erfahrung, in Frankreich studiert und damit meine Existenzgrundlagen gelegt zu haben? Muss ich dann meinen Blog hier durchgehen und alle kritischen Postings auf "privat" stellen? Oder soll ich mir gleich einen neuen Beruf suchen, eine Festanstellung, irgendwo, irgendwas?
Der Hintergrund dürfte sein, dass am Stammtisch viele ausländische Studenten böswillig in den Generalverdacht gebracht worden sind, sich ein Visum zu erschleichen, um in Frankreich schwarzzuarbeiten und es sich anschließend in der 'sozialen Hängematte' gemütlich zu machen.
Das ist auf mehreren Ebenen sehr kurzsichtig. Ausländische Student:innen steuern jedes Jahr ein Nettosaldo von 1,3 Mia. Euro zu den Staatsfinanzen bei. Den aus der Heimat nach Frankreich mitgebrachten fünf Mia. Euro stehen natürlich Ausgaben für Bildungseinrichtungen, Mensen, Wohnheimplätzen und Fördergeldern entgegen. Aus dem Gesamtumsatz ergeben sich zudem Steuereinnahmen (Quelle: www.campusfrance.org).
Französischsprechende im Ausland sind wichtig, um die Exporte Frankreichs am Laufen zu halten — vor allem in Zeiten, in denen im "Hexagon" immer weniger Schüler Deutsch lernen und deshalb für viele offene Stellen, die Deutschkenntnisse voraussetzen, keine geeigneten Bewerber:in nen mehr zu finden sind. Das Image Frankreichs im Ausland verbessert sich durch die ausländischen Studierenden.
Nicht zuletzt fehlen auch in Frankreich Personen, die Medizin, Ingenieurwesen, Informatik oder Erziehungswissenschaften studiert haben. Kurz: Die "nationale Präferenz" der Identitären ist nirgendwo eine gute Idee.
Und was mache ich ab Sonntag mit meiner sozialen Ader, meinen Fachgebieten und der eigenen Erfahrung, in Frankreich studiert und damit meine Existenzgrundlagen gelegt zu haben? Muss ich dann meinen Blog hier durchgehen und alle kritischen Postings auf "privat" stellen? Oder soll ich mir gleich einen neuen Beruf suchen, eine Festanstellung, irgendwo, irgendwas?
Im Kolleg:innenkreis jedenfalls ist es extrem ruhig, alle halten die Luft an.
______________________________
Illustration: Ministère de l'Économie et des Finances
Illustration: Ministère de l'Économie et des Finances
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen