"Wir werden am Ende des Tages das große Bild haben." Ja, genau, am Ende des Vorgangs wissen wir, woran wir sind.
"Da haben Sie einen Punkt!" Wo ist er? Hab' ich Farbe auf der Nase? Ich streiche gerade die Küche. Ach, Sie meinten, dass ich recht habe? Prima!
Mit "Deppen-Apostroph" |
Gut, gut, ich weiß, Sprache ändert sich, entwickelt sich weiter, es kamen und kommen Wörter von allüberall her in unsere Sprache, Neologismen, nicht nur "in 2024" (besser: im Jahr 2024, dieses Jahr).
Aber wenn die Honorare in der Synchronbranche ins Bodenlose gedrückt werden und die Sätze der freien Mitarbeiter:innen in den Medien ist klar, dass solchen Entwicklungen damit Vorschub geleistet wird. (Oder aber schlicht, weil eine festangestellte Redakteurin/ein festangestellter Redakteur es eilig hatte oder denkfaul war.)
Die ursprünglichen Begriffe sind nicht altmodisch oder verstaubt, sondern geraten leider in unserer Epoche, in der DEnglish dominiert, ins Hintertreffen. Wir brauchen Naturschutz für Wörter.
Tipp einer Kollegin für roll out: "flächendeckend umsetzen".
Der eigentliche Aufreger des Spiegel-Beitrags ist aber ein ganz anderer: Der Chef von X gibt vor, die Privatsphäre der Nutzer:innen zu schützen und ändert die Einstellungen so, dass z.B. bei Likes nicht mehr erkennbar ist, wem da was gefällt. Bislang war die Urheberschaft von Markierungen sichtbar. In Zeiten, wo Hetze im Netz und gekaufte Klicks von Bots ein Problem sind, ist das eine fatale Entscheidung, die X weiter schwächen wird.
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Illustration: Dall:e, im Stil von Henri Matisse
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