"Was ist in Frankreich los?" Diese und ähnliche Fragen finde ich heute in meiner Mailbox. Gemeint ist wohl die neueste Entwicklung: Auflösung des Parlaments durch Präsident Macron und Neuwahlen am Monatsende.
"Made in France" |
Macron befindet sich im dritten Jahr seiner fünfjährigen Amtszeit. Entsprechend den Ergebnissen der kommenden Wahlen wird er dann einen Premierminister oder eine Premierministerin ernennen, die dann "seine" / "ihre" Regierung zusammenstellt, also die anderen Minister, vorschlägt.
Macron setzt offenbar darauf, dass die französische Bevölkerung die Rechtsextremen zwei Jahre lang in der Praxis erlebt und danach wieder die bürgerlich-demokratischen Parteien den Präsidenten oder die Präsidentin stellen werden.
Die Linke ist in Frankreich sehr zerstritten, doch vielleicht findet sie unter diesem großen Druck zusammen. Macrons Entscheidung wird in diesen Kreisen mit Pokerbegriffen kritisiert, nämlich "alles aufs Spiel setzen", auf Französisch faire tapis.
Die extremen Rechten in Frankreich bestehen aus der Partei von Marine Le Pen, dem "Rassemblement National" (31,37 % der Stimmen), und einer zweiten, noch radikaleren Partei namens "La France fière" (wörtlich: "stolzes Frankreich"; 5,47 % der Stimmen). Zusammen haben fast 37 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Frankreich für extremistische Parteien gestimmt; die Wahlbeteiligung lag bei 51,49 %. Auch in Frankreich gibt es bei den Europawahlen keine Fünf-Prozent-Hürde.
Der relativ knappe Wahlerfolg von "La France fière" ist daher bedeutend. Die Spitzenkandidatin dieser Partei heißt Marion Maréchal. Sie trug lange den Namenszusatz Le Pen, denn sie ist eine Enkelin des Gründers des ehemaligen "Front National", Jean-Marie Le Pen, sowie Nichte von Marine Le Pen, die der umbenannten Partei ihres Vaters vorsteht. Treffen zur Vorbereitung möglicher Koalitionen sind also Familientreffen.
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Illustration: Ministère de l'Économie et des Finances
Die Linke ist in Frankreich sehr zerstritten, doch vielleicht findet sie unter diesem großen Druck zusammen. Macrons Entscheidung wird in diesen Kreisen mit Pokerbegriffen kritisiert, nämlich "alles aufs Spiel setzen", auf Französisch faire tapis.
Die extremen Rechten in Frankreich bestehen aus der Partei von Marine Le Pen, dem "Rassemblement National" (31,37 % der Stimmen), und einer zweiten, noch radikaleren Partei namens "La France fière" (wörtlich: "stolzes Frankreich"; 5,47 % der Stimmen). Zusammen haben fast 37 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Frankreich für extremistische Parteien gestimmt; die Wahlbeteiligung lag bei 51,49 %. Auch in Frankreich gibt es bei den Europawahlen keine Fünf-Prozent-Hürde.
Der relativ knappe Wahlerfolg von "La France fière" ist daher bedeutend. Die Spitzenkandidatin dieser Partei heißt Marion Maréchal. Sie trug lange den Namenszusatz Le Pen, denn sie ist eine Enkelin des Gründers des ehemaligen "Front National", Jean-Marie Le Pen, sowie Nichte von Marine Le Pen, die der umbenannten Partei ihres Vaters vorsteht. Treffen zur Vorbereitung möglicher Koalitionen sind also Familientreffen.
Illustration: Ministère de l'Économie et des Finances
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