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Blick vom Maybachufer rüber |
Für die Deutschlernenden: Als "5. Jahreszeit" bezeichnen Karnevalisten die Hoch-Zeit ihrer Festivitäten.
Allerdings beschreibt Kurt Tucholsky den Spätsommer als die Fünfte. Da hier in den verschiedenen Epochen gezählt wurde, ist die Zählung nicht chronologisch.
Sei's drum.
Die 6. Jahreszeit
Nackt steht das Holz, friert vor
dem Himmel, der besonders groß
ist und mit kaltem Wind den Frühling
herbeiflüstert so licht und leicht.
ist und mit kaltem Wind den Frühling
herbeiflüstert so licht und leicht.
Laut stimmen die Winzdinos ein:
großer Piepmatzrabatz, im Wettbewerb
mit den Menschenjungen auf der Schaukel.
Noch steckt der Winter im Land.
Wir sehen hindurch auf Haus, auf Gleis
der Hochbahn, auf Museum, Turm und Tal,
auf Gewässer und Wiese, Schule und Spielplatz.
Äste und Zweige haben grüne Tupfer.
Die 6. Jahreszeit ist noch kalt und doch schon
wärmer, dann und wann. Wir schauen hin und wir
erkennen ganz genau: Das wichtigste an den Bäumen
ist die Luft zwischen den Ästen.
ist die Luft zwischen den Ästen.
Poésie en prose heißt sowas auf Französisch. Visuelle Poesie ist es aber auch, denn an den Zeilen lässt sich sehen, wie ein Kind schaukelt und immer höher kommt.
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Baumdurchsichten am Landwehrkanal |
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Fotos: C.E.
2 Kommentare:
Sehr schön. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Schönes Bild, Danke! Und alles Liebe zum Wiegenfeste, meine Große! Herzlich, Bine
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