Dienstag, 4. Dezember 2012

Medienarbeit

Willkommen auf den Seiten meines Blogs. Ich arbeite im Bereich Sprache für Politik, Wirtschaft und Medien. Im letztgenannten Sektor müssen wir immer mehr um angemessene Honorare kämpfen, denn die Medienlandschaft hat sich nicht zu ihrem Besten verändert. Einblicke!

Außer der Reihe geht die Woche mit Linktipps weiter.

Wohin hat sich die Medienbranche entwickelt? Da dieses Blog wegen meiner Spezialisierung auf Film und Kino von Leute gelesen wird, die sich für Spracharbeit in genau dem Bereich interessieren, hier der Link zu einem erschütterten Filmdokument.

Der Bundesverband Fernsehkameraleute hat unlängst eine Podiumsdiskussion zum Thema der Arbeitsbedingungen in den Medien aus der Sicht der Kameraleute veranstaltet.

Die Diskussion über Medienproduktion am Existenzminimum haben die Kameraleute dokumentiert.

Der Verfall der Arbeitsbedingungen färbt auch auf uns Übersetzer und Dolmetscher für Film und Fernehen ab.

Wer erwägt, sich in diese Richtung fortzubilden (oder gar ein entsprechendes Masterstudium aufzunehmen), möge sich die knapp hundert Minuten gönnen, die das Programm dauert, oder mindestens das Impulsreferat anzuhören. (Danke nach München, HAL!)

Gut verdienen in der Branche nur die Spitzenleute. Aber um an die Spitze zu gelangen, braucht es Routine. Und die jahrelange Arbeit, um die Routine zu erlangen, wird nicht mehr angemessen honoriert. Auch nicht die notwendige Basisarbeit.

Viele arbeiten (selbst für die öffentlich-rechtlichen Sender) am Rande der Legalität. Oder aber sie sind aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, den Beruf aufzugeben. Das Praktikantenunwesen ist ein Teil des Problems. Auch das Überangebot an Qualifizierten zählt dazu.

Etliche Aktive verdingen sich in ihrer Not an einer der wie Unkraut aus dem Boden schießenden staatlichen und privaten Ausbildungsstätten, um wenigstens ein geringes regelmäßigen Einkommen zu generieren. Ich sehe bislang noch keinen Ausweg aus der wirtschaftlichen Misere, habe aber gehört, dass die neue Rundfunkgebühr, die nach Haushalt erhoben wird, eine mehrere hundert Millionen schwere Summe mehr in die Kassen des öffentlich-rechtlichen Systems spülen wird.

Es wäre ein Beweis für human sense, diese Themen im Alltag erfolgreich zusammenzubringen ... und auch Geld für freie Produktionen zur Verfügung zu stellen. (Hier ein Tipp aus der Industrie.) "Wetten, dass ..." daraus nichts wird? Wer nachweislich dafür sorgt, dass doch: Ihn (oder sie) bekoche ich höchstpersönlich bei mir zu Hause mit einem Fünf-Gänge-Menü, Champagner inbegriffen.

Zweites Thema: Wo Schatten ist, ist auch Licht ... hier noch ein gutes Beispiel.

Ideenklau ist in manchen Medienunternehmen an der Tagesordnung. Letzte Woche erfuhr dies eine Bloggerin, die in ihrer Tageszeitung einen schlechten Verschnitt der eigenen Modekolumne lesen musste. (Hier ist die ganze Geschichte.)

Die Bloggerin war mutig, hatte aber auch nichts zu verlieren. Sie machte den Vorgang öffentlich ... und hatte Glück! Jetzt darf sie die Modekolumne weiterführen. Bravo sage ich der Zeitung, die "Die Welt" heißt. Gut reagiert!

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Bilder: Screenshots / Rechte bei BVFK

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