Nicht nur Final Draft nervt, auch Word. Offenbar scheint keiner der Entwickler an die verschiedenen Arbeitsstufen gedacht zu haben, und schon gar nicht an die Übersetzer, die am Ende der Kette mancher Buchentwicklung sitzen.
Durch die vielen verschiedenen Wordfassungen erhalten wir immer wieder verkorkste Dateien. Sie führen zu einem großen Moment des Schreckens: Erst merken wir, dass Änderungen nicht gespeichert worden sind, dann suchen wir eine bestimmte Stelle und die Word-Datei macht sich 'selbständig': Als wäre der Cursor von Geisterhand geführt, rast er nach oben rechts, dann nach unten links, dann im Zickzack in der Mitte rum usw.
Anschließend stürzt das System in 50 % der Fälle ab, oder aber es lässt sich gerade nochmal speichern und zeigt beim nächsten Öffnen der Datei trotzdem keine Änderung an. Wir hatten das einige Male bei dringenden Abgaben mit deadline. Das Problem mussten wir unter höherer Gewalt abbuchen und parallel dazu Aufklärungsarbeit leisten, denn in den Büros glaubt einem das oft erstmal niemand. Ein befragter Informatiker benannte den Kern des Problems so: Die verschiedenen Fassungen von Word seien an manchen Stellen inkompatibel, das kann einem mit Word für Windows aus verschiedenen Jahren so gehen, das geht uns potenziert so mit Word für Apple, für Linux und für Windows. Die Inkompatibilität bestünde darin, dass die im Hintergrund unsichtbaren Befehle sich von Generation zu Generation (oder von System zu System) schlichtweg widersprächen. Und da im Ablauf nun einmal Änderungen vorgenommen werden, worauf das Dokument mit einer anderen Word-Fassung geöffnet und bearbeitet wird ...
So eindeutig die Sache ist, praktisch hilft die Erklärung nicht weiter. Für uns entsteht nämlich erheblicher Mehraufwand, wenn wir eine saubere Datei liefern sollen, aber nur Murks erhalten haben. Der Word-Ärger hat mich auch hier im Blog schon manche
Nach einigen schlechten Erfahrungen in diesem Bereich erstellen wir jetzt, sobald das Problem erneut auftaucht, eine Änderungskalkulation für die zusätzliche Arbeit bzw. bieten dem Kunden an, die
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Foto: C.E. (Archiv)
7 Kommentare:
Die meisten Probleme mit Word-Files hab ich wenn übelst veraltete Word-Versionen verwendet wurden (Word von 97!), mal wieder eine Raubkopie verwendet wurde oder die Quelle ein Apple-Word ist (Danke Apple! Man kann es mit dem Abschotten auch übertreiben!). Bei den günstigen Preisen für Word ist es eigentlich verwunderlich, dass so viele noch mit veralteten Versionen arbeiten. Anderersits... das neuste iPhone geht natürlich vor, dass muß man verstehen...
Bin ich als Apple-Nutzerin Teil des Problems?
Nö, die können ja nix dafür, dass Apple wichtige Infos über Programmbibliotheken nicht freigibt, die die Kompatibilität deutlich verbessern würden.
Nix nö, also doch. So hätte ich vielleicht manches Problem ohne MAC nicht, so verstehe ich Deine Zeilen ....! Aber ich will nicht zum PC zurück!!! Aus rein ästhetischen Erwägungen!
Hm, wenn das so weitergeht mit den vielen Überstunden für zerschossenes Layout, werde ich wohl oder übel zum Büro-PC zurückmüssen, wo das doch gerade so praktisch ist, mit den Laptops überall arbeiten zu können. Oder PC als Klapprechner?
Nein, nein, nein, ich will nicht laufend Technik einrichten und zu reparieren lernen müssen und ständig Abbrüche und Runterfahren und scheiß Design und ...
*Motzmodus aus*, Sorry für den kleinen Wutausbruch. Bin sonst nicht so, schlimme Worte, schon allein des Kindes wegen ...
Also ich verwende als Notebook einen Lenovo Thinkpad T500. Die T-Serie kann ich nur empfehlen. Ist zwar nüchternes Design, aber dafür sehr stabil gebaut. Ich liebe vor allem die sehr gute Tastatur, das Clamshell-Design, dass verhindert, dass die Tastatur auf dem Display aufschlägt, die eingebaute Drainage gegen Flüssigkeitsangriffe vom Tischnachbarn und vor allem dass er sehr stabil läuft.
Einmal Win7 Home drauf installiert und seitdem läuft er problemlos, Updates erledigen Win7 und die Lenovo-Software selber. Um ehrlich zu sein: Seit Win7 empfinde ich Macs als nerviger, vor allem wenn mal wieder die Sandkastengrenzen Apples erreicht.
Tastatur auf Display war das Problem der Macs, die wir vor fünf Jahren gekauft haben, irgendwas mit 3 im Namen. Flüssigkeitsangriffe vom Tischnachbarn sind hier unbekannt, dafür die short cuts vom Apple in Fleisch und Blut übergegangen.
Sandkastengrenze, hm, das gibt mir zu denken. Und ich hielt mich schon für überaus fleißig, weil ich nach einem Jahr immer meine Rechner "vollhab". (Liegt zum Teil an meiner Filmspezialisierung und dass ich sehr viel podcaste, verschlagworte, archiviere.)
Du hast auf jeden Fall mein Nachdenken angeregt, Danke!
Danke, ich melde mich, wenn mein Nachdenken weit genug gediehen ist.
Jetzt muss ich erstmal wieder in die Tasten hauen. Neuer Auftrag, aber die Medientechnik klappt nicht. Mini-Diktiergerät ohne USB-Kabel statt echten Arbeitsmaterials. Da leisten sich die Kunden teure Konferenzen, Kabinen, Dolmetscher ... und am Tagungsband wird dann "gespart". Milchmädchenrechnung, das kostet am Ende mehr, weil die Bearbeitung der files so viel aufwändiger ist.
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