Freitag, 14. Oktober 2011

Schmetterlingslaune

Heute ist wieder so ein Tag. Ich sortiere Aufgaben der nächsten Woche vor, bereite Arbeit der nächsten Mo­na­te nach — und dauernd schweift der Blick raus ins Freie. Ich sitze im Arbeitszimmer in der Wohnung, nicht draußen im Büro, Fenster stößt hier fast an Fester mit der Küche.
Ich sehe Licht, die Sonne steht hoch und malt Flecken auf die gelbe Fassade. Darüber Himmelblau, unten die noch so angenehm grünen Bäume (weil der Wind alles Welke bereits rausgeweht hat aus dem Geäst). Ich brau­che Welt in der Denkerklause; das einsame Ar­bei­ten will mir heute nicht recht bekommen. 

Radio. Zu viele Wortunterbrechungen. Musik: Vivaldi, Bach, am Ende höre ich Musik der Renaissance. Dann lese ich in der Küche Zeitung. Zeitunglesen gehört zu meinem Beruf, also das aktive Lesen mit der Wort­feld­ar­beit und dem Blättern zurück an die Anfänge der Beschäftigung mit einem Thema.

Trinke grünen Tee, Sencha. Stille. Dann, plötzlich, ein leises Klatschen. Das flackernde Klatschen wird immer lauter. Ich rette Leben. Dann landet ein Link in meinem Briefkasten, der passt wie die Faust aufs Auge. So flat­ter­haft wie der Schmetterling ist meine Laune jetzt. Ich muss ans Licht. Schluss.


Fotos: C.E. (und ja, es ist ein Pfauenauge, le paon du jour)

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