Montag, 1. September 2025

Montagsschreibtisch (105)

Bon­jour und herz­lich will­kom­men auf den Sei­ten des ers­ten deut­schen Dol­met­scher­blogs aus dem In­ne­ren der Dol­mets­cher­ka­bi­ne! Hier schreibt ei­ne Dol­met­sche­rin für Deutsch und Fran­zö­sisch. Mei­ne Sprach­kennt­nis­se (au­ßer­dem Eng­lisch) trai­nie­re ich täg­lich, so­gar am Wo­chen­en­de.

Ges­tern war Floh­markt an­ge­sagt. Die Freun­din, an de­ren Stand ich auch ei­ni­ges ver­kau­fen durf­te, hat­te in der Nacht nicht gut ge­schla­fen, ih­re Eng­lisch­kennt­nis­se sa­ßen nicht so lo­cker wie sonst. Al­so ha­be ich dis­kret Wör­ter souf­fliert und auch schon mal ein Ver­kaufs­ge­spräch ge­dol­metscht.

Heu­te wie­der der mon­täg­li­che Blick auf den Schreib­tisch der Wo­che.

Uhren, die bis in die Viertelstunden unterschiedlich sind
Ein Bü­ro mit Welt­zeit­uh­ren aus Sicht der KI

⊗ Po­li­ti­scher Hin­ter­grund mit Zeit­ver­schie­bung (die Re­dak­ti­on sitzt in Ka­na­da)
Bau­bio­lo­gi­sche Woh­nungs­re­no­vie­rung in Schö­ne­berg (Dol­metsch­ter­min, Fort­set­zung)
⊗ Ler­nen, ler­nen, ler­nen (für kom­men­de De­le­ga­tions­rei­sen)
⊗ Öko­no­mi­sche Un­gleich­heit und Kli­ma­kri­se (Stu­die, Lexi­ken, Hin­ter­grün­de)
⊗ Kos­ten­vor­an­schlä­ge und Ter­min­pla­nung (Herbst 25)

Das wird in­ten­siv. Die Stu­die The Eco­no­mics of In­e­qua­li­ty and the En­vi­ron­ment wurde un­ter Be­tei­li­gung des „Pots­dam-In­sti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung“ er­stellt. Ver­öf­fent­licht wur­de sie im Jour­nal of Eco­no­mic Li­te­ra­tu­re. Hier wur­de erst­mals um­fas­send ana­ly­siert, wie Um­welt­schutz und wirt­schaft­li­che Un­gleich­heit zu­sam­men­wir­ken.

Aus­gangs­punkt ist der Be­griff „so­zia­le Wohl­fahrt“, die sich aus Gü­tern, Frei­zeit und Um­welt­qua­li­tät speist. Um­welt­po­li­tik be­rührt da­mit nicht nur öko­lo­gi­sche, son­dern auch öko­no­mi­sche Fak­to­ren und wirkt sich un­ter­schied­lich auf Ar­me und Rei­che aus.

Die For­schen­den un­ter­su­chen drei Quer­ver­bin­dun­gen:
Nut­zen für In­di­vi­du­en: Är­me­re pro­fi­tie­ren stär­ker von ver­mie­de­nen Kli­ma­schä­den, da sie we­ni­ger in An­pas­sung in­ves­tie­ren kön­nen. Bes­se­re Um­welt­be­din­gun­gen stei­gern Ar­beits­pro­duk­ti­vi­tät, Löh­ne und Er­trä­ge, was so­zia­len Aus­gleich för­dern kann.

Kos­ten der Um­welt­po­li­tik: Hö­he­re Prei­se für Sprit oder Heiz­en­er­gie tref­fen eher Ar­me, wäh­rend Bran­chen­re­gu­lie­run­gen auch Löh­ne und Ka­pi­tal­ren­di­ten be­ein­flus­sen.

So­zia­le Flan­kie­rung: Ein ge­rin­ge­res Arm-Reich-Ge­fäl­le kann die Wirk­sam­keit der Kli­ma­po­li­tik stär­ken, al­ler­dings birgt das „Equi­ty-Pol­lu­ti­on-Di­lem­ma“ Ri­si­ken: Hö­he­res Ein­kom­men bei Ar­men kann auch den Kon­sum kli­ma­schäd­li­cher Gü­ter an­hei­zen. (Grund­sätz­lich ver­ur­sacht der reichs­te An­teil der Be­völ­ke­rung über­pro­por­tio­nal ho­he Um­welt­schä­den.)

Die Stu­die for­dert mehr em­pi­ri­sche Un­ter­su­chun­gen zu „Ein­kom­mens­e­las­ti­zi­tä­ten“ und ei­ne prä­zi­se­re Mes­sung der Um­welt­qua­li­tät. Nur wenn Um­welt und Un­gleich­heit ge­mein­sam be­trach­tet wer­den, lie­ßen sich wirk­sa­me po­li­ti­sche Stra­te­gi­en ent­wi­ckeln, so die Wis­sen­schaft­ler:in­nen.

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Il­lust­ra­ti­on: pixlr.com (Zu­falls­fund)

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