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| Nicht mein Stil, aber trotzdem elegant |
Der Termin passt. Ich erhalte auch rechtzeitig Einblick in den Entwurf des 14-seitigen Kaufvertrags, zu dem ein zweites ähnlich langes Dokument hinzukommen wird, denn aus diversen Gründen fällt die Grundschuldbestellung etwas üppiger als üblich aus.
Und obwohl das Haus fast neu ist, hat die Eigentümerversammlung des Hauses, in das sich die beiden einkaufen, bereits etliche Probleme miteinander gehabt, weshalb es auch hierzu noch einige längere Dokumente gibt.
Die Größe der Wohnung steht nicht im Entwurf. In Wohnungskaufverträgen werden nur proportionale Anteile der Liegenschaft erwähnt, die auf Wohnung, Kellerraum und, in diesem Fall, Tiefgaragenplatz entfallen. Ich habe zu wenig Wörterprobleme zu lösen, um mir das auch noch auszurechnen. Außerdem fehlt der Kaufpreis. Der Entwurf wird kurz vor Termin angepasst.
Insgesamt sind wir bei 34 Vertragsseiten, die eingehend vorbereitet werden wollen. (Gewissenhaft sind das mit Vorerfahrung und einer ausführlichen Lexik zehn, zwölf Stunden, da auch etliche Baubeschreibungen im Text enthalten sind, die vermutlich einiges an Recherche nötig machen.)
Wir verhandeln einen Preis für meine Dienstleistung. Es geht einige Male hin und her, denn den Kunden scheint meine Dienstleistung zu teuer zu sein. Die letzte Verhandlungsstufe erfolgt in 25-Euro-Schritten.
Wenig später, wir haben uns geeinigt, ploppt die fertige Vertragsfassung in meinen elektronischen Briefkasten: Die Hütte, um die es geht, ist eine Penthousewohnung, als Duplex angelegt, zu der außerdem noch eine separate Gästewohnung gehört. Die Liegenschaft ist mehr als 200 Quadratmeter und soll über 2,5 Millionen Euro wert sein.
Keine Pointe.
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Illustration: pixlr.com (Zufallsfund)
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