Der Herbst droht und mit ihm der Laubbläser. Wer den erfunden hat, möge in der Hölle schmoren, sagte mal eine Kollegin. Ganz so hart sehe ich das nicht, aber fast. Der Mopedmotorenindustrie fiel auf, dass die Youngsters keine motorisierten Kleinzweiräder mehr nutzen, also war ein neuer Markt nötig. Und jetzt harken und fegen sie nicht mehr, sondern pusten, blasen und verschieben sie aus ihrem Sichtfeld.
Weil einst zum Harken und Fegen noch das Entsorgen gezählt hat, zum Beispiel das Auffegen von Kippen, die Sache heute aber ultrabequem sein muss, schubsen die Saubermänner und -frauen von heute die Kippen in den Gully, verlagern und vergrößern damit die Probleme.
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| Statt dunklem Hinterhof ... |
In den Privatgärten wird es auch immer absurder: Die Laubbläser und -sauger zerreißen hier sonntägliche Stille, dort kokelt ein Laubfeuer.
Abfackeln ist nicht besser als die Arbeit mit heißer Luft. Der vermeintliche zivilisatorische Fortschritt erweist sich als millionenfacher Ökozid im Kleinen.
Abfackeln ist nicht besser als die Arbeit mit heißer Luft. Der vermeintliche zivilisatorische Fortschritt erweist sich als millionenfacher Ökozid im Kleinen.
Vom dunklen Hof mit seinen kaputten Bäumen gibt es leider keine Fotos mehr. Bei uns im Berliner Hofgarten landet alles im Kompost, oder es verrottet zwischen den Pflanzen. Der Giersch wurde damit auch vertrieben. Wir kommen ohne jeglichen Kunstdünger aus.
Die Natur hat sich was bei den Kreisläufen 'gedacht', deren Teil ja auch wir sind. Igel, Bienen, Schmetterlinge, Glühwürmchen und andere Kleinstlebewesen haben im "Gartenmüll" ihre Behausung, ihre Winterschlafplätze, und manches Kleingetier ist künftige Nahrungsquelle für Vögel. So ist es auch mit vielen verblühten Pflanzen, die bis ins Frühjahr stehenbleiben sollten.
Wichtig ist nur, befallenes Kastanienlaub der Müllentsorgung zu übergeben; was die Miniermotte anrichtet, führt jedes Jahr schon im August zu den ersten Herbstlaubfarben. Auch bei Walnusslaub ist Vorsicht geboten wegen der in ihm enthaltenen Gerbstoffe.
Es ist immer schlimm, die "ausgeräumten", ultra"sauberen" Grundstücke in manchen Siedlungen zu sehen. (Was nur noch von Steingärten getoppt wird.) Für viele scheint die Natur nicht einfach nur unordentlich auszusehen, sie wird regelrecht bekämpft. Wir müssen wieder vermitteln, dass es nur Sinn macht, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie.
Es ist immer schlimm, die "ausgeräumten", ultra"sauberen" Grundstücke in manchen Siedlungen zu sehen. (Was nur noch von Steingärten getoppt wird.) Für viele scheint die Natur nicht einfach nur unordentlich auszusehen, sie wird regelrecht bekämpft. Wir müssen wieder vermitteln, dass es nur Sinn macht, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie.
Fotos: C.E.


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