Dienstagfrüh ist der Morgen nach dem MBTC, Monday Business Tea Club am Ende des Feierabends, der tatsächlich aus der Coronazeit übriggeblieben ist. In Zeiten, in denen wir nur "kontaktlos" unsere Freund- und Bekanntschaften pflegen durften, war das Internet der Retter. Bei uns Dolmetscher:innen spannen sich ohnehin die Netze über mehrere Länder und Kontinente.
Und weil wir auf Konferenzen oft nur am Rande zum Plaudern kommen, die Arbeit und Begriffsklärungen stehen immer im Mittelpunkt, und weil wir uns außerhalb der Saison, also von Juli bis August und von Dezember bis März, uns dann nochmal weniger sehen, hat sich der Tea Club erhalten.
Wir nennen ihn jetzt Business Tea Club, damit Gesponse und Arbeitgeber:innen nichts dagegen haben. :-)
Corona ist das Stichwort: Der Dolmetschmarkt hat sich in Deutschland konzentriert, denn GmbHs wurden mit Unterstützung geflutet, weil jemand im Wirtschaftsministerium über Monate nicht "Umsatz" von "Gewinn" unterscheiden konnte. Über Details habe ich wiederholt geschrieben, ich schone jetzt meine Nerven. (Oben links ist eine Lupe zum Suchen).
Corona ist das Stichwort: Der Dolmetschmarkt hat sich in Deutschland konzentriert, denn GmbHs wurden mit Unterstützung geflutet, weil jemand im Wirtschaftsministerium über Monate nicht "Umsatz" von "Gewinn" unterscheiden konnte. Über Details habe ich wiederholt geschrieben, ich schone jetzt meine Nerven. (Oben links ist eine Lupe zum Suchen).
Was hier hingehört: Wir Solo-Selbständigen wurden im Regen stehengelassen. Etliche von uns durften die Nothilfen sogar zurückzahlen.
Ich habe deutsche Kolleg:innen, die haben mitten im Sommer eine Aufforderung dazu bekommen, jetzt, fünf Jahre später, mit einer Frist von zwei Wochen, das Geld zurückzuzahlen, obwohl es nachweislich das Überleben gerettet hat. (Mir würde für solche Ideen die ... Fantasie fehlen.)
Das haben andere Länder besser und gerechter gemacht.
Die Zeit war echt übel. Netto acht Monate mit Lockdowns, in der Wirklichkeit über zweieinhalb Jahre mehr Stop als Go, denn die Veranstaltungswirtschaft hat Vorlaufzeiten von sechs bis 18 Monaten.
Viele aus den Branchen sind aus dem Beruf ausgestiegen. Ich habe leider keine Zahlen. Der Nachwuchs, der damals ausstudiert war, ist oftmals gar nicht erst eingestiegen. Manche sind in die Familie geflüchtet, andere in Teilzeit.
Für mich heißt es ohnehin: durchhalten! Was ich sonst kann, haben Menschen in Deutschland längst zum Prekariat gemacht, Danke, 90-er Jahre!, als da wären: Freier Journalismus, Hochschullehre, Produktionsleitung im Dokumentarfilm. (Nur eine Minderheit verdient hier gut, in der Regel die Verwaltung und einige Zwölfender.) Komisch, diese Bereiche haben mit Information und der Presse- und Gedankenfreiheit zu tun, dem Vermitteln von Analysefähigkeiten und Wissensbildung. Nein, ich glaube hier nicht an Zufall. Die Lage dieser Branchen ist ernst.
Für mich heißt es ohnehin: durchhalten! Was ich sonst kann, haben Menschen in Deutschland längst zum Prekariat gemacht, Danke, 90-er Jahre!, als da wären: Freier Journalismus, Hochschullehre, Produktionsleitung im Dokumentarfilm. (Nur eine Minderheit verdient hier gut, in der Regel die Verwaltung und einige Zwölfender.) Komisch, diese Bereiche haben mit Information und der Presse- und Gedankenfreiheit zu tun, dem Vermitteln von Analysefähigkeiten und Wissensbildung. Nein, ich glaube hier nicht an Zufall. Die Lage dieser Branchen ist ernst.
Was habe ich sonst noch für Talente? Soll ich als Schnelllernerin nochmal studieren? Meine "Nebenzeiten" sind derzeit der Pflege gewidmet. Ich muss weiterplanen, damit ich später nicht in ein Loch falle, sollten andere nah- und alleinstehende, betagte Angehörige mich nicht brauchen müssen.
Wenn Sie hier schon länger mitlesen (oder Du mich gar persönlich kennst): Any ideas?
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Illustration: pixlr.com (Zufallsfund)
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Illustration: pixlr.com (Zufallsfund)

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