I can't stand the word empathy, hat er wiederholt gesagt. I think empathy is a made-up, new age term that does a lot of damage.
Auch wenn Charie Kirk das nicht gewollt zu haben scheint, so habe ich Mitgefühl mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern. Niemand sollte seinen Mann und Vater an einen Attentäter verlieren müssen.
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| Mitgefühl (frei nach Matisse) |
Das ist eine Haltung der Nächstenliebe, des Teilens, des Begleitens und Stärkens.
Das Attentatsopfer betrieb nicht nur asoziale Medienkanäle: Hinter ihm stand ein ganzes Netz aus Büros und Dokumentationsstellen an Hochschulen, die als Verbreitungskanal für seine Botschaft fungierten. Von diesen Stellen aus wurden menschenfeindliche Kampagnen gesteuert, Jugendaktivitäten organisiert und Kontakte zu Studenten geknüpft.
All das trug dazu bei, dass er für den Präsidenten seines Heimatlandes Stimmen mobilisieren konnte, vor allem bei jungen Wählern. Neben seinen Auftritten als Redner, war er vor allem Organisator einer Politik, die auf Ängste setzte, die zu diesem Zweck geschürt wurden. Dabei agierte er mit fremden- und frauenfeindlichen Diskursen, äußerte sich homophob und rassistisch.
Im akademischen Kontext hätte der Kontrast auffallen müssen: Wissen und Forschung arbeiten nach Prüfbarkeit und Beleg; Meinung und „gefühlte Fakten“, wie es die Populisten verbreiten, beruhen meist auf Narrativen, die an Emotionen angedockt wurde, die Probleme nähren, statt sie zu lösen.
Diese „gefühlten Fakten“ werden wie Wahrheiten verbreitet und kommen vielfach an, weil sie Pflichtgefühl, Gruppenzugehörigkeit und Identitätssuche ansprechen. Das ist kein Zufall: Wut schafft Gemeinschaft, Wissen schafft Differenzierung und Differenz.
Die von Kirk geführte sogenannte Professor Watchlist war ein praktisches Beispiel dafür, wie Wissenschaftsfeindlichkeit funktioniert. Auf ihr wurden Forschende als Feindbilder dargestellt, besonders Frauen, Schwarze und queere Akteure. Das Ziel war klar: Institutionen unter Druck setzen, Karrieren beenden, die öffentliche Debatte verknappen. Aus meiner Sicht erzeugt das ein Klima, in dem Forschungsfragen nicht mehr sauber verhandelt werden, sondern per Verleumdung und Mobbing verdrängt werden.
Rechte Extremisten profitieren davon, wenn Unsicherheit die Leitung übernimmt. Die Folge ist eine Politik, die nicht mehr auf die Korrektur von Irrtümern und Sachpolitik zielt, sondern auf den Erhalt von Macht durch die Verteidigung gefühlter Wahrheiten.
Als Dolmetscherin ist Wissensvermittlung mein Kerngeschäft: Ich ermögliche, dass Fakten, Kontexte und Forschungsergebnisse Gehör finden, präzise, transparent und verständlich. Das ist auch ein aktiver Schutz gegen die Vereinfachung, die Angst produziert. Empathie hilft mir, Gesprächspartner zu erfassen; Wissen gibt mir die Begriffe, um nicht in pathetische oder polemische Vereinfachungen zu rutschen.
Wir müssen zwei Dinge gleichzeitig tun: Mitgefühl zeigen, auch für die Familie des Opfers, und gleichzeitig das Gefüge schützen, das faktenbasierte Debatten ermöglicht. Sonst gewinnt am Ende nicht nur ein Einzelner; sondern Populisten, die Wissen verachten.
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Bild: Umarmung im Stil von Matisse (Dall:e)

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