Was hat ein Text mit einem Ikea-Möbel zu tun? Und was der KI-Auswurf mit dem Hochglanzfoto einer Ferienwohnung im Abendlicht? Darüber schreibe ich heute.
Ein bekanntes Problem ist, dass wir das, was wir da schon mal stehen haben an Text, überschätzen. Und wenn es die KI geliefert hat, sind wir auch stolz. Zwei Grundaussagen greifen hier: „Das war mein Prompt“ und: „Es war gratis“!
Dann lesen wir es einigermaßen kritisch und denken: „Wow, gar nicht schlecht, das ist ja die halbe Miete.“
Ja, Pustekuchen, genau diese Mischung aus Zufriedenheit und Stolz macht uns betriebsblind.
Wer sein eigenes Ikea-Möbel aufgebaut hat, ist stolz auf das Teil, weil eben selbstgeschraubt! Das gilt sogar dann, wenn es schief steht oder am Ende noch Schrauben übrig sind. Die Fachleute sprechen vom Ikea-Moment oder vom Endowment-Effekt.
Damit wird die Neigung von Menschen bezeichnet etwas, was wir besitzen und vielleicht auch selbst gemacht haben, höher zu bewerten als ein abstraktes Gut. Kurz: Hier wird unsere kritische Instanz geschwächt und am Ende lassen wir Ergebnisse durchgehen, die, wären sie von der Kollegin gekommen, zerrissen hätten.
Schwierig, schwierig.
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| Vielleicht eine trügerische Idylle … |
Die Gefahr besteht nun darin, dass vor lauter Wellnessgefühl der kritische Geist ausgeschaltet ist und Tipp- und Denkfehler nicht zu sehen sind, um im Bild zu bleiben: der Staub hinter den Vorhängen, die vergilbten Plastikpflanzen, die schmutzige Bettwäsche unter dem hübschen Bettüberwurf, und dass das Meer vor dem Fenster eine Autofahrt über die Autobahn entfernt ist.
Obacht!
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Illustration: pixlr.com (Zufallsfund)

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