Heute wird's nass (oder auch nicht) |
Ich habe durchaus viel Kleidungsauswahl, aber mir fehlt der elegante Regenmantel. Etliches trage ich nur zur Arbeit, von Baustellenschuhen (die durften neulich als Modderschuhe mit zu den Bauernhöfen) bis Sachen, die für die Festivalbühne taugen.
Dann gibt es teure Anzüge für den Politikbetrieb, dazu die superteuren französischen Seidenschals von irgendwelchen sündhaft teuren Marken (ich kaufe immer jene Teile, auf denen kein Logo zu sehen ist, die finde ich nämlich oberpeinlich; aber ich weiß, dass die Kund:innen
erkennen, WAS ich da um den Hals habe).
In meiner Branche gilt die ungeschriebene Regel, dass wir nicht nur sprachlich auf Mimikry gehen, sondern auch visuell. Und nein, das gilt nicht bei allen sozialen Themen. Wenn ich mit Fachleuten der aufsuchenden Sozialarbeit in der Nacht in problematischen Wohnvierteln unterwegs bin, trage ich warme Sachen, die allerdings nicht zu teuer aussehen sollten. Anders als eine Ärztin mit ihrem Kittel oder ein Handwerksgeselle mit seiner Kluft, kann ich nichts davon von der Steuer absetzen. Ungerecht, eigentlich und uneigentlich. Ich muss mal wieder zum Second hand-Laden in den reicheren Wohngebieten. Das ist Teil meiner Lösung des Problems.
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Foto: C.E.
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