Ärgernis Bahn, eigentlich wollte ich nicht mehr viel darüber schreiben, muss es heute aber aufgrund einer ZDF-Reportage (aus dem März!), die mich leider kaum überrascht hat: Deutsche Bahn: Die Insider — Tricks hinter den Kulissen.
Als pflegende Angehörige im long distance care bin ich auf sie angewiesen. Der Film von Marvin Mohr widmet sich vielen Themen, darunter kritisiert er den Abofallentrick (meine Lösung: kurz nach der Buchung schon wieder zum Ende der Laufzeit kündigen, da denke ich noch dran), berichtet dann, dass Teilstrecken günstiger sind als die vergleichbare Langstrecke (das ist auch mir neu), beschreibt fragwürdige Investments der Bahn im Ausland und das Greenwashing dieses grundsätzlich umweltfreundlichen Verkehrssystems. So grün, wie sie aktuell vorgibt zu sein, ist die indes Bahn nicht.
Wenn alles hustet und schnieft: Maske! |
Mein Wunsch: Das Werbebudget streichen und in Verbesserungen investieren!
Auch das Thema Hygiene behandelt der Film. Den Speisewagen werde ich nun meiden, mehr dazu in der Reportage. Auch die Sache mit den Rücklehnenkissen und dem Oberflächenputzen in den Zügen ist eklig. Wer jetzt schnell ist mit Marktidee und -umsetzung, bietet bald maßgeschneiderte Hussen zum Drüberstülpen an, deren Stoff dicht genug ist und heiß genug gewaschen werden kann, ergänzt durch ein Extratäschchen, um Kontaminationen zu vermeiden.
Anders aufgezogen hätte ich den Filmteil mit den Prämien für Vielfahrende. Richtig: Das System ist undurchsichtig, der unangekündigte Punkteverfall bescheuert. Aber natürlich fährt niemand mit der Bahn, nur um eine Prämie zu bekommen, das Bashing für "billige Prämien" finde ich unangebracht. Ich wäre eher darauf eingegangen, dass die reservierten Plätze für Statusfahrer:innen, auch ein Teil der Vorzüge, oft anders belegt sind und nicht freigegeben werden.
Außerdem wäre es besser, diese in den Ruhebereich zu verlegen, denn wir Vielreisenden sind meist zu bester Bürozeit unterwegs und arbeiten. Dass die Bahnmitarbeiter sich zu verwarnen weigern, wenn Viellaberer im Ruhebereich keine Rücksicht nehmen möchten, ist wie wackeliges Internet und ausgeleierte Steckdosen noch ein weiteres großes Bahnärgernis für Menschen wie mich, die ich zwischen 1500 und 3000 Kilometer monatlich mit der Bahn fahren muss.
Und als jemand, die zudem nicht mehr 20 oder 30 Lenze jung ist, habe ich Erinnerungen an früher, als vieles nicht besser, aber anders war. Wenn die kleine "Omma" aus Unna zu uns kam, stand schon einige Tage zuvor ihr Koffer mitten im Flur.
Anders aufgezogen hätte ich den Filmteil mit den Prämien für Vielfahrende. Richtig: Das System ist undurchsichtig, der unangekündigte Punkteverfall bescheuert. Aber natürlich fährt niemand mit der Bahn, nur um eine Prämie zu bekommen, das Bashing für "billige Prämien" finde ich unangebracht. Ich wäre eher darauf eingegangen, dass die reservierten Plätze für Statusfahrer:innen, auch ein Teil der Vorzüge, oft anders belegt sind und nicht freigegeben werden.
Selbstgekochtes: gesünder und günstiger |
Und als jemand, die zudem nicht mehr 20 oder 30 Lenze jung ist, habe ich Erinnerungen an früher, als vieles nicht besser, aber anders war. Wenn die kleine "Omma" aus Unna zu uns kam, stand schon einige Tage zuvor ihr Koffer mitten im Flur.
Den hatte die Bahn vorab mit der Bahn transportiert (und nicht mit einem LKW wie heute, was das CO2-Ergebnis weiter verschlechtert); ich glaube, dass Gepäckaufgabe damals auch nicht teuer war.
Und wenn die kleine Großmutter, die den Spitznamen "Omaus" trug, dann aus der "Eisenbahn" gepurzelt ist, ist sie erstmal länger im Bad verschwunden, so sehr steckten ihr die Erinnerung an die rußigen kohlebetriebenen Lokomotiven ihrer Kindheit noch in den Gliedern. Kohlen sind es nicht mehr, die heute verfeuert werden, nur Kohle wird da massiv verbrannt, auch meine, sogar durch fragwürdige Geschäfte im Ausland. Kurz: Nach der Eisenbahnnutzung immer von Kopf bis Fuß schrubben. Nachher schreibe ich meinen Abgeordneten. Bis auf weiteres heißt die Bahn jetzt bei mir: siehe oben, denn das Unternehmen ist wirklich gruselig.
Und wenn die kleine Großmutter, die den Spitznamen "Omaus" trug, dann aus der "Eisenbahn" gepurzelt ist, ist sie erstmal länger im Bad verschwunden, so sehr steckten ihr die Erinnerung an die rußigen kohlebetriebenen Lokomotiven ihrer Kindheit noch in den Gliedern. Kohlen sind es nicht mehr, die heute verfeuert werden, nur Kohle wird da massiv verbrannt, auch meine, sogar durch fragwürdige Geschäfte im Ausland. Kurz: Nach der Eisenbahnnutzung immer von Kopf bis Fuß schrubben. Nachher schreibe ich meinen Abgeordneten. Bis auf weiteres heißt die Bahn jetzt bei mir: siehe oben, denn das Unternehmen ist wirklich gruselig.
Fotos: C.E.
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