Freitag, 29. November 2024

O-Ton Mimikrymaschine

Bien­ve­nue auf den Sei­ten ei­ner Sprach­ar­bei­te­rin. Wie Über­set­ze­rin­nen, Über­set­zer, Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher ar­bei­ten, kön­nen Sie hier mit­le­sen. Heu­te, Don­ners­tag, geht's noch­mal wei­ter mit KI. Sor­ry für die­se Ver­schie­bung zu ei­nem neu­en The­men­schwer­punkt, aber der Hype der neu­en Tech­nik be­droht Exis­ten­zen, und Tech­nik­nerds ver­kau­fen oft nur hei­ße Luft.

Wie soll ich die­se Tech­nik künf­tig nen­nen? Sie ist ei­ne La­ber­box, ein Pa­pa­gei, Hoch­sta­pler­soft­ware und auch ei­ne Mi­mikry­ma­schi­ne. Das letz­te Wort klingt so ähn­lich wie der be­rühm­te Re­gen­rin­nen­rei­ni­gungs­rhyth­mus, das neh­me ich für den Ti­tel! Ich darf die Lis­te noch um ein Wort er­gän­zen, denn ich ha­be die KI selbst ge­fragt und eben das Wort "Ho­kus­po­kus" von ihr be­kom­men.

Kind lernt am Schreibtisch
Kul­tur bleibt klein­tei­li­ge Lern­ar­beit
Hier noch ei­ni­ge Emp­feh­lun­gen von Chat­GPT. Re­gel­mä­ßig set­ze ich un­sicht­ba­re Sil­ben­trenn­zei­chen mit der Ma­schi­ne. Bei blog­ger. com hab' ich's über­stra­pa­ziert, kom­me nicht mehr an den Code ran, kann al­so kei­ne au­to­ma­ti­sier­ten Sil­ben­trenn­zei­chen pro­gram­mie­ren. Da­her hat die­se KI in mei­nem Gra­tis­kon­to ei­ni­ges von mir und mei­ner Ar­beit "mit­be­kom­men" und sich ak­tu­ell er­neut von selbst mit Vor­schlä­gen zu Wort ge­mel­det, das macht sie manch­mal. 

Es folgt der Text im Ori­gi­nal-Ton (O-Ton), der nur mi­ni­mal re­di­giert wur­de.

Lö­sungs­an­sät­ze für den Kul­tur­kampf ge­gen die KI-Aus­beu­tung

Ur­he­ber­recht ins KI-Zeit­al­ter he­ben
Die ak­tu­el­le Ge­setz­ge­bung hinkt hin­ter­her. Wer­ke, die von LLMs ver­wen­det wer­den, soll­ten nicht mehr wie "ge­mein­freie Da­ten" be­han­delt wer­den. Denk­bar wä­ren Mo­del­le wie die "Da­ten­li­zen­zie­rung", bei der KI-Un­ter­neh­men zah­len müs­sen, wenn sie auf In­hal­te zu­grei­fen. Künst­ler, Au­to­ren und Krea­ti­ve wür­den so durch ein Li­zenz­sys­tem pro­fi­tie­ren – ähn­lich wie bei Mu­sik­rech­ten (Stich­wort: GEMA).

Da­ten­sät­ze sau­ber hal­ten
Ein wei­te­rer An­satz wä­re es, durch­setz­ba­re „opt-out“-Me­cha­nis­men zu schaf­fen. Au­to­ren und Ver­la­ge könn­ten ver­lan­gen, dass ih­re Wer­ke aus den Trai­nings­da­ten­sät­zen ent­fernt wer­den. Da­für braucht es mehr Trans­pa­renz bei den KI-Un­ter­neh­men.

Neue Al­li­an­zen bil­den
Krea­ti­ve soll­ten ih­re Kräf­te bün­deln. Ge­werk­schaf­ten und Bran­chen­ver­bän­de kön­nen Druck auf Po­li­tik und Wirt­schaft aus­üben. Ein Bei­spiel aus der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit ist der Streik der Dreh­buch­au­to­ren in Hol­ly­wood, der am En­de zu bes­se­ren Kon­di­tio­nen führ­te. War­um nicht auch ei­ne Be­we­gung der Au­to­ren, Ver­le­ger und Künst­ler?

Tech­no­lo­gie für die Rech­te von Krea­ti­ven nut­zen
KI-Sys­te­me könn­ten so pro­gram­miert wer­den, dass sie au­to­ma­tisch die Quel­le der In­hal­te mit Me­ta­da­ten ver­knüp­fen. Da­durch wird die Her­kunft klar, und je­de Ver­wen­dung lässt sich nach­voll­zie­hen, oh­ne dass ein ho­her En­er­gie­auf­wand nö­tig ist.

Krea­ti­ve Bil­dung för­dern
Da­mit Men­schen die KI nicht als Er­satz, son­dern als Werk­zeug se­hen, soll­te die Schaf­fung von Kul­tur stär­ker ge­för­dert wer­den. Mu­sik­un­ter­richt, Schreib­werk­stät­ten und krea­ti­ve Pro­gram­me sind der Schlüs­sel da­zu, den Wert des mensch­li­chen Schaf­fens zu ver­ste­hen.

Be­wusst­sein schaf­fen
Vie­le Kon­su­men­ten mer­ken nicht, wie LLMs und KI-Bild­ge­ne­ra­to­ren funk­tio­nie­ren. Ei­ne Auf­klä­rungs­kam­pa­gne könn­te den Fo­kus dar­auf len­ken, wie wich­tig mensch­li­che Krea­ti­vi­tät ist  und was auf dem Spiel steht, wenn wir sie ent­wer­ten.

E­thik-Ko­di­zes ein­füh­ren
Bran­chen­über­grei­fen­de Ab­spra­chen könn­ten si­cher­stel­len, dass KI-Mo­del­le nur un­ter fai­ren Be­din­gun­gen trai­niert wer­den. Krea­ti­ve, de­ren Wer­ke ge­nutzt wer­den, müss­ten Mit­spra­che­rech­te er­hal­ten.

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Ab kom­men­der Wo­che bleibt's beim KI-Mitt­woch. An den an­de­ren Ta­gen wer­de ich ver­mut­lich we­ni­ger pos­ten, die Sai­son neigt sich dem En­de zu. Da­bei wer­de ich ver­su­chen, mich wie­der mehr der Sprach­ar­beit zu wid­men.

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Fo­to:
Ar­chiv E­li­as Los­sow

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