Einsparungen im Kulturbereich stehen im Berliner Abgeordnetenhaus heute auf dem Programm. Leute, bitte lasst das sein!
Richard Müller, Berlin, 1901 (beim Notenstudium) |
Denn die Kultureinrichtungen haben hohe Fixkosten.
Das meiste Geld ist dauerhaft verplant, für Gebäude, Gehälter, Energie, Versicherungen und Betriebsmittel, alles wird teurer. Wenn dann 20, 25 Prozent des Budgets fürs Programm zur Verfügung steht, stellen minus zwölf Prozent in manchen Häusern alles infrage.
Ein kulturell totes Berlin zieht am Ende weniger Touristen an, und Tourismus steht in der Liste der Hauptstadtwirtschaft an erster Stelle, noch vor Bildung, Politik, Lobbying. Hier wird in Berlin Umsatz gemacht. Kultur ist zudem der Ort, an dem Zusammenhalt geschaffen wird, hier werden Werte diskutiert, die Demokratie gefestigt. Denkt an die 1920-er Jahre! Die Kultur totzusparen ist ein Selbstmord auf Raten.
Ein kulturell totes Berlin zieht am Ende weniger Touristen an, und Tourismus steht in der Liste der Hauptstadtwirtschaft an erster Stelle, noch vor Bildung, Politik, Lobbying. Hier wird in Berlin Umsatz gemacht. Kultur ist zudem der Ort, an dem Zusammenhalt geschaffen wird, hier werden Werte diskutiert, die Demokratie gefestigt. Denkt an die 1920-er Jahre! Die Kultur totzusparen ist ein Selbstmord auf Raten.
Ich kann nur das beste Zitat bringen, das ich in dem Kontext gehört habe, es stammt von Regisseur Barrie Kosky: "Berlin ohne Kultur ist nur Bielefeld mit big buildings."
Das Gegenteil von Kürzungen tut dringend not. Musik war gestern schon ein Stichwort, denn Musikbildung ist die beste Grundlage fürs Sprachenlernen.
Deutschland und die die EU sollten dringend neue Förderungen auflegen, und zwar die Förderung der europaweiten Musikausbildung, gerade und besonders jetzt in der Ära der Multikrisen. Musik fördert in den Schulen die besten Eigenschaften: Fleiß, Hinhören, Kooperation, Selbstkontrolle (üben!), Konzentration. Das ist man von etlichen Modellversuchen bekannt, bei denen in Problemvierteln echter Instrumental- und Orchesterunterricht eingeführt worden ist.
Das ist von etlichen Modellversuchen bekannt, bei denen in Schulen von Problemvierteln echter Instrumental- und Orchesterunterricht eingeführt worden ist. Musik ist charakterbildend, schult das Gehör, schenkt Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und macht meistens nur wenig klimaschädliche Energie nötig, außerdem ist sie Traditionspflege (und damit Identifikation) pur.
Stoppt die Berliner Kürzungswut mit dem Rasenmäher (und mit einem Schwerpunkt auf Jugendkulturangebote)! Geht in die Offensive, in die europäische Musikoffensive! Musik ist zudem friedensstiftend. Böse Menschen kennen keine Lieder.
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Illustrationen: Frankfurter Buchmesse (2017), Gast-
land Frankreich, Wettbewerb für junge Gestalter, o.N.,
sowie Fotoarchiv Elias Lossow
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