It's tea time! |
"Auf keinen!" oder "Auf jeden!" So knapp äußert sich gelegentlich ein mir bekannter Teenager und meint "auf keinen Fall" oder "auf jeden Fall!"
Sprache ändert sich, und jede Generation verwendet sie anders, um sich von den Altvorderen abzuheben. Was eine Binse ist, aber mir aktuell wieder auffiel.
You alright? steht manchmal in englischen Untertiteln. Das Kürze hat Methode. In den meisten Weltsprachen sind zum Beispiel die Wörter für Affirmation und Negation Einsilber. Außer, es kommt ein zögerliches naja ... Es sieht aus, als würden die jüngeren Berliner in noch größerer Zeitnot stecken als wir älteren.
Die so gewonnene Zeit investieren wir in tea time, it's five o'clock!
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Foto: C.E. (Archiv)
2 Kommentare:
Ergänzungen, die mir gerade eine Kollegin aus Westend geschickt hat:
"Gefällt dir?", "Machste jetzt?", "Ich Schule!"
"Ich Rathaus" und sowas kenne ich vor allem aus Neukölln, wo die türkische Sprache, die ohne Artikel auskommt, das Deutsche einfärbt. Ist jetzt offenbar im (wohlhabenderen) Westen angekommen.
Nach einer verbengeizigen Kindheit jetzt das silbengeizige Jugendalter ... neu abgelauscht: „Biste schon?“
Worum es genau ging, war nicht klar. „... da?“, „... schon fertig?“, „... auf 180?“
„Läuft ...“ für „Läuft gut“, „... alles im grünen Bereich“ oder die Verkürzung des längeren Jugendsprechs „läuft für Dich ...“?
Wir haben als Gören wenigstens noch „so lala“ gesagt, wenigstens wurde da eine Ambivalenz angedeutet, die beim ewigen „läuft!“ nie zu hören ist.
Aber auch das gehört zum Leben von Halbwüchsigen: Nichts genaues weiß man nicht. Zumdindest die Alten.
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