Montag, 14. Mai 2018

Chihuahuas

Will­kom­men auf den Seiten mei­nes digitalen Arbeits­ta­gebuchs. Hier dreht sich alles um Spra­chen, Kul­turen und das Ver­mit­teln zwischen den­selben. Mein Dolmet­scher­be­ruf besteht aus mehr als aus münd­li­chem Übertragen. Auch das Werk­zeug will geschult sein.

Einmal im Jahr treffe ich meine Sprech­er­zieherin. Ich lese vor und lasse prüfen, ob ich mir keine Feh­ler eingetreten habe (so, wie sich Bar­fuß­lau­fen­de einen Dorn eintreten können). Alles pri­ma, nur beim Lesen habe ich mit der Luft manchmal Prob­leme, die an zu knapper Vorbe­rei­tung liegen.

Außerdem ist eine gute Übung, lauter und lei­ser zu sprechen.

Beim Kaffee­trinken hin­ter­her erfinde ich für sie neue Sätze zum Trai­nie­ren besonderer Laute.

Zwanzig tschet­sche­nische Chihuahuas chillen zu Tschai­kowski schnucke­lig schnar­chend im schwa­chen Spät­abend­schimmer.

Mit Schorsch Tschent­scher auf dem Tischchen der tadschi­ki­schen Tee­stube aus tsche­chi­schen Streich­holz­schäch­tel­chen einen Tschno­byl­schlot stricken.

OK, das Wort "stricken" passt nicht ganz, ich weiß.

EDIT: Tags drauf fällt mir das bessere Wort ein. Mit Schorsch Tschent­scher auf dem Tischchen der tadschi­ki­schen Tee­stube aus tsche­chi­schen Streich­holz­schäch­tel­chen einen Tscherno­byl­schlot stecken.

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Illustration: C.E. (nach einem in Kreuzberg geknips­ten Foto)

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