Dolmetscher und Dolmetscherinnen, hier: für Französisch und aus dem Englischen, führen ein ziemlich anderes Berufsleben als "normale" Berufstätige. Was unsere Arbeit auszeichnet, können Sie hier mitlesen, bei meinem Blog aus der Dolmetscherkabine. Ich werde in Berlin tätig, aber auch in Paris, Casablanca, Brüssel, Köln, Cannes und München.
Nachklapp zur Berlinale-WG. Einer der Mitbewohner hat mir am Ende des Tages immer ziemlich akkurat die Anzahl der Einsätze angesehen. Nach langen Tagen (also früher eigentlich immer), war es der Job der Mitbewohner, mich vom letzten Einsatz abzuholen und nach Hause zu begleiten.
Jener Gast, Gerd Blanke, schrieb: Nach dem Dolmetschen, vor allen Dingen nach längeren Simultanschichten
oder Einsprechorgien, ist der Blick Deiner Augen auf einen kleinen
Sehschlitz reduziert, aus denen dann zwei ganz müde Augäpfel
soeben noch herausschauen. Als Vater hat man dann das Gefühl, dass man Dich am
besten für die nächsten 30 Minuten an die Hand nimmt, damit Du
überhaupt Deinen Weg nach Hause findest (oder wohin Du auch gerade
gehst).
Danke, Gerd. Soso, ich löse also Beschützerinstinkte aus. Dann entspricht meine Verlorenheit nach der Arbeit ja exakt der Genese der Berlinale-WG. Und das mit dem Sehen scheint schon beim Dolmetschen oft so ähnlich zu sein.
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Foto: Merci beaucoup à Pierre-Jérôme
Adjedj, Pidji Photography (aus der
französischen Botschaft).
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