Donnerstag, 16. März 2017

Aufhübschen? Na klar!

Was Dol­met­scher und Über­setzer be­schäf­tigt und wie wir ar­bei­ten, da­rü­ber be­rich­te ich hier im elften Jahr, außerdem schreibe ich über die französische und deutsche Sprache, Englisch kommt am Rand auch vor. Schwerpunkt sind seltsame oder bedeutungsvolle Kom­mu­ni­ka­tions­si­tua­tio­nen.

Dolmetschpult
Grün: Stand by, rot: "auf Sendung"
Der Moderator kündigt einen irritierten Professor an. Die Veranstaltung hat gerade die Arbeit wiederaufgenommen. Am Vormittag war der fran­zö­si­sche Gast noch nicht da, es kann sich sogar um einen Running gag der Ver­an­stal­tung handeln. Ich denke, dass das ein Ver­spre­cher ist und mache in der Ver­dol­met­schung einen "emeritierten" Professor draus.

Ein anderer Redner vermurkst ein Sprichwort, "Das schlägt dem Fass die Krone ab", wir übertragen die anderssprachige Entsprechung ohne Vermurksung oder wil­lent­li­cher Verballhornung.

Ein Redner setzt fünfmal an, führt dann einen Satzanfang weiter, nach dem ersten Stocken greifen wir zumindest die Gedanken in einer Art substantivierten Reihung auf, damit die fremdsprachigen Gäste den gleichen Wissensstand haben, wie die­je­nigen, die mit dem Redner die Sprache teilen.

Alltag in der Kabine. Keine Pointe.

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Foto: C.E.

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