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der Dolmetscherkabine. In Berlin ist das Frühjahr langsam zu spüren. Aufbruchsstimmung auch bei Konferenzen ...
Heute ein Wortspiel.
La tromperie ist die Täuschung, die Fälschung, der Betrug. Sorry, es ist eher billig und muss erklärt werden, ist also kein Witz. Montag halt.
Samstag war ich wieder mal in einer meiner Diasporen unterwegs. Die französischen
expatriés (analog zum englischen
expats) haben mich ja längst als Teil der ihren vereinnahmt, so sehr bin ich in der französischen Kultur und Sprache unterwegs und von ihnen geprägt. Mit der anderen
community ist es nicht so einfach. Es handelt sich um die afrikanische Diaspora in Berlin, und auch wenn ich ja der Meinung bin, dass wir alle Einwanderer vom afrikanischen Mutterland sind, bezogen auf die Weltgeschichte, wir Wassertropfen, die wir uns so über die Maßen ernst nehmen, so ist das doch im Allgemeinen ... naja, sagen wir mal weniger augenfällig.
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Arbeitsplatz ganz hinten im Raum |
Gefühlt habe ich mich trotzdem sehr wohl. Und hochspannend war das: Diskussionen darüber, was die Diaspora von hier aus machen kann, um die demokratischen Entwicklungen in ihren direkten Ursprungsländern und -regionen zu fördern. Es gab einige Denkanstöße und das starke Gefühl, dass wir hier weitersuchen müssen.
Gemeinsam.
Alle Beteiligten "auf Augenhöhe", auch wenn ich diesen Ausdruck eigentlich nicht mag, es fiel dort einige Male, es gibt also einen Grund für seine zunehmende Verbreitung.
Menschen aus Demokratien, die einigermaßen gut laufen, Menschen aus Demokratien, die gerade an die Grenzen ihrer Funktionsweisen stoßen (USA, Frankreich, Polen, Ungarn, Türkei) und Menschen aus afrikanischen Ländern zum Beispiel — wir können nur gemeinsam weiterlernen. Wir leben auf ein- und derselben Erde, und wir sind ein- und dieselbe Gruppe Lebewesen. Wer das nicht versteht, der oder die täuscht sich selbst.
Trump ist nicht die Ursache, sondern das Symptom der aktuellen Probleme.
Brummkreiselnde Selbstbezogenheit ist ein Zeitphänomen, das es zu überwinden gilt.
Das war jetzt keine Fälschung, sondern mein Wort zum Montag. So, schnell weiter, es gibt viel zu tun.
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Foto: C.E. (Archiv)
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