Heute gibt's keine Nachrichten, gar keine, und der Eintrag hier ist höchst redundant. Denn dieser Tage bin ich viel draußen zum Dolmetschen, da ist alles Routine und Höflichkeit, das gibt keine Nachricht ab.
Oder, wie die Gallier zu sagen pflegen: pas de nouvelles, bonnes nouvelles. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten, andersrum ist das fast eine journalistische Grundregel, leider, nur schlechte Botschaften sind Nachrichten.
Neulich fiel mir als "Entsprechnung" für die französische Redewendung in einem Untertitel das hier auf: bad news travel quick. (Dabei gibt es no news is good news auch, es ist sogar weiter verbreitet!)
Nochmal zum Mitdenken: "Keine Nachrichten (bedeutet) gute Nachrichten" sagte der französische Originalton, "schlechte Nachrichten reisen schnell" der englische Untertitel. Hier wäre diese Übersetzung wie gesagt nicht zwingend gewesen, es gibt eindeutigere Fälle, wo der Mensch, der die Untertitelung gemacht hat, keine Wahl gehabt hat, wo sich also Filmton und Untertitel in ihrem emotionalen Gehalt zu widersprechen scheinen.
Nicht-Profis in Sachen Untertitelung könnten dann sagen: Die Untertitel waren falsch. Waren sie aber nicht. Beim Untertiteln gehen wir von zweierlei aus, dass der Leser die andere Sprache eher nicht kann und dass er nur eine sehr begrenzte Zeit zum Lesen zur Verfügung hat (oder sie, na klar).
Hier bei Hitchkocks Damentrio sind die unterschiedlichen Grade der Aussagen im Vergleich zwischen Französisch und Deutsch nicht ganz so stark ausgeprägt, aber vorhanden: das "nur noch ..." klingt deutlich negativer, auch weil die französische Negation aus zwei Wortteilen besteht, ne und que (weshalb ich unten ein "übrig" eingefügt habe).
Die höhere Tochter: "Ich hab alles erlebt ... bis auf die Ehe." Auf Französisch: "Da bleibt nur noch die Ehe übrig." |
Frage an die Wissenschaft: Werden sich durch die zunehmenden Sprachkenntnisse zumindest einiger wichtiger Sprachen vielleicht eines Tages die Untertitelungsgewohnheiten verändern? Vielleicht ist es ja schon der Fall? Ich beobachte weiter.
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Foto: siehe gestern
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