Montag, 20. Dezember 2010

Jahresendhektik

Manchmal geht's im Büro einfach nur rund, und das geht sogar ganz ohne Fahrrad. In den letzten Wochen zum Beispiel, da übersetzte ich nicht nur in sportlicher Geschwindigkeit, die Herausforderung war mein erster 3-D-Film! 2010 brachte viele technische Neuerungen, fasste Englisch-Kollegin Tanja neulich in ihrem Blog das Jahr zusammen. Dem kann ich nur beipflichten.

Die drei Dimensionen übersetzten sich indes kaum anders als zwei ... immer mit Hilfe der gefühlten Eindimensionalität von Papier oder Bildschirm. Mir ist lediglich aufgefallen, dass die Regieanweisungen ausführlicher sind und die Elemente im Raum öfter Erwähnung finden (und dass sie 'aktiv' werden).

Ich kloppte also wie eine Wahnsinnige in die Tasten trat also elegant in die Pedale und erledigte in weniger als acht Tagen die Rohübersetzung eines überlangen Films, damit der erste Termin für die Technik noch lange vor Weihnachten stattfinden konnte. Am Ende hatte ich zwar kurz einen Dreher in der Optik, alles, was mich umgab, schien übergangsweise mal kurz aus den Lot zu rutschen - aber die kleine, in einem langen, ruhigen Wochenende überwundene Bildstörung wird jetzt durch einen "Eilzuschlag" kompensiert, mit dem ich mir einen neuen Laptop mitsamt Diktiersoftware kofinanziere.

Mit neuer Technik kann ich dann zwischen den Jahren beim letzten (kurzen) Filmskript des Jahres, der ein Privatauftrag ist, mein Glück versuchen. Ob die Diktiersoftware mit der Drehbuchsoftware Final Draft kombinierbar ist? Ob ich die FD-Lizenz auf den neuen Rechner übertragen kann? Ich hoffe, dass die Mühen der letzten Tage nicht in neue münden, ich bin noch geschwächt.

Der Jahresendspurt ist so etwas wie das contre la montre beim Radrennen, Zeitfahren. Der Dezember hat, wie hier ja bereits bemängelt, für die meisten Büromenschen oft nur dreizehn Arbeitstage, für andere Branchen siebzehn, für viele Verkäuferinnen noch mehr! So muss ich denn nach dem Sprint und damit wenige Tage, bevor in Deutschland die Gemütlichkeit ausbricht, noch etwas Ausdauer zeigen und mich vom geplanten frühen Urlaubsbeginn verabschieden. Schnell eine Phase Rechnungs- und Mahnwesen einbauen, dann fünf Kostenvoranschläge schreiben. Hurtig voran!

Denn nicht Weihnachten droht, sondern die Berlinale wirft ihre Schatten voraus. Und dann geht's erst richtig rund für uns, die wir auf der Berlinale dolmetschen ...

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Foto: "War sowie so schiefe!" (Wer
kennt die Antwort aus der Werbung noch?)

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