Mittwoch, 22. Dezember 2010

In der Computerbude

Neulich muckte mein "Schlepptop". Bis vor Stunden war es mein Hauptrechner, denn als Dolmetscherin und Übersetzerin lebe ich zwar in Berlin, bin aber viel in München, Köln, Hamburg oder Paris zum Einsatz - und auf den Reisen dorthin, zu denen ich am liebsten mit der Eisenbahn fahre, kann ich mich wunderbar entspannt auf die Einsätze vorbereiten (Hin) oder an Übersetzungen weiterarbeiten (Rück).

Daher lässt sich die Arbeit der letzten Monate Jahre vom Gerät ... ablesen. Für mich nichts Neues, ich kenne die Tasten, deren Oberfläche ich langsam abschubbere, ja seit Jahren.

Wie ich da also beim Rechnerschrauber mein Gerätchen auspackte, und das mitten in einer Übersetzung, ich hätte eigentlich am Schreibtisch sitzen sollen, als am Morgen der Rechner sich nicht einschalten ließ, schaute der Mann am Desk auf das Gerät, drückte den Anknopf, schaute nochmal ... und sein Blick erhielt etwas Irres. Er starrte drauf - und auf der anderen Seite des Desks sagte ich mir schon: "Na klasse, Vorführeffekt mal wieder, der Computer springt an, das ist wie Freitagnachmittag mit fiebrigem Kind beim Arzt, wo mit Überschreiten der Schwelle zur Praxis bereits die Spontanheilung eingesetzt hat!"

Aber nichts da! Der Laptopdoc fasste sich wieder, rief in den Nebenraum: "Kalle, komm' mal her, das musste sehn!", und fragte mich dann, ob ich irgendwelche aggressiven Handcremes benutzen würde.

Nachdem ich das verneint hatte, sagte der Computerfachmann: ... "weil ich so abgeschubberte Tasten noch nie gesehen habe. Manchmal gibt's sowas an der Shift-Taste, aber da sieht man höchstens eine kleine Spur."


P.S.: Als Zweitgerät gab's bislang für Notfälle einen alten Standcomputer, und ich bin sort of a maniac, was Sicherheitskopien angeht, seit ein Ex mir mal meinen Rechner geschrottet hat.
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Foto: Der Wert des eigenen Rechners
ist nicht zu beziffern.

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