Hallo und guten Tag auf meinen Blogseiten. Momente aus dem Arbeitsalltag einer Dolmetscherin können Sie auf diesen Seiten mitbekommen. Meine Muttersprache ist Deutsch, ich arbeite überwiegend mit Französisch und Englisch. Die Pandemie hat unseren Beruf verändert, der medizinische Fortschritt ebenso.
Platzhalterillustratiönchen |
Heute bin ich gebucht und weiß nicht, wozu. Sowas habe ich selten. Ich informiere mich im Vorfeld über die Themen und Inhalte, lerne mich ein. Dolmetschen besteht nicht selten zu 80 Prozent aus Vorbereitung. Nur, wer ein Feld kennt, kann auf demselben improvisieren.
Hier wurde mir nur gesagt, jemand wolle eine Zweitmeinung einholen. Ich stecke das medizinische Wörterbuch ein, denn das Wort "Zweitmeinung" klingt nach Arzt.
So ist es dann auch.
Es geht um eine Transperson und eine misslungene Penisprothese. Offenbar gibt es im Urbankrankenhaus unweit von uns eine Fachabteilung, denn innerhalb von 25 Jahren, die ich in der Gegend lebe, ist das mein zweiter Fall. Das Arztgespräch ist schwierig zu verdolmetschen, denn ich sehe nichts. Die Untersuchung findet in einem anderen Teil des Raums statt. Ich wäre ja mit an die Liege herangetreten, hätte mich nicht der eindeutige Blick des Patienten auf meinen Sitzplatz verwiesen.
Ich hoffe, dass dem Patienten, der aus Belgien kommt, in Berlin geholfen werden kann!
______________________________
Illustration: C.E.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen